2 Rote dreilätzige Kirchenfahne in Gold. Diese Fahne leitet sich vom Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen als Stadt-
herren ab und kann auf den Böblinger Stadtsiegeln bis ms 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden; vgl. Pfaff, K., Die
Siegel und Wappen der württembergischen Städte. In: Württjahrbücher Jg. 1854, 99-206; hier 145f; Fischer,
Albert, Das Böblinger Wappen auf Siegeln aus neun Jahrhunderten. In: Böblingen, Beiträge zur Geschichte 1953,
239-259; Gönner, E., Wappenbuch Böblingen 1960, 24-27.
3 Zum Begriff Kabinettscheibe (auch Schweizer Scheibe) vgl. Übersicht bei Fleischhauer, Renaissance 1971,263-267;
Rensch, D., in: Kat. Renaissance 1986, 241-248 (mit weiterführender Literatur).
4 Vgl. DI 30 (Calw) nrr. 238, 246, 253 und nrr. 256, 293, 306, 312.
5 Vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nrr. 305, 417.
6 Decker-Hauff, H., Otto, M., Röhm, W, Das Uracher Rathaus und seine Kabinettscheiben. Kat. d. Ausst. Urach 1983.
Bad Urach 1983.
7 Vgl. nr. 198.
8 So in Sindelfingen (wie Anm. 7), in Nagold (wie Anm. 4) nr. 312; in Großbottwar (wie Anm. 5) nr. 305; in Urach
(wie Anm. 6) S. 34.
9 Vgl. den Beitrag von M. Otto (wie Anm. 6); dort 22 f.
195 f Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin) 1552
Glocke mit Herstellungsjahr und Signatur des Friedrich Kesler (II) von Stuttgart. Mittlere Glocke eines
ehemals dreiteiligen Geläutes1. Im Krieg 1917 abgeliefert und eingeschmolzen.
Wortlaut der Inschrift nach Glockenmventar 1917.
Dm. 95 cm. — Kapitalis, erhaben
OSANNA HAIS ICH
FRIDRICH KESSLER VON STUOGARTEN GOS MICH .
ANNO 1552
Deutsche Reimverse
Das Formular der Glockenrede und die Wiedergabe der Ziffern in der Jahreszahl durch Buchstaben
—JVSZ für 1552 - entsprechen der Kesler-Glocke in Aidlingen2.
1 Vgl. nrr. 230, 360.
2 Vgl. nr. 193.
OABBöblingen 1850, 229. - Keppler 1888, 44. - Weil im Schönbuch, ev. Pfarr-Archiv, Pfarrbeschreibung von Pfarrer
Schimpf, 1904, S. 7 f. - Stuttgart, LKA, Glockenmventar 1917, A 26, 1478, 4. - Mauch, Weil im Schönbuch 1987, 86.
196 Weil der Stadt, Alter Friedhof 1554
Grabplatte des Hans Keller von Nördlingen. An der westlichen Umfassungsmauer, innen. Rechteck-
platte aus graugelbem Sandstein, Reste einer hellbraunen Farbfassung. Oben fünfzeilige Inschrift, illu-
sionistisch gestaltet als Pergamentblatt, das vorgibt, an drei Seiten mit Nägeln am Stern befestigt zu sein.
Darunter Vollwappen. Durch aufsteigende Nässe im unteren Drittel schwer beschädigt.
H. 192, B. 94, Bu. 7—7,5 cm. — Gotische Minuskel mit Fraktur-Versalien
Anno • Dom(ini) • 1554 • den • 17 • april=/lisz • Starb • der • Ersam • alt • Hans • /
keller • Von • Nerlingen • alhie • zü / Weill • Dem • Got • gnedig • sey / Amen3 •
Wappen: Keller1
Der Herkunftsort des Verstorbenen ist mit Nördlingen zu identifizieren. Keller gehörte zur Ehrbarkeit
dieser Stadt, war dort Gewandschneider von Beruf und Mitghed des Rats; er steuerte von 1526 an bis
zu seinem — wohl überraschend auf der Durchreise in Weil eingetretenen — Tod.
a Amen in kleinerer Schrift und mit weit auseinander gezogenen Buchstaben.
1 Weiße, gekrönte und aufgerichtete Katze im roten Feld, gefesselt mit einer um den Leib gebundenen Kette; Helm-
zier ebenso. — Nachweise bei Müller, Joh., Beyträge zur Nördlingischen Geschlechtshistorie 2.Theil. Nördlingen
1803,251.
OABLeonberg 1930, 1030. — Heß, Karl, Der Nördlinger Handelsmann Hans Keller stirbt 1554 in Weil der Stadt. In:
Heimatverein Weil der Stadt. Berichte und Mitteilungen 20 (1969) Heft 1, 5f. mit Abb.
