+ osanna • heis • ich •
in • vnser • fraen • er • levt ■ ich •
ierg ■ bernhart • lachaman • gos • mich •
1523 ■
Deutsche Reimverse
Die Glocke zeigt alle typischen Eigenschaften der bekannten Gießhütte und trägt den stereotyp in
dieser Werkstatt immer wieder verwendeten Osanna-Text1. Am Anfang der Inschrift steht ein Kreuz;
als Worttrenner dienen Paragraphenpunkte. Der Gießer ist der zweite Sohn des Bernhart Lachaman
d. Ä. (gest. 1517); er führte die Werkstatt bis zu seinem Tod im Jahr 1524 weiter.
1 Vgl. die Glocke in Aidlingen von 1497; nr. 114.
OABLeonberg 1852, 195. — Keppler 1888, 193. — OABLeonberg 1930, 900. — DGWürttHohenzollern nr. 951.
166
Ehningen, ev. Pfarrkirche (U. L. Frau)
nach 1523
Wandgemälde mit Spruchbändern und Nimben-Beischriften. An der Nordwand des Langhauses,
zwischen dem 1. und 2. Fenster von Osten: Weltgericht, ausgeführt als großes, querrechteckiges Feld
in Secco-Technik. Die Darstellung folgt der üblichen, spätmittelalterlichen Form mit der Anordnung
der Erlösten links unten vor dem Paradiesestor, der Verdammten rechts unten vor dem Höllenrachen;
im Zentrum die Deesis-Gruppe mit zwei Engeln, flankiert von den Aposteln als Beisitzern. Christus
als Weltenrichter wendet sich mit den Spruchbändern Al und A2 an die Erlösten zu seiner Rechten
und die Verdammten zu seiner Linken; seitlich über ihm schweben zwei Engel mit den Posaunen des
Gerichts und den Spruchbändern Bl und B2. Maria und Johannes d. T. mit den Nimbeninschriften
CI und C2 knien in Fürbitte; oben links und rechts thronen je sechs Apostel mit Nimbeninschriften
Dl —D12, über ihnen jeweils ein Spruchband El—E12 mit einem Artikel des Credo Apostolicum.
Schlechter Erhaltungszustand. Die Inschriften, in Schwarz auf weißem Grund, sind vielfach ergänzt
und verderbt.
Nimben: Frühhumanistische Kapitalis (CI, C2, D2, D3, D6, D9, D12), sonst Gotische Minuskel mit
Versalien; Spruchbänder A und E: Gotische Minuskel mit Versahen
Al Vemte benedicti // patris mei / possidete para[t]u(m) // vobis regn(um)1
A2 [Disc]edite [a] me m[aled/icti in] ignem / (e]ternu(m) qu[i paratus] est / diabolo2
Bl Svrgite mortui
B2 Et venite ad [. . ,]a
CI SANCTA MARIA VIR(GO)
C2 SANCTVS IOHANNES BAPT(ISTA)
D1 Sanctvs Pettrvs
El Jch glaub an gott vfater] d[. .] / am Schöpfer himels vn(n)d erde
D2 S(ANCTVS) ANDREAS
E2 . . .] christum sifnen. ..]/[...] sun vnser h[err]
D3 S(ANCTVS) (JACOBUS MAIOR]b
E3 [.../...]
D4 S(anctus) [lohanjnes Evanfgelista]
E4 [.../...]
D5 [Sanctus Thomas]b
E5 [.../...]
D6 S(ANCTVS) IACOBVS MINOR
E6 [. . .] zv der /[...] seines himlischen vatters
116
in • vnser • fraen • er • levt ■ ich •
ierg ■ bernhart • lachaman • gos • mich •
1523 ■
Deutsche Reimverse
Die Glocke zeigt alle typischen Eigenschaften der bekannten Gießhütte und trägt den stereotyp in
dieser Werkstatt immer wieder verwendeten Osanna-Text1. Am Anfang der Inschrift steht ein Kreuz;
als Worttrenner dienen Paragraphenpunkte. Der Gießer ist der zweite Sohn des Bernhart Lachaman
d. Ä. (gest. 1517); er führte die Werkstatt bis zu seinem Tod im Jahr 1524 weiter.
1 Vgl. die Glocke in Aidlingen von 1497; nr. 114.
OABLeonberg 1852, 195. — Keppler 1888, 193. — OABLeonberg 1930, 900. — DGWürttHohenzollern nr. 951.
166
Ehningen, ev. Pfarrkirche (U. L. Frau)
nach 1523
Wandgemälde mit Spruchbändern und Nimben-Beischriften. An der Nordwand des Langhauses,
zwischen dem 1. und 2. Fenster von Osten: Weltgericht, ausgeführt als großes, querrechteckiges Feld
in Secco-Technik. Die Darstellung folgt der üblichen, spätmittelalterlichen Form mit der Anordnung
der Erlösten links unten vor dem Paradiesestor, der Verdammten rechts unten vor dem Höllenrachen;
im Zentrum die Deesis-Gruppe mit zwei Engeln, flankiert von den Aposteln als Beisitzern. Christus
als Weltenrichter wendet sich mit den Spruchbändern Al und A2 an die Erlösten zu seiner Rechten
und die Verdammten zu seiner Linken; seitlich über ihm schweben zwei Engel mit den Posaunen des
Gerichts und den Spruchbändern Bl und B2. Maria und Johannes d. T. mit den Nimbeninschriften
CI und C2 knien in Fürbitte; oben links und rechts thronen je sechs Apostel mit Nimbeninschriften
Dl —D12, über ihnen jeweils ein Spruchband El—E12 mit einem Artikel des Credo Apostolicum.
Schlechter Erhaltungszustand. Die Inschriften, in Schwarz auf weißem Grund, sind vielfach ergänzt
und verderbt.
Nimben: Frühhumanistische Kapitalis (CI, C2, D2, D3, D6, D9, D12), sonst Gotische Minuskel mit
Versalien; Spruchbänder A und E: Gotische Minuskel mit Versahen
Al Vemte benedicti // patris mei / possidete para[t]u(m) // vobis regn(um)1
A2 [Disc]edite [a] me m[aled/icti in] ignem / (e]ternu(m) qu[i paratus] est / diabolo2
Bl Svrgite mortui
B2 Et venite ad [. . ,]a
CI SANCTA MARIA VIR(GO)
C2 SANCTVS IOHANNES BAPT(ISTA)
D1 Sanctvs Pettrvs
El Jch glaub an gott vfater] d[. .] / am Schöpfer himels vn(n)d erde
D2 S(ANCTVS) ANDREAS
E2 . . .] christum sifnen. ..]/[...] sun vnser h[err]
D3 S(ANCTVS) (JACOBUS MAIOR]b
E3 [.../...]
D4 S(anctus) [lohanjnes Evanfgelista]
E4 [.../...]
D5 [Sanctus Thomas]b
E5 [.../...]
D6 S(ANCTVS) IACOBVS MINOR
E6 [. . .] zv der /[...] seines himlischen vatters
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