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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0075
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Wortlaut der Inschrift nach Gabelkover.
A(nno) d(omi)ni 1375. o(biit) Hainricus dapifer dictus de Hefmgen, miles, requies-
cat in sancta pace.
Im Jahr des Herrn 1375 starb Heinrich Truchseß genannt von Hölingen, Ritter. Er ruhe in heiligem Frieden.
Wappen: Truchseß v. Hölingen, Sachsenheim
Die Genealogie der weit verzweigten Familie des Höfmger Ortsadels ist noch nicht erstellt, weil in
der Frühzeit die Namen Heinrich und Reinhard als Leitnamen immer wiederkehren. Der hier
genannte Heinrich wird als Person faßbar durch die Wappen-Angabe, welche eine Heirat mit einer
Sachsenheim bezeichnet. Vermutlich haben wir in ihm jenen Heinrich Truchseß von Höfmgen vor
uns, der 1354 zu Ehren der hl. Maria und des hl. Aegidius eine der Höfmger Kaplaneipfründen
stiftete2. Vielleicht ist es auch derselbe, welcher 1365 Besitzanteile an Höfmgen von einem Volmar
von Brandeck zurückerwarb3.
1 Vielleicht ist die Platte identisch mit einer 1930 noch vorhandenen Grabplatte, welche „abgetreten, vor dem Altar“
lag; OABLeonberg 1930, 850. - Gabelkover gibt an: „in templo, ex tabulis“.
2 Ihr erster Inhaber war der Priester Dietrich Hief von Leonberg; OABLeonberg 1930, 860. Die finanzielle Vor-
bereitung dieser Stiftung ist schon in den Jahren 1347, 1351 und 1352 in den Quellen zu verfolgen; vgl. Württ.
Regesten 10497, 10499, 10500, 10501.
3 OABLeonberg 1930, 853.
Gabelkover, Stuttgart, WLB Cod. Hist. O 16a, p. 408.

37 f

Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche

1388

Grabmal des Gebhard von Talheim. Gestaltung unbekannt.
Inschrift nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nn)o D(omi)ni M . CCCLXXXVIII Gebhard Von Thallheimb starb an S.
Bartholomaei tag dem Gott gnedig seye.
Datum: 24. August
Der Sterbetag macht wahrscheinlich, daß es sich um einen in der Schlacht bei Döffingen im Jahre 1388
gefallenen Ritter handelt. Das vorliegende Denkmal ist bisher in Weil der Stadt unbekannt geblieben,
während das Denkmal für den in derselben Schlacht gefallenen Anshelm Reinhart zwar nicht im Ori-
ginal, aber in einer frühen Replik erhalten ist1. Für die sechzig bei Döffingen gefallenen Bürger wurde
bis 1803 in der Augustiner-Klosterkirche „am Sonntag vor Bartholomäus“ ein Seelamt gehalten2.
Hier handelt es sich nicht um einen der im Kampf gefallenen Stadtbürger, sondern wohl um ein
Opfer der adeligen Gegenpartei, nämlich um ein Glied der Niederadelsfamihe mit Stammsitz Tal-
heim (Lkr. Heilbronn)3 oder um einen Angehörigen der Familie von Talheim in Schwäbisch Hall4.
Im Gegensatz zu der Grabplatte für den gefallenen Bürger von Weil der Stadt, Anshelm Reinhart, er-
wähnt die hier vorliegende Grabschrift keine Todesursache.
Das Grabmal ist das älteste überlieferte Inschriftendenkmal der ehemaligen Klosterkirche, die 1812
im Gefolge der Säkularisation abgerissen wurde. Im Jahr 1686 erfuhr die Kirche einen durchgreifen-
den Umbau, der eine barocke Neuausstattung nach sich zog und vermutlich damals schon zur Ver-
nichtung der meisten Grabmäler führte5.
1 Zum Gedenken an diese Schlacht und zu diesem Grabmal vgl. nr. 125. Dort wird als Tag der Schlacht der 23. Au-
gust angegeben.
2 OABLeonberg 1930, 1063.
3 Alberti 322 f.
4 Ebd. 323.
5 Zur kopialen Überlieferung vgl. Einleitung XXX.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 108.

Weil der Stadt, kath. Hl. Kreuz-Kapelle

1388, um 1500

Grabplatte des Anshelm Reinhart, gefallen in der Schlacht bei Döffingen, s. nr. 125.

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