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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0139
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haben. Da der Zyklus einheitlich in der Ausführung ist, wird er hier fortlaufend beschrieben ohne
Berücksichtigung der modernen Raumaufteilung. Die Beschreibung geht vom Türgewände des Ost-
flügels auch deshalb aus, weil die Inschriften - der Geschichte des Augustiner-Eremitenordens folgend
- chronologisch angeordnet sind; bei I/A setzt der Zyklus mit dem Gründungsjahr ein und endete im
ehemaligen Westflügel mit Vorfällen oder Personen des Ordens zur Zeit des Auftraggebers.
Die Inschriften sind direkt in die Werksteine der Gewände der spitzbogigen Tür und der spitzbogigen
Fenster des Kreuzgangs eingehauen; sie befinden sich etwa in Kopfhöhe auf beiden Seiten der schrä-
gen spätgotischen Gewände; hier werden die Inschriften auf der linken Seite des Gewändes jeweils mit
A, diejenigen auf der rechten Seite mit B bezeichnet. Die Inschriften verlaufen horizontal meist in
zwei, in einigen Fällen in drei und mehr Zeilen. Die Höhe der Werksteine aus rotem Sandstein ist
unterschiedlich; sie schwankt meist zwischen 20 und 35 cm. Die Breite der Gewändeschräge beträgt
24 cm bei der Tür und einheitlich 31 cm bei den Fenstern; gelegentlich wurde die Inschrift über die
Kante hinaus weitergeführt. Im Ostflügel sind die Inschriften gut erhalten, im Nordflügel durch einen
Farbanstrich aus jüngerer Zeit beeinträchtigt. Die Tür und die Fensteröffnungen sind heute mit einem
Türblatt aus Holz und mit modernen Fenstern geschlossen, deren Rahmen die Inschriften am Ende
bzw. am Anfang geringfügig verdecken. Der Verlust beträgt jeweils etwa 3-8 Buchstaben, die hier
entweder sinngemäß ergänzt sind oder versuchsweise der Veröffentlichung durch Siegfried Schütz fol-
gen; diese basiert auf Aufzeichnungen im Nachlaß von Heinrich Wildt (Stadtpfarrer in Weil der Stadt
1927-1938)1.
Bu. 2-3,1 cm. — Gotische Minuskel mit Versalien Abb. 51, 52, 53
I/A An(n)oa d(omi)ni • 1255 • Allexa(n)d(er) • 4 • p[apa f(rat)res]b / Eremitas • R(e)licto
• eremo ad [. . .]c
I/B [An(n)o d(omi)ni 1 • ]2 • 8 ■ 5d • viguit • doctor • / [. . .]e Egidi(us) • Roman(us) •
O(rdmis) • e(remitarum) • / S(ancti) • A(ugustini)
Im Jahr des Herrn 1255 hat Papst Alexander IV. die Eremitenbrüder aus der Abgeschiedenheit der Wüste [in die Städte
versetzt]. — Im Jahr des Herrn 1285 wirkte der [hochberühmte] Doctor Aegidius Romanus vom Orden der Augusti-
ner-Eremiten.
II/Al An(n)oa • d(omi)ni • 1 • 2 • 90 • Vgolin(us) • p(at)riar[cha] / Eccl(es)ie •
Co(n)stantinopolitane •
II/A2 An(n)oa • d(omi)ni • 1295 • Jac[ta] /su(n)t fu(n)dame(n)ta h(uius) cenob[ii]d
II/Bl P(er) • R(everendum) • P(atrem) • Andrea(m) P(ro)les • vicanu(m) • / [t]oti(us) •
Almanie •
II/B2 An(n)oa • d(omi)ni • 1481 • / Refor(m)at(us)f e(st) • iste (con)ue(n)t(us)
Im Jahr des Herrn 1290 (war) Ugohnus Patriarch der Kirche von Konstantinopel. — Im Jahr des Herrn 1295 sind die
Fundamente dieses Klosters gelegt worden. — Durch den ehrwürdigen Vater Andreas Proles, Vikar für ganz Deutsch-
land, wurde im Jahr des Herrn 1481 dieser Konvent reformiert.
III/A An(n)oa • d(omi)ni • 1 • 2 • 9 • 9 • Claruit • b(eata)8 • Clara / d(e) • mo(n)te • falcone
• augustiniafna]
III/B An(n)oa • d(omi)ni • 1 • 3 ■ 0 • 2 ■ b(eatus)h • Aug(ustinus) d(e) • [TJerano1 // q(ui)
p(ost) m(od)ok / • Aug(ustinus) • Nouell(us) appellat(us) • est •
Im Jahr des Herrn 1299 ließ die selige Clara von Montefalco als Augustinerin ihr Licht leuchten. - Im Jahr des Herrn
1302 der selige Augustinus von Terano, der späterhin Augustinus Novellus genannt wurde.
IV/A An(n)oa • 1 • 3 • 1 ■ 2 • Jacob(us) • d(e) • Vit(er)bio • doct(or) / • Neapolitane ecl(es)ie
■ archiep(isco)p(us)
IV/Bl An(n)oa • d(omi)ni ■ 1 • 3 • 2 • 0 • Aug(ustinus) d(e) • Ancona • / Albe(r)t(us) •
pataui(nus) ■ Aug(ustin)iani •
IV/B2 Nico(laus) ■ d(e) • lira • Minor1 • 1320
Im Jahr des Herrn 1312 war Jacobus von Viterbo Doctor und Erzbischof der Kirche von Neapel. — Im Jahr des Herrn
1320 (lebten) die Augustiner Augustinus von Ancona und Albertus von Padua. — 1320 der Minorit Nicolaus von Lira.
V/A An(n)oa • d(omi)ni • 1 • 3 • 2 • 0 • bonaue(n)[tura] / patauin(us) • S(ancte) cecilie •
ca(r)di[nalis]
V/B [An(n)oa] d(omi)ni • 1 • 3 • 3 ■ 4 ■ hei(n)ric(us) • d(e) • / [Frim]aria • (et)
he(r)man(us) • d(e) • sildifs]

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