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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Cucuel, Ernst [Bearb.]; Eckert, Hermann [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 1 : Heidelberger Reihe ; Band 1): Die Inschriften des badischen Main- und Taubergrundes: Wertheim-Tauberbischofsheim — Stuttgart: Druckenmueller, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.53141#0145
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AVS LIEB TREW VD EHELICHER PFLICHT
DIES EPITAPHIVM AVF RICHT
DIE EDLE VND EHRNTVGENTSAM
ANNA MARIA VON CHRAILSHAIM
ZV EHRN IREM IVNCKHERN AVSSERKHOR
ALEXANDERN VON RIDERN GBORN
DER ABGESCHEIDE VON DIESER WELT
IM IAR MONAT TAG VORGMELT
DEM GOT WOL DORT IN IHENEM LEBEN

DIE EWIG FREVNDT VND WOHNVNG GEBN
WELCH FRAV AVCH ALS MAN ZELET ZWAR
TAVSENT SECHSHVNDERT 23 IHAR
DEN 13 MARTY MONATS TAG
AB SCHIEDT NICHT AHNE GERINGE CLAG
IR LIEBSTEN FREVNDT AVS DIESER WELT
VND IST IETZT DA ES IR BAS GEFELT
NEMBLICH IM EWIGN VATTER LANDT
DAHIN VNNS GOT HELF ALESANDT AMEN

Die Anfangsbuchstaben der Zeilen auf der linken Tafel ergeben von oben nach unten gelesen den
Namen des Ritters (Akrostichon). Vom Todesdatum seiner Gemahlin auf der rechten Tafel sind die
Teile SECHSHVNDERT 23 und 13 MARTY von anderer Hand nachgetragen. Das Denkmal ist
also vor 1600 und, da es nach Bruhns Einzelheiten vom Ebersteinschen Epitaph (Nr. 276) entlehnt
hat, nach 1591 von ihr errichtet worden. Nach der Hausinschrift Nr. 60 heiratete Anna Maria
schon im Jahr nach Alexanders Tod Bernhard von Wichsenstein. Ihre Grabplatte siehe Nr. 317.
Kdm. IV, 2 S. 186ff. Zeichnung — Knapp Abb. 33 — Bruhns: Bildhauer S. 200ff.

278 Wertheim 1596

Grabmal im Langhaus der Stadtkirche in der Nordwestecke vom Friedhof; w. S. 315x111,
Schrift 1,5-4 cm. Im Mittelstück, begrenzt von Pilastern und Gebälk, in Hochrelief ein Mann und
zwei Frauen vor dem Kruzifix kniend; unter den Kreuzarmen zwei kleine Tafeln mit lateinischen
Bibelsprüchen: ION:XI (Vers 26) und ESAIA XXXXIIII (Vers 22). Im Sockel große Schriftfläche,
obenauf eine weitere Schrifttafel. Darüber Reliefbild der Auferstehung in halbkreisförmiger Um-
rahmung und einer kleinen Tafel mit lateinischem Bibelspruch: I COR: XV (Vers 54 halb und 55).
Als Meister wird Semm Schlör angenommen. Die Inschrift der oberen Tafel lautet:
2» vnb d^riftlid)er gebecßtnüf meinem lieben 53orfaf)ren |
vnb beffen geliebten tjauffrawen habe 3d; ^Pfyilip ßeütwein biff |
(Spitaphium aufrichten vnb fe£en taffen • 1596 •
Die untere Tafel ist in der Mitte stark verwittert. Die letzte ihrer drei Inschriften wurde 1620 von
andrer Hand nachgetragen.
Slnno X)m 1591 ben 17. Slugufti vetf[d)ieb] Sn @ott feliglid; X)er
[vo> | fidjtige vnb weife )£eter Jpeufflein] ®d)ültl)eib alhie
biö in bie 17 ^afx feinet | [Sliter^ ©lebendig] | d3nb Sinne 1575
X)en 11 Sfanüarii [ftarb fein] etfte liebe Jpaufftaw bie | Stbat
vnb Sügentfame [margreta ©chüflein?] welcher er (£f)elid)en %5eü |
-| Slo 1620 • ben 21 MARTY-Jpeinlin Jp. $)etet |
Jpeüfleinb ©e: anber Jpaufffraw]-(£f)elid)en bei) gewohnt -
18 • onb Jpetn Spfültp 2eu[twein£]-altetP 71 • beten ©eien |

Peter Heußlein, aus einer alten Wertheimer Ratsfamilie, war Tuchscherer und wurde 1542 Bürger.
1571 war er Bürgermeister, 1574 wurde er Nachfolger des Schultheißen Hans Schaff (Nr. 241).
Er ist der Erbauer des Hauses Münzgasse 2, der ehemaligen Münze (Nr. 63). - Philipp Leutwein,
aus Freudenberg gebürtig und 1592/93 Wertheimer Bürger geworden, begegnet 1619 als Bürger-
meister, von 1621 an als Schultheiß. Er starb am 6. Januar 1647. Er nennt auf der oberen Tafel
Heußlein seinen Vorfahren, da er dessen zweite Frau 1593 geheiratet hatte (nach Langguth).
Kdm. IV, 1 S. 292 - Bruhns: Bildhauer S. 184 Abb. 55 und 56 - Langguth: Führer S. 48 Abb. - Langguth:
Einwanderer 1934 Sp. 330.

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