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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0189
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in der hier belegten Form4. Dieses Wappen ist zu unterscheiden von dem Wappen der Lutz (von
Lutzenhart), das ebenfalls im Bearbeitungsgebiet vorkommt0.
Die Grabplatte ist em Beispiel für die späte Verwendung einer Schrift, die in Einzelzügen noch der
Frühhumanistischen Kapitalis verpflichtet ist, auch wenn konstituierende Merkmale - wie die Aus-
buchtung der Schäfte — fehlen. Neben der dünnstrichigen Ausführung und den schlanken Propor-
tionen sind dies einzelne Buchstabenformen, wie das typische zweibogige E, das mandelförmige O,
em G mit unter die Grundlinie gezogener, bogenförmiger Cauda sowie das Z im Namen LUTZ.
a 7567 Schütz.
1 Alberti 478.
2 Pfeilsticker § 2283.
3 Ihr erster Mann war Johann Heinrich von Gaisberg d. Ä.; zu ihren weiteren Ehen vgl. Pfeilsticker § 1119, 3328; Bern-
hardt 405.
4 Vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 415. — Zu Melchior Jäger ebd. nrr. 451, 548. Dasselbe Wappen auf einer 1595 datierten
Kabinettscheibe des Untervogts Johann Lutz, gest. 1617, in Nagold; vgl. DI 30 (Calw) nr. 293.
5 Vgl. nr. 315.
Schütz, Siegfried, Die Stadtkirche von St. Peter und Paul in Weil der Stadt. Weil der Stadt 1985, 42.

208

Deufringen (Gde. Aidlingen), ev. Pfarrkirche (St. Veit)

1566,1603

Epitaph der Eheleute Jacob d. Ä. von Gültlingen und Agnes geb. Schenk von Winterstetten. Im Lang-
haus an der östlichen Eingangswand. Hochrechteckige Platte aus grauem Sandstein, in der Mitte
geteilt; oben unter Segmentgiebel die Grabschriften A und B, unten in Adikula zwei Vollwappen und
Stz. nr. 9.
H. 207, B. 109, Bu. 5,4 (A), 4,8 (B) cm. —Gotische Minuskel mit Versalien, Sonderform (A), Fraktur (B) Abb. 93
A Anno d(omi)ni 1566 / vfsvndag den 1° da(g) / marcij starb de(r) edel / vn(d) vest
Jacop von / giltlmgen zv deyferin(gen) / got verley im ayn / fraylich vflerstevng /
amen .
B Anno d(omi)m (1603 / Zinstag Den 20 septe=/mbris ist Jn Gott seeli/glichen
Entschlaffen / Die Edel Ehr vnd tug=/entreich fraw Angnes / vo(n) Gültlingen
Ein ge/borne schenckin von / Wintersteten sen Ehlic/he hausfraw Der G(ot)
G(nad))
Wappen: Gültlingen, Schenk v. Winterstetten
Jacob war ein Sohn des Sebastian von Gültlingen (gest. 1548)1. Jacobs Witwe Agnes übergab ihre drei
Söhne Balthasar, Johannes und Sebastian 1570 dem bekannten Erzieher und Chronisten Georg
Reipchius (1529 — 1598), Pfarrer in Sindelfingen, zur Ausbildung2.
Die beiden Inschrifttafeln sind wie Seiten eines aufgeschlagenen Buches gestaltet3. Von der Grabschrift
B der Ehefrau wurden zunächst nur die Worte Anno d(omi)ni ausgeführt, der Rest ist nach ihrem Tod
in anderer Schrift - einer unregelmäßig gestalteten Fraktur — nachgetragen. Aufgrund des Steinmetz-
zeichens und der Bildung der Schrift bei A kann die Arbeit dem in Rottenburg tätigen Bildhauer Hans
Hiltprandt zugeschrieben werden4.
1 Vgl. nr. 188.
2 Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, nrr. 256, 257, 273. - Alle drei starben jung.
3 Möglicherweise eine Anspielung auf das „Buch des Lebens“; vgl. LM 2, Sp. 813 f. — Dasselbe Motiv bei einem Grab-
mal desselben Meisters von 1551 für Sebastian und Barbara von Gültlingen in Pfäffingen (Lkr. Tübingen); Photo im
Heidelberger Epigraphik-Archiv der Inschriften-Kommission.
4 Ottmar, Landadel 1991, 186 — 195.
OABBöblingen 1850, 151. — Schahl, Deufringen 1972, 18. — Ottmar, Hans Hiltprandt 1977/78, 30. — Ottmar, Landadel
1991, 189.

209 f

Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit)

1566

Grabmal der Anna Elisabeth von Wobidetzki verwitwete Harder von Gärtringen geb. Rauh von
Winnenden. Gestaltung unbekannt; vermutlich Grabplatte im Boden der Kirche.
Wortlaut nach Gabelkover.

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