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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0171
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H. 165, B. 71, Bu. 7,5 cm. - Gotische Minuskel mit Versahen
An(n)o ■ dvmini • / 1529 ■ Jar ■ starb • der [ • er]sam • her • / • Maister • / • han[s •
scjhvorer3 • dem • got • gnad ■
Wappen: Priesterwappen (Kelch vor unkennthcher Figur)
Schahl identifiziert den Verstorbenen mit einem „Pfarrer Johannes Scheurer“1. Der schwach emge-
ritzte Gegenstand läßt sich als Kelch deuten, doch ist die in der Volkssprache formulierte Grabschrift
für einen Priester ungewöhnlich. Der Titel maister würde dann hier den akademischen Grad des
„magister universitatis“ bezeichnen2. Der Familienname Schürer, Schürer oder Scheurer ist mehrfach
belegbar3.
Die Schrift ist eine schlichte Gotische Minuskel mit wenigen Versahen oder Zierformen; in die extrem
weiten Abstände zwischen den Worten sind Paragraphenpunkte als Worttrenner gesetzt.
a Kleines hochgestelltes o über dem v.
1 Ein „Joannes Schürer ex Bondorff“, inskribiert Tübingen 1504 Feb. 23; Hermelink 52, 35.
2 Vgl. dazu Verger, J., in: LM 6 (1993) Sp. 91.
3 Der Tübinger Steinmetz Daniel Schürer fertigte den Lettner der dortigen Stiftskirche; vgl. Jantzen, H., Stiftskirche in
Tübingen. Tübingen 1993, 193. Ein Michael Schurrer von Gärtringen war 1523 Kaplan zu Mauren; vgl. Bossert, G.
(d.J.), Die Reformation im Dekanatsbezirk Böblingen, in: BllwürttKirchengeschichte NF 40 (1936) 161 — 221;
hier 171.
Schahl, Bondorf 1974, 28.

173

Weil der Stadt, Alter Friedhof

1529

Grabplatte eines Unbekannten. An der westlichen Umfassungsmauer, Innenseite. Rechteckplatte aus
rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, von der nur noch Reste der linken Längszeile erhal-
ten sind. Im Mittelfeld Reste einer Ritzzeichnung. Oberfläche abgetreten.
H. 198, B. 87, Bu. 6 cm. — Gotische Minuskel mit Versal
. . . eb]er • sarba • 1 • 5 • 2 • 9 • den • got • genedig si • Amen +
a So der eindeutige Befund; über dem r ein Kürzungsstrich. Deutung unklar. Vielleicht so für starb.

174

Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit)

1530

Totenschild des Paul von Gültlmgen. Im Langhaus, 4. Kapelle von Osten (s. Lageplan I); bis 1965 an
der nördlichen Chorbogenwand1. Rundscheibe aus Holz, bemalt; Umschrift rot eingefaßt, links in
halber Höhe beginnend.
Dm. 88, Bu. 3 cm. — Gotische Minuskel mit Fraktur-Versalien Abb. 81
An(n)o • 1530 • Jar • am • 11 • tag • desz • Brachmonacz • zwische(n) • 9 • Vnd • 10
• Zu • Nacht ■ Hatt • Gott • Der • Her ■ Den • Edle(n) • Vnd • Vesten • Paulvs • Vo(n)
• Gilttlmge(n) ■ Vsz • Disser • Zeit • gevordert ■ Got • sei ■ lob • in • sei(nen) •
wercke(n) •
Datum: 11.Juni
Wappen: Gültlmgen
Die Familie der Gültlingen (Stammort Gültlingen, Stadt Wildbad, Lkr. Calw) war in Gärtringen be-
gütert. Der Verstorbene hat noch in seinem Todesjahr das Bad in Liebenzell aufgesucht und dort eine
Wappentafel gestiftet2.
Die Umschrift ist teilweise erneuert. Sie beginnt links in der Mitte mit einer fünfblättrigen Blume. Als
Worttrenner in Zeilenmitte durchgehend zwei kleine, sich berührende Schrägstriche. Die Kürzungs-
striche für n nach oben ausgebuchtet, Unterlängen bei h und H mit Schhngenbildung.

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