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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0183
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197 f Höfingen (Stadt Leonberg) 1555, 1586, 1599

Bauzahlen an einigen der sog. „Großen Höfe“ zu Höfingen. Alle drei Höfe wurden innerhalb der letz-
ten zwanzigJahre abgerissen. Die Ausführung der Jahreszahlen unbekannt.
Nach Unterlagen im Landesdenkmalamt Stuttgart.
I. Grafenhof, Pforzheimer Str. 26, an einer Balkonkonsole des Wohnhauses die Bauzahl:
1555
II. Widdumhof, Pforzheimer Str. 5, schon 1426 erwähnt, 1970 abgebrochen. Am Kellergeschoß der
zugehörigen Scheune die Bauzahl:
1586
III. Kellereigülthof, Pforzheimer Str. 13/15, an einem der drei profilierten Portale die Bauzahl:
1599.

198 f Sindelfingen, Altes Rathaus, Lange Str. 13 1555, nach 1578

Kabinettscheiben verschiedener Herkunft und Zeitstellung, ehemals in einem Saal des Alten Rat-
hauses* 1 II.; 1845 in dem 1842 neu errichteten sog. Neuen Rathaus am Marktplatz eingebaut2; seit dem
Zweiten Weltkrieg verschollen.
Wortlaut nach Schempp, Überlieferung unsicher.
I. Zyklus von fünf Wappenscheiben (A, B, C, D, E); die Gestaltung im einzelnen sowie die Inschriften
— wohl vor allem Personennamen der Scheibenstifter — sind nicht in vollem Wortlaut überliefert. Em
Herstellungsdatum trug offenbar nur die erstgenannte Scheibe; dieses Datum wurde auf den gesamten
Zyklus bezogen.
A 1555
Wappen: Stadt Sindelfingen3
B Thomas Löher von Bamberg2
Wappen: Löher
C Schafhauser
D Kuon
E H.K.
Wappen (C, D, E): Berufszeichen der Hafner, Bauern und Weingärtner
Em Thomas Löher (Leher, Löcher) aus Bamberg war 1538 und angeblich 1545 an der Universität
Tübingen immatrikuliert; er war 1551/52 Geistlicher Verwalter in Tübingen, dann 1552 — 1578
Untervogt und Schultheiß in Sindelfingen, wo er das Haus Obere Vorstadt 4 bewohnte. Er starb in
Sindelfingen am 30. Oktober 1582 im Alter von 63 Jahren4. Schafhauser und Kuon, auch Kuhn oder
Cuon, waren häufige Nachnamen im Bearbeitungsgebiet; ihre Beziehung zu Sindelfingen bleibt
unklar. Das Monogramm ist nicht aufzulösen.
II. Ein Zyklus einer unbekannten Anzahl von Scheiben aus dem Haus des Hippolitus Resch (Rösch),
Ziegelstr. 28, wurde im Jahr 1601 ebenfalls im Alten Rathaus eingebaut und kam vermutlich im
19.Jahrhundert auch in den Rathausneubau3. Unter den verschollenen Darstellungen ist überliefert:
das Wappen Herzog Ludwigs von Württemberg (1554 —1593) und seiner Gemahlin; offen bleibt, ob es
sich um die erste Frau, Dorothea Ursula Markgräfin von Baden-Durlach (1559 — 1583), oder um die
zweite Gemahlin, Ursula Pfalzgräfin von Pfalz-Veldenz-Lützelstein (1572 — 1635) handelte.
Hippolitus Resch, geb. um 1522 in Ottmarsheim (Lkr. Ludwigsburg), gest. am 6. Juli 1597, war
1548 — 1552 Stadtschreiber in Vaihingen a. d. Enz, dann 1552 — 1554 Stadt- und Amtsvogt in Stuttgart;
am Ende seiner erfolgreichen Laufbahn durch verschiedene Ämter wurde er Kirchenratsdirektor

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