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herren ab und kann auf den Böblinger Stadtsiegeln bis ms 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden; vgl. Pfaff, K., Die
Siegel und Wappen der württembergischen Städte. In: Württjahrbücher Jg. 1854, 99-206; hier 145f; Fischer,
Albert, Das Böblinger Wappen auf Siegeln aus neun Jahrhunderten. In: Böblingen, Beiträge zur Geschichte 1953,
239-259; Gönner, E., Wappenbuch Böblingen 1960, 24-27.
3 Zum Begriff Kabinettscheibe (auch Schweizer Scheibe) vgl. Übersicht bei Fleischhauer, Renaissance 1971,263-267;
Rensch, D., in: Kat. Renaissance 1986, 241-248 (mit weiterführender Literatur).
4 Vgl. DI 30 (Calw) nrr. 238, 246, 253 und nrr. 256, 293, 306, 312.
5 Vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nrr. 305, 417.
6 Decker-Hauff, H., Otto, M., Röhm, W, Das Uracher Rathaus und seine Kabinettscheiben. Kat. d. Ausst. Urach 1983.
Bad Urach 1983.
7 Vgl. nr. 198.
8 So in Sindelfingen (wie Anm. 7), in Nagold (wie Anm. 4) nr. 312; in Großbottwar (wie Anm. 5) nr. 305; in Urach
(wie Anm. 6) S. 34.
9 Vgl. den Beitrag von M. Otto (wie Anm. 6); dort 22 f.
195 f Weil im Schönbuch, ev. Pfarrkirche (St. Martin) 1552
Glocke mit Herstellungsjahr und Signatur des Friedrich Kesler (II) von Stuttgart. Mittlere Glocke eines
ehemals dreiteiligen Geläutes1. Im Krieg 1917 abgeliefert und eingeschmolzen.
Wortlaut der Inschrift nach Glockenmventar 1917.
Dm. 95 cm. — Kapitalis, erhaben
OSANNA HAIS ICH
FRIDRICH KESSLER VON STUOGARTEN GOS MICH .
ANNO 1552
Deutsche Reimverse
Das Formular der Glockenrede und die Wiedergabe der Ziffern in der Jahreszahl durch Buchstaben
—JVSZ für 1552 - entsprechen der Kesler-Glocke in Aidlingen2.
1 Vgl. nrr. 230, 360.
2 Vgl. nr. 193.
OABBöblingen 1850, 229. - Keppler 1888, 44. - Weil im Schönbuch, ev. Pfarr-Archiv, Pfarrbeschreibung von Pfarrer
Schimpf, 1904, S. 7 f. - Stuttgart, LKA, Glockenmventar 1917, A 26, 1478, 4. - Mauch, Weil im Schönbuch 1987, 86.
196 Weil der Stadt, Alter Friedhof 1554
Grabplatte des Hans Keller von Nördlingen. An der westlichen Umfassungsmauer, innen. Rechteck-
platte aus graugelbem Sandstein, Reste einer hellbraunen Farbfassung. Oben fünfzeilige Inschrift, illu-
sionistisch gestaltet als Pergamentblatt, das vorgibt, an drei Seiten mit Nägeln am Stern befestigt zu sein.
Darunter Vollwappen. Durch aufsteigende Nässe im unteren Drittel schwer beschädigt.
H. 192, B. 94, Bu. 7—7,5 cm. — Gotische Minuskel mit Fraktur-Versalien
Anno • Dom(ini) • 1554 • den • 17 • april=/lisz • Starb • der • Ersam • alt • Hans • /
keller • Von • Nerlingen • alhie • zü / Weill • Dem • Got • gnedig • sey / Amen3 •
Wappen: Keller1
Der Herkunftsort des Verstorbenen ist mit Nördlingen zu identifizieren. Keller gehörte zur Ehrbarkeit
dieser Stadt, war dort Gewandschneider von Beruf und Mitghed des Rats; er steuerte von 1526 an bis
zu seinem — wohl überraschend auf der Durchreise in Weil eingetretenen — Tod.
a Amen in kleinerer Schrift und mit weit auseinander gezogenen Buchstaben.
1 Weiße, gekrönte und aufgerichtete Katze im roten Feld, gefesselt mit einer um den Leib gebundenen Kette; Helm-
zier ebenso. — Nachweise bei Müller, Joh., Beyträge zur Nördlingischen Geschlechtshistorie 2.Theil. Nördlingen
1803,251.
OABLeonberg 1930, 1030. — Heß, Karl, Der Nördlinger Handelsmann Hans Keller stirbt 1554 in Weil der Stadt. In:
Heimatverein Weil der Stadt. Berichte und Mitteilungen 20 (1969) Heft 1, 5f. mit Abb.
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