iö3
Friedhof am Werkeltor
1597
Grabstein des Georg Gunst. An der Mauer zur Straße aufgestellt. Grauer Sandstein. Im Mittelfeld der
Platte oben und unten je zwei Wappen mit Überschrift. Umschrift (A). In einer Rollwerkkartusche der
Bibeltext (B). Der Stein ist verwittert und abgetreten, die Inschrift des unteren Randes ist nur bei guten
Lichtverhältnissen lesbar, der Buchstabenbestand des Bibeltextes ist nicht zu rekonstruieren. Wohl vom
Friedhof an der Stiftskirche oder aus einer der Kirchen der Stadt.
H. 185, B. 86, Bu. 4,5-5 cm. - Kapitalis.
A ANO • 1597 • DEN • 16 / SEPTEMB: IST DER EHRNGEACHTE
VNDT FVRSICHTIGE / GEORGI9 GVNSTE IN GOT
ENTSCHLAFEN DER SEELEN GOT GNEDIG SEH AME
B SALOMONIS 7 CAP / DER TAG DES TODEN / IST BESSER
DEN DER TAG / DER GEBVIIT DEN DER / TAG DER GEBVR.T
BRINGT / MIT SICH ALLERLEY A[ ] / AN LEIB VND
SHLE DER / TAG DES STERBENS SO / WIR IN [ ] /
STLICHEN [ ]STER / BEN ENDET DIS ALLES
Wappen: GVNST; V HORN
BERWIG; BIPHART.
Der Vorname des Verstorbenen ist nicht völlig sicher. Die Stellenangabe zu B steht klein auf dem oberen
Rand der Kartusche. Gemeint ist Prediger 7, iff, jedoch ist nur die zweite Hälfte des 1. Verses wörtlich
zitiert, der Rest hat keine Grundlage in der angegebenen Textstelle. Deshalb lassen sich die Lücken nicht
ausfüllen. Es ist aber deutlich, was gesagt werden soll.
164 Stiftskirche 1597
Grabstein der Kinder des Adam Kurie. Auf dem Grashof. Einfache Platte aus grauem Sandstein, vielleicht
nur ein Bruchstück. Im oberen Teil Vertiefungen mit Mörtelresten und einem eisernen Haken, hier
waren wohl Wappenschilde aus anderem Material angebracht, darüber Reste von Namensbeischriften,
von denen nur noch die erste zu lesen ist: KVRLE. Darunter die sechszeilige Inschrift. Die letzte Zeile
ist knapp beschnitten, das letzte, unleserliche Wort ist so zu ergänzen, daß es auf KINDERLEIN reimt.
Wohl vom Friedhof an der Stiftskirche.
H. 80, B. 78, Bu. 4 cm. - Kapitalis.
ALS MAN ZALT NEVNTZIG SIEBEN IAR
ZV DER ZEIT EIN GROS STERBEN WAR
DA WARD AN DIESEN ORT GETRAGEN
WEY MAGTLEIN VND ZWEN KNABEN
H. ADAM KVRLEIN KINDERLEIN
SEIND IN DEM HERN ENTSCHL [ ]
Der Name des Vaters ist nicht ganz deutlich, eine Fritzlarer Patrizierfamilie Kurie oder Kurien ist für diese
Zeit belegt. - Vor der vierten Zeile ist ein Z zu ergänzen. - Es handelt sich um drei Reimpaare. Danach
ist die letzte Zeile zu ergänzen entschlafen ein.
165
Stiftskirche
1598
Bronzeplatte vom Grabstein des Reinhard von Wildungen III. Am dritten südlichen Mittelschiffspfeiler.
Im oberen Teil vier Wappenschilde um dasWappenWildungen angeordnet. Darunter die Versinschrift (B).
Umschrift (A). Die Wappen sind leicht abgetreten.
H. 63, B. 50, Bu. 2,5 cm (ungleichmäßig). - Kapitalis.
99