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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0273
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328 Ehningen, ev. Pfarrkirche (U. L. Frau) 1610
Epitaph der Anna Maria Sauter geb. Schmrdlin. Außen an der Südwand des Langhauses. Rechteckige
Platte aus gelbem Sandstein mit angearbeiteter kleiner Konsole; oben auf dem Rahmen Bibelspruch
A, im Feld Vollwappen, unten Kartusche mit Grabschrift B.
H. 195, B. 83, Bu. 2,2 (A) und 2,7 (B) cm. - Fraktur
A Leben wir so leben wir Dem Herrn Sterben / wir So sterben wir dem herrn Wir
Leben / Oder sterben so Sind wir des herrn1
B Anno 1610 • Den • 16 . tag ■ Noue(m)b(ris)/ Jst im Herrn Selig Entshlaffen /
Die Ehrn Vnd tugentsam fraw / Anna Maria Geborne Schmid/lin . M(agistri)
• Caspar Sauters Pfa[rr]/herrs . Zu Eningen Ehliche hausz=/fraw .Jhres alters
Im 36 ■ Jar . / welche Gott an Seinem grosen / tag mit allen Freuden Erweckh/en
wolle . Amen.
Wappen: Schmidlm2
Anna Maria war das 14. Kind des Konsistorialsekretärs Lorenz Schmidlm (gest. 1617) aus Kempten3
und seiner ersten Frau Christina Wernlin. Ihr Ehemann Caspar Sauter war 1608 — 1617 Pfarrer in Eh-
ningen4.
1 Rö 14, 7-9.
2 Wachsender bärtiger Mann hinter Zinnenmauer, eine Zange in der rechten Hand haltend; Helmzier: Schildfigur
ohne Mauer, statt Zange em Hammer. — Dasselbe Wappen auf einem Epitaph von 1622 für die Kinder des Pfarrers
David Schmidlm in Nussdorf; vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nr. 610.
3 Bernhardt 1973, 619 f.
4 Biographische Daten bei Sigel 15,2, S. 657; Caspar war em Sohn des Pfarrers Melchior Sauter (gest. 1613), dessen
Grabmal in Kuppingen erhalten blieb; vgl. nr. 339. Nach Studium in Tübingen war Caspar Sauter Diaconus in Pful-
lingen (1601) und Seeburg (1602); nach der Amtszeit in Ehningen Pfarrer in Oberriexingen bis zu seinem Tod 1620.
— Sauters Nachfolger M. Michael Pfefferhn verstarb bereits am 3. März 1618 im Alter von 34 Jahren; seine abgetretene
Grabplatte wurde 1958 — ohne dokumentiert zu werden — aus der Kirche entfernt. Biographische Daten zu diesem
bei Sigel 14,2, S. 208.
Ehningen 1965, 156.

Bondorf, ev. Pfarrkirche (St. Remigius)

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1610

Grabplatte des Abraham Hechstetter (Höchstetter, Hochstetter). Nordwand des Langhauses, außen;
bis zur Renovierung 1967 im Chor im Boden. Rechteckplatte aus gelbem Sandstein; Feld von Ritz-
linie umzogen; oben zehnzeiliger, zentrierter Inschriftblock, unten zwei Wappen in Relief. Verwit-
terungsschäden.
H. 170, B. 86,5, Bu. 5-5,5 cm. — Kapitalis
ANNO ■ DOMINI 1610 / DEN • 25 • NOVEMWBRIS • STARB DER
ED=/EL VND EHRNVEST • / HERR ABRAHAM HECH=/STETTER •
BVRGER ■ ZV • TIBINGEN ■ GOTT VER=/LEIE IM EIN •
FRELICHEW AVFFERSTEHVNG • / AMEN • N(EPOS) E(IVS) F(ECIT
ET) P(ONIT)a
Sein Enkel Heß (das Denkmal) herstellen und setzen.
Wappen: Hochstetter1, Schloßberg2
Der Verstorbene war am 25. Nov. 1562 als ein Sohn des Dr.med. Abraham (I) Hochstetter (1529 — 1569)
von Augsburg und der Margarethe Hemminger zu Tübingen geboren und war mit einer Schloßberg
verheiratet; er starb mit Frau und Kind an der Pest, vor der er offenbar nach Bondorf geflohen war3.
Seme Erben stifteten auf seinen Wunsch der Stiftskirche zu Tübingen ein kostbares Taufgeschirr aus
vergoldetem Silber, bestehend aus Kanne und Schale4.
a Möglich wäre auch: N(VMINI) E(IVS) F(ILIVS) P(ONIT). Übersetzung: Seinen Manen (= seinem göttlichen An-
gedenken) setzte der Sohn (dies Denkmal).

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