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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0325
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Der Verstorbene war wohl Angehöriger des kaiserlichen Regiments des Freiherrn Philipp Friedrich
von Brenner, bestehend 1632-38 2. Er war wohl im Gefolge der Kriegshandlungen des Dreißig-
jährigen Krieges nach Weil gelangt und kam hier nach Aussage der Inschrift bei einer Schießerei in
der Nähe des Gutleuthauses außerhalb der Stadt zu Tode.
1 Gemeint ist vermutlich Brüssel.
2 Vgl. Tessin, G., Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime des XVI. bis XVIII.Jahrhunderts,
Bd. 2. Osnabrück 1993, 224.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663-1734, p. 106.

405 f Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche 1645

Grabmal des Kindes Maria Anna Elisabeth von Pavillon (?). Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus, Eintrag 1669.
A(nn)o . 1645 . den 7 . Aprilis ist in Gott entschlaffen M(a)r(i)a Anna Elisabeth
Von pauillona des wohl Edlen V(nd) gestrengen Herrn Philips Franz Von
pauillon des hochlöblich(en) [. . ,]b Tyllischen Regimentß wohlbesteld(en)
Haubtmanß V(nd) der wohl Edlen frawn Ehsabethae Lapostole libsteß techderlin
seines alters im 6. Jahr dessen Kints Gott Ewig anschaue.
Der Vater des Kindes gehörte vermutlich dem Regiment der Bayerischen Liga unter Johann oder dem
unter Werner Tserclaes Graf von Tilly, die von 1624 — 1632 bzw. 1624 — 1633 bestanden, an1.
a Lesung unsicher. Der Name kann auch Panillon heißen.
b Wort unleserlich.
1 Vgl. Tessin, G., Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Regime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts, Bd. 2.
Osnabrück 1993.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 106.

406 f Mötzingen, ev. Pfarrkirche (St. Mauritius) 1645

Epitaph der Familie des Christoph Semler und der Maria geb. Bindlin. Bis vor 1761 noch in der Kirche.
Gestaltung und Material unbekannt.
Wortlaut nach Hess.
Nach der Gnaden Reichen Geburth Jesu Christi, 1645. starb Herr Christoph
Semler von Scharpfenstein aus Kärndten, seines Alters 76.Jahr, furstl(ich)
Württemberg(ischer) 46. jähriger Amtmann, Reißiger Schultheiß und Diener,
Anno 1636 den 23.Jul(ii) starb seine ehelich Haußfraw Maria, gebohrne Bindlin,
zu Dornstetten, alt 60. Jahr.
Kinder waren: Jacob Abraham, Isai, Johann Sebastian, Andreas, Ambrosius,
Christoph, Martin, Anna Sophia, Maria.
Die Verstorbenen sind anderweitig nicht mit Sicherheit nachweisbar1. Vermutlich handelte es sich um
ein Epitaph mit der knienden Familie unter dem Kruzifix; die Namen der Kinder waren vieleicht in
Namensbeischriften beigefugt, die Hess hier gewissenhaft wiedergibt. Die Nennung des Todesdatums
des Christoph Semler erscheint nicht präzise.
Die Herkunft aus Scharpfenstein in Kärnten legt nahe, daß es sich bei Semler um einen protestan-
tischen Exulanten handelt, der im Gefolge der Gegenreformation nach 1598 aus Kärnten vertrieben
wurde und in württembergische Dienste trat.
1 Pfeilsticker erwähnt lediglich einen Forstknecht dieses Namens, der 1608 in Baiersbronn nachgewiesen ist; vgl.
§ 3231.

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Hess, Chronik Herrenberg, Stuttgart, WLB Cod. hist. F 278 Bd. 4(d), p. 1154.
 
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