Metadaten

Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0052
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1477—1512, die übereinstimmend gnotosolitos (einmal auch gnorosolitus) mit nosce te ipsum gleich-
setzen. Wie diese Entstellung zustande kam, bleibt noch aufzuklären; eine bewußte Verdrehung,
wie Mone vermutete, liegt jedenfalls nicht vor.
Gedeutet ist die Inschrift damit aber noch nicht. Sie darf weder als unverstandene Spielerei im
beginnenden Zeitalter des Humanismus noch als Ausdruck der alten griechischen Weisheit auf-
gefaßt werden. Der Spruch findet sich an einer Kapelle, deren Untergeschoß Beinhaus für den
umliegenden Friedhof war. An dieser Stelle erhält er die besondere Bedeutung des „Erkenne dich
selbst!“ im Sinne der bekannten Rede der Toten an die Lebenden, wie sie die rund 100 Jahre
jüngere Hausinschrift Nr. 43 ausspricht: „Was du bist, sind wir gewesen; was wir sind, wirst du
einst sein.“
Mone: Archiv S. 357 f. — Mone: Kunstnachrichten Sp. 254 — Niedermayer S. 233 — Berberich S. 234 — Kdm. IV, 2
S. 197 — Ehrensberger in Kdm. IV, 2 S. 197 — Albert S. 338 — Ehrensberger: Sebastianuskapelle S. 443 — Stein-
hart S. 36f. — Preisendanz: Sebastianskapelle S. 185 — 1Reallexikon z. dt. Kunstgesch. I Sp. 389 — 2Frdl. Mit-
teilung von Univ.-Bibi.-Direktor Prof. Preisendanz-Heidelberg; niedergelegt in Preisendanz: Lesefriichte S. 92
bis 95 — 3Apostelgeschichte XVII,23 — 4Ovdinus Sp. 2298 — 5Frdl. Mitteilung von Dr. Fr. G. Jung-Berlin —
6Vocabularius theutonicus g 8b; Gemmula K lc; Vocabularius ex quo i 2b; Vocabularius Gemma 1508 1 5C;
Vocabularius Gemma 1501 1 5C; Dictionarium J 6C.

19

Wertheim

1479


einem Hochwasser zum Opfer, wie eine Inschrift aus dem
haus mitteilt.

Steintafel am Untergeschoß der
Kilianskapelle. Früher am Fischer-
zunfthaus, das bis 1867 im Tau-
berviertel oberhalb der Brücke
stand; r. S. 45x82; erhabene
Schrift 4-7 cm.
Iclnno l bnj l m° cccc° Ixx i fautj 1
biffer | hab £ ftet } in 1 got | bef 1
fjant i bnb i ift | tret i bifdjer |
fja | bf % sc % nat
Die Formel ist überaus häufig,
siehe auch Nr. 42 und 45. — Der
1479 errichtete Bau fiel 1732
gleichen Jahr vom späteren Fischer-

Kdm. IV, 1 S. 296 — Emlein: Fischerzunft S. 53; behandelt auch die Geschichte der Zunft. — Will S. 202 —
Eckert S. 20.

20 Grünsfeld (um 1485)
Schriftband an einer Konsole in der Kirche, oben am Kanzelpfeiler auf der Seite des Marienchors;
r. S. Sehr. 4,5—6 cm. Das vielfach verschlungene Schriftband zeigt zwei Stücke von hinten und
deren Beschriftung infolgedessen spiegelverkehrt.
mater bni nufere* aie mee
Shutter erbarme £>id) meiner (Seele!
Kdm. IV, 2 S. 38.

21 Boxberg, jetzt Karlsruhe 1493
Zwei Figurensteine in der Art von Grabplatten. Früher auf der Burg Boxberg, seit 1856 in der
Steinhalle im Gebäude der Landessammlungen in Karlsruhe (Museumsnummer C 101 und 102);
r. S., beide je etwa 205x97; Sehr. 7,5-9,5 cm. Die Steine waren bis zum Abbruch der Burg 1855
außen an der Burgkapelle eingemauert über einem Tor, das nach den widersprechenden Über-

24
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften