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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0321
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A(nn)o . 1637 . den 2den Junij starb der Keiserliche(n) Remische(n)a Mayestet
Rath Feldgrichts Expeditionß Directors Vnnd Ritmeisterß des wohlEdlen
gestrengen Balthasar Wessehj auff Wartenberg . wie auch Cathannae Wesselij
Geborne Blixlinb liebes senhn Mathias Balthasar, seines Alterß 22 wochen .
a So für Römischen.
b Lesung unsicher.
1 Im Manuskript ein Zusatz von anderer Hand: „Der Stein steht noch in Dätzingen bei der Kirche (1930)“. Nachfor-
schungen in Dätzingen hatten kein Resultat.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 103.

398 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche 1637

Grabmal des Johann Ulrich von Lichtenstein. Im Jahr 1669 noch im Chor* 1. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag von 1669.
A(nno) D(omi)ni . 1637 . den 4 (octo)bris starb der wohlgeborne Johan Ulrich
Von Lichtnstein zu Mühll Vnnd Neckershausen ihr Keiserliche Mayestet der
Zeit gewesener OberVogt zu Leonberg seines Alterß 74 Jahr.
Während des Dreißigjährigen Krieges ist der Verstorbene seit dem 16. Juni 1635 bis zu seinem Tod von
der katholischen Herrschaft als Obervogt zu Leonberg eingesetzt gewesen2. Die Familie hatte von
1350 — 1682 ihren Sitz in Neckarhausen (Gemarkung Betra, Stadt Horb, Lkr. Freudenstadt) und besaß
kurze Zeit auch die Ortschaft Mühlen am Neckar (Stadt Horb). Zu Weil der Stadt bestanden beson-
ders enge Beziehungen über den Kapuziner-Pater Friedrich von Lichtenstein, gestorben am 15. April
16593. Wie aus dessen Grabschrift hervorgeht, war em dritter Bruder der Stifter der beiden Weiler
Grabdenkmäler, nämlich Augustin Oswald von Lichtenstein. Er ist identisch mit dem in einer Bau-
inschrift von 1628 in Weingarten (Baden) noch als Hauskomtur zu Horneck bezeichneten Augustin
Oswald von Lichtenstein (gest. 1663)4.
1 Standortangabe „in Choro sepult(us) est“.
2 Pfeilsticker § 2531.
3 Dessen Grabdenkmal ist in der kath. Stadtkirche von Weil der Stadt erhalten (Photo Heidelberger Epigraphik-
Archiv); vermutlich befand es sich ursprünglich ebd. in der Kapuziner-Klosterkirche. Obgleich dessen Todesdatum
die Bearbeitungsgrenze übersteigt, soll das Denkmal ergänzend hier herangezogen werden. Das Denkmal zeigt den
Kapuziner mit Kapuze, Gebetbuch und Rosenkranz, auf einer geflochtenen Matte schlafend, zu Häupten sein
Vollwappen, zu Füßen die Grabschrift in Kapitalis; vgl. Anhl6a.
4 Vgl. Dl 20 (Karlsruhe) nr. 396; zur Person vgl. Hofmann, H. H., Der Staat des Deutschmeisters. München 1964, 254,
265 f., 268.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663-1734, p. 104.

399J

Weil der Stadt, Haus Kellereigasse

1637

Spruch-Inschrift, 1930 noch im Innern eines Hauses der Kellereigasse (ehemals Flozgasse). Standort
über dem Eingang zur Amtsstube. Spohe, Ausführung nicht überliefert.
Wortlaut nach OABLeonberg 1930.
Pax intrantibus, salus exeuntibus.
Hodie mihi, cras tibi 1637.1
Friede denen, die eintreten! Heil denen, die hinausgehen! — Heute mir, morgen dir!
Der Gebäudekomplex umfaßte ehemals die Kellerei des Klosters Hirsau, nach Brand 1648 in den
Jahren 1658 —1663 wieder aufgebaut. Die Inschrift stammt noch aus der Zeit vor dieser Zerstörung; ihr
Text ist im späten 16.Jahrhundert mehrfach als Hausinschrift nachweisbar2. Der zweite Teil der
Inschrift ist ein beliebter Memento-Mori-Spruch in Verbindung mit Grabinschriften3.

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