Metadaten

Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0088
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bronnbach

114

Grabplatte in der Kirche an der Westwand des nördlichen Querschiffs; r. S., grau überstrichen;
etwa 257 XÜ5, Schrift 7.5 cm. Schild und Helmzier stellen das Wertheimer Wappen dar.
* HRRO DRI O1ILL6 | SIIRO & ÖRCGCoGSIOH) SGPTVHG^GSIOIO
Q III • | RORO tö; KHLG SGP^- | Jgj OBIIo 6B6RRHRO’ GOOIGS £
D6 } WGRTRGR
1373 am 24. Sluguft ftarb Gberbarb Graf von SfBertbeim.

Das merkwürdige Relief wird allgemein mit einer späteren
Überarbeitung erklärt, auf Grund eines Briefes1, nach dem
der bilderstürmende kalvinistische Graf Friedrich von Wert-
heim im Jahre 1631 unter anderm auch „seiner lieben vettern
nasen abgeschlagen, heßlich verderbt unndt deformirt“ hat.
Sicher bezieht sich diese Stelle auf unsere Grabplatte;" doch
braucht danach nur das Gesicht überarbeitet zu sein, das in
der Technik von allem übrigen — beachte besonders den Bart -
grundsätzlich abweicht. Auch die Schrift kann als nicht nach-
gehauen gelten.
Eberhard, Sohn des Grafen Rudolf IV. und der Elisabeth von
Breuberg, erbte, obwohl er Brüder hatte (u. a. Boppo Nr. 115),
1355 die ganze Grafschaft allein. Seine Gemahlin war seit 1338
Katharina, Tochter des Burggrafen Friedrich von Nürnberg und
der Margaretha von Kärnten (siehe die Wappen auf dem Grab-
mal des Sohnes Johann Nr. 120). Eberhard schloß sich eng an
Karl IV. an und nahm von der böhmischen Krone Stadt und
Schloß Wertheim zu Lehen; er erhielt mancherlei Privilegien.
Als alleinigen Nachfolger bestimmte er seinen ältesten Sohn
Johann (Nr. 120), die jüngeren traten in den geistlichen Stand
ein.
Aschbach I S. 16+ (Lebensbeschreibung: S. 149ff.) — Scliönhuth: Mo-
numente 8. 99 f. - Kühles S. 121 - Sklarek S. 55 - Kdm. IV, 1 8. 72 -
1Kaufmann: Bronnbach 8. 481 — Beissel 8. 80f. — Schweitzer S. 28f.


115

Bronnbach

1374

Grabplatte im Kreuzgang an der Südwand; r. S. 189 X92, Schrift 6-7 cm. In der Mitte schwache
Spuren einer Umrißzeichnung; die Umschrift ist an verschiedenen Stellen zerstört.
+ HRRO • DIR XXI [III] • | BOPPO • GOOIGS
• D6 • WGRTR[6R]
Boppo, ein jüngerer Bruder des Grafen Eberhard (Nr. 114), ist für 1366 als Propst der Aschaffen-
burger Kirche bezeugt.
Aschbach I 8. 147 — Kdm. IV, 1 8. 65 — Totenbuch S. 108.

116 Grünsfeld 1382
Grabstein im Chor der Kirche über der Sakristeitür. Kalk? 220 X96, Schrift 6-8,5 cm. Auf einem
rohen Block nahezu als Freigestalt ein Ritter in voller Rüstung mit Schwert und Lanze. Über der
linken Schulter Helm mit Zier, zu Füßen darunter der Rienecker Wappenschild. Die Umschrift,
die links oben beginnt, überspringt die untere Seite und steht links auf einer Schräge.
o 000 000
+ ano • bm | m tcclx xx • 1 • 1 • fia • qbita • p’ • toljtö • bap |
tifte • p • serfjarb’ • tomeö • 1 • rmEck
fia . qvita p’ = feria quinta post
1382 am grcitag (26. (Juni) nach Nm Tag Sofyanneb’ bG Säuferb ftarb Gerfjarb Graf von Oiienecf.

60
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften