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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0104
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nach dem plötzlichen Tod Ludwigs im Jahr 1450 zu denken9. Noch glaubhafter ist, daß Graf Eber-
hard im Bart (1445-1496), der besondere Gönner der Kappenherren, nach Übergabe des Stifts 1481
an die Brüder als besonderer Wohltäter der neuen Einrichtung mit der Altarstiftung hervorgetreten
ist. Möglicherweise war diese Stiftung zugleich mit dem Memorial-Gedenken an seine Eltern ver-
bunden. Vielleicht war auch erst der Tod der Mutter Mechtild 1482 der Anlaß.

1 Erstveröffentlichung in: Heideloff, Kunst des Mittelalters 1855, Taf. 2; Kupferstich, signiert „C. Heideloff“ und „Fr.
Wagner sculp.“; Janssen, in: Stiftskirche Herrenberg 1993, Abb. S. 523.
2 Höhe von 8 Fuß, Breite von 5 Fuß (so bei Heideloff).
3 Anfang des Ave-Maria-Gebets nach Lc 1,28.
4 Janssen, in: Stiftskirche Herrenberg 1993, 518-524, 528, 538-540, 543-545.
5 Zu den gemalten Flügeln vgl. nr. 160.
6 Stuttgart, HStA; Konventssiegel der Brüder; Janssen, Stiftskirche 1993, Abb. S. 72.
7 Heideloff gibt zu, daß die Figuren der drei Heiligen Jungfrauen von ihm zugefügt worden sind: „. . . so daß der Hg.
das Votivbild erst durch passende Ergänzungen der drei weiblichen Heiligen ... zu dem gegenwärtigen Ganzen
. . . anordnen konnte“; Heideloff 1855, 7.
8 Janssen 1993, 545.
9 Biographische Daten der Stifter bei Raff, Hie gut Wirtemberg I, 1988, 266-294; 339 — 375.
Heideloff, C., Kunst des Mittelalters 1855, 7 und Taf. II. — Keppler 1888, 162ff. -Janssen, R., Damit die Schrift erfüllt
wird. Die Aussage des Ratgeb-Altars. In: Stiftskirche Herrenberg 1993, 518-529, 545 u.ö., Abb. S. 523.

93 Schafhausen (Stadt Weil der Stadt), ev. Pfarrkirche (St. Cyriakus) 1482

Grabplatte des Priesters Conrad von Gültlingen. Im Kirchhof an der Südseite der Kirche ungeschützt
abgelegt; ursprünglich innen im Boden. Rechteckplatte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen
Linien; im Feld Priesterwappen in Ritzzeichnung. Worttrenner Paragraphenpunkte. Erhaltung
schlecht.
H. 206, B. 91, Bu. 8 cm. — Gotische Minuskel mit Versalien
[An]no ■ d(omi)m • M • CCCC • Ixxxij / • ipsaa • die • pascea ■ obnt • ve(ne)rabil(is) •
d(omi)n(u)s • cvnrad(us) • de • gil/thngen • rectorb • / hvi(us) • ecc(les)ie • cui(us) ■
a(n)i(m)a • req(uiescat in pace)
Im Jahr 1482 am Ostertag (7. April) starb der ehrwürdige Herr Conrad von Gültlingen, Rektor dieser Kirche, dessen
Seele (in Frieden) ruhe.
Wappen: Priesterwappen (Kelch)
a Rundes 5 im Wortinnern.
b Crusius las: praefectus; rector ist aber noch einwandfrei zu lesen.
Crusius, Annales Suevici, über 2, pars III, p. 405. — KdmNeckarkreis 1889, 102.

94 f Schönaich, ev. Pfarrkirche (St. Laurentius) 1484

Grabplatte des Priesters Oswald Jäger. Seit dem Abbruch der mittelalterlichen Kirche 1840 verloren.
Vermutlich Grabplatte mit Umschrift.
Wortlaut nach OABBöblmgen 1850.
Her Oswald Jaeger Frühmesser zu Schönaich dem Gott Gnad und Fried verleihen
wolle starb am [. .] Tag Martii anno 1484.
Die alte Kirche — 1275 erstmals erwähnt — mußte 1840 einem neugotischen Neubau weichen. Von
den Grabdenkmälern im Inneren ist nur das vorliegende überliefert. Der Text entspricht mit Sicher-
heit nicht wörtlich dem Original; auch ist ein Formular in der Volkssprache für einen Priester dieser
Zeit ungewöhnlich.
OABBöblmgen 1850, 203.

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