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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0033
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und umfassen ein fast unübersehbares Opus aus spontan notierten, und deshalb schwer leserlichen
Notizzetteln, Exzerpten, Stammtafeln und anderen Texten, deren vollständige Überprüfung nicht
möglich war.
Für die Arbeit erschwerend war das Fehlen eines Kunstdenkmäler-Inventars aus neuerer Zeit für
das Kreisgebiet. Die Kunstdenkmäler-Verzeichnisse für den Neckarkreis und den Schwarzwaldkreis
von Eduard Paulus nennen sich zwar Inventar und sind nach Landkreisen geordnet, erfassen aber nur
ausnahmsweise Inschriften-Denkmäler100. Deshalb waren als Vorstufen für em Inventar die gedruck-
ten Oberamtsbeschreibungen auszuwerten, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts an erschienen sind.
Als wichtigste Arbeit dieser Art für den Landkreis Böblingen ist die zweite Bearbeitung der Be-
schreibung des Oberamts Leonberg aus dem Jahr 1930 zu nennen, die von Viktor Ernst, Ernst Klai-
ber u.a. verfaßt wurde101. Die meist handschriftlichen Pfarrbeschreibungen, deren Quellenwert je
nach Verfasser unterschiedlich ist, konnten in den Pfarr-Registraturen eingesehen werden. Das Lan-
desdenkmalamt Stuttgart gewährte die Durchsicht sämtlicher das Bearbeitungsgebiet betreffenden
Ortsakten und örtlichen Denkmalslisten. Die erhaltenen Glocken des Bearbeitungsgebietes sind
im ersten Band des Deutschen Glockenatlas102 bearbeitet worden. Für die abgelieferten Glocken
zweier Weltkriege konnte das Glockeninventar im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart herangezogen
werden.
Neben diesen das gesamte Kreisgebiet betreffenden Schriftquellen waren die speziell für einzelne
Orte existierenden Aufzeichnungen auszuwerten. Hildrizhausen betrafen die um 1620 verfaßten
Schriften des Bartholomäus Eiselin103.
Stadt und Amt Herrenberg waren Gegenstand der umfangreichen handschriftlichen Chronik des
Gottlieb Friedrich Hess (1697—1761), die in drei Fassungen existiert. Das zweibändige Originalkon-
zept mit 2839 Seiten befindet sich in Stuttgart im Hauptstaatsarchiv104 *; es ist in einer schwer leserli-
chen Handschrift mit zahlreichen Nachträgen und Verbesserungen von Hess und anderen geschrie-
ben. Das Exemplar der Württembergischen Landesbibliothek107 108 ist eine kurz nach dem Tod von Hess
zwischen 1769 und 1775 entstandene Kopie; sie ist am bequemsten zu benutzen, da der Text in ei-
ner relativ gut lesbaren Reinschrift ausgeführt ist. Das dritte Exemplar im Besitz des Herrenberger
Stadtarchivs war noch zu Lebzeiten von Hess in Auftrag gegeben worden und 1775 fertig. Es handelt
sich um eine Kopie mit vielen Textverlusten; außerdem fehlen Teil 4 und Buch II für die Amtsorte.
Hess hat die Chronik während seiner Amtszeit als Herrenberger Vogt und Jurist 1724—1759 ver-
faßt106. Er nennt dann eine Fülle von Grabdenkmälern und Epitaphien, nur leider bietet er nur ganz
selten eine Inschrift im Wortlaut; auch Beschreibungen der Denkmäler oder konkrete Ortsangaben
sucht man vergeblich. Deshalb ist das sehr inhaltsreiche Werk zwar für die Herrenberger Lokalge-
schichte unschätzbar, für die epigraphische Forschung aber nur bedingt nutzbar. — Ein 1927 datiertes
Heft mit Aufzeichnungen zu den Grabmälern auf dem Herrenberger Kirchhof und auf dem abge-
gangenen Friedhof Herrenberg-Mühlhausen von der Hand des Otto Schmid bietet eine willkom-
mene Ergänzung107.
Für Sindelfingen existiert zwar Quellenmaterial über das Stift und seinen Klerus, jedoch fehlt auch
hier eine spezielle Aufzeichnung der Inschriften, abgesehen von den bei Crusius und Gabelkover
verzeichneten Grabmälern106. Als wichtigste Quelle sind die „Annales Sindelfmgenses“ zu nennen.
Unter diesem Namen wird eine verschollene Handschrift des Stifts verstanden, von der nur noch ver-
streute Auszüge — auch von Crusius, Gabelkover und Andreas Rüttel — in verschiedenen Archiven
existieren; sie verzeichnen geschichtliche Ereignisse seit Gründung des Stifts bis zum Tod des Prop-

100 KdmNeckarkreis 1889; KdmSchwarzwaldkreis 1897.
1,11 Hier zitiert: OABLeonberg 1930.
102 Hier zitiert: DGWürttHohenzollern.
103 Stuttgart, HStAJl Nr. 34, Bartholomäus Eiselin, Chronicon patriae Hilrizhusanae et Herrenbergicae (um 1620),
Abschrift; Stuttgart, WLB Cod. hist. F 680, Bartholomäus Eiselin, Extract Jenigen Zeit Registers 1619 ff. — Biogra-
phische Angaben und Würdigung des Chronisten bei Klein, Bartholomäus Eiselin 1996.
104 Stuttgart, HStAJl Nr.256, Gottlieb Friedrich Hess, Chronik Herrenberg, Bd. 1, 2 (bis 1761). - Eine Konkordanz
des Inhalts der drei Fassungen bietet an: Friess, M., Die Chronik des Herrenberger Vogts Gottlieb Friedrich Heß
(1697—1761). Eine Inhaltsübersicht. In: Der Sinn ist funden. Herrenberger Studien 1 (1997) 9 — 20.
lfb Stuttgart, WLB Cod. hist. F 278, Bd. 1-6 (a-f).
106 Das Grabdenkmal von Hess ist in Herrenberg in der Turmvorhalle der ev. Stadtkirche erhalten; Vgl. Friess (wie
Anm. 104) 20 mit Wortlaut der Grabschrift und Abbildung.
1117 Stadtarchiv Herrenberg, Manuskript mit vier eingeklebten Photos, datiert 1927. — Stadtarchivar Roman Janssen hat
mir das Heft noch während der Drucklegung zugeschickt, wofür ihm herzlich gedankt sei.
108 Zusammenfassung von Quellen und Literatur in: Germania Benedictma 5: Baden-Württemberg, 588 f. (K. Schreiner).

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