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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Lutz, Dietrich [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 15 : Münchner Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt Rothenburg ob der Tauber — München: Druckenmueller, 1976

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https://doi.org/10.11588/diglit.45638#0191
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383 Brunnen in der Herrngasse 1595

Tafel mit Brunneninschrift. An der Nordseite des Brunnenkastens ist eine querrechteckige Messingtafel
befestigt; in einem einfachen Rollwerkrahmen eine erhabene Inschrift in dreizehn Zeilen. Tafel und In-
schrift sind gut erhalten.
H. 47 cm, B. 55 cm, Bu. 14-21 mm. - Renaissance-Kapitalis.
QVAM MITIS BACCHI ET CERERIS DIVINA REFERTAM.
QVANTVM OPVS EST VINO FRVGEQVE DONA BEANT.
SOLA SED VNDARVM PENVRIA CVLMINE MONTIS.
IN CELSO FIXAM PRESSIT ERYTHROPOLIN.
NVNC TOTAM LYMPHIS IMPLERE PERENNIBVS ALMAE.
AETERNO DIGNAE CARMINE CLINGIADES. "
CLINGIVS E CLIVO AD TVBARVM DELAPSVS IN ALTVM.
HYDROPHORA SCANDIT MOLE IVVANTE IVGVM.
MILLE PEDES CENTVMQVE QVATER TVRRIMQVE PER IPSA.
IN PLVMBO RVPIS VISCERA FLEXIBILL
HIC SE DIFFVNDENS HVC ILLVC GVTTVRE PLENO.
EXILIT ET TERNOS IMPLET IN VRBE LACVS.
•MD-XCV •
Wenn auch die göttlichen Gaben des süßen Bacchus und der Ceres die zur Genüge mit Wein und Frucht Erfüllte beschenken,
so bedrängte allein der Mangel an Wasser das auf dem hohen Gipfel des Berges aufgerichtete Rothenburg. Jetzt erfüllen die
ganze Stadt mit immerfließendem Wasser die segenspendenden Nymphen der Klinge, ewigen Preises würdig. Die Klinge
fließt von der Höhe herab zur Tauber und erhebt sich zur Bergeshöhe durch die wassertragende, helfende Kraft der Maschine
tausend und viermal hundert Fuß durch das Innerste des Felsens selbst und zum Turm in biegsamem Blei. Dann verströmt sie
sich hierhin und dorthin in vollem Strahl und erfüllt in der Stadt drei Becken.
Nach Weißbecker stammen die Verse von Michael vom Berg. - Das Wasser wurde von einem im Jahr
1595 errichteten Brunnenwerk von der Bronnenmühle an der Tauber in den Turm des Klingentores ge-
pumpt und von dort durch Wasserleitungen in drei Brunnen, in der Klingengasse, auf dem Milchmarkt
und auf dem Herrenmarkt, geführt (vgl. Schnurrer, Linde 49 (1967) S. 58, Bensen1 S. 63). Der ursprüng-

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