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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0332
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416

Leonberg-Eltingen, ev. Pfarrkirche (St. Michael)

1649

Als Taufkanne genutztes spätgotisches Gefäß mit Stifterinschrift von Michael und Georg Schäffer.
Schlanke, birnenförmige Kanne mit hohem Fuß und Klappdeckel, der Henkel als Schlange und der
Ausguß als kleiner Löwe gebildet. Messingguß, vielleicht ehemals vergoldet. Dreizeilige Inschrift
zwischen Ritzlinien am Bauch des Gefäßes, nachträglich eingraviert.
Abb. 171 H. 28, Dm. (Boden) 9,5, Bu. 0,5 cm. - Fraktur
Michael Schäffer / Gorg Schäffer / Ölttingen1
Die Kanne gehört zur Gattung der sog. Löwenkannen wegen ihres Ausgusses. Exemplare dieses Typs
haben sich in den großen Museen der Welt erhalten2. Da Kannen dieser Art häufig auf spätgotischen
Tafelbildern wiedergegeben sind, ist eine Datierung in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts wahr-
scheinlich. Sie waren ursprünglich für einen profanen Zweck - wohl als Wein- oder Wasserkannen —
gefertigt. Offenbar haben die in der Stifterinschrift angesprochenen Eltinger Bürger die Kanne erwor-
ben und ihrer Heimatkirche geschenkt. Dieselben Stifter haben auch ein Becken als Taufschale gestif-
tet und mit ihrer Namensinschrift versehen; die Datierung dort darfauch für die Stiftungsinschrift der
Kanne gelten3.
1 Alte Schreibweise für Eltingen.
2 Sie wurden beschrieben und charakterisiert durch Lockner, H. P., Messing. Ein Handbuch über Messing-Gerät des
15.—17.Jahrhunderts. München 1982, 111 — 113, Abb. 185 —190; Theuerkauff-Liederwald, A.-E., Mittelalterliche
Bronze-und Messinggefäße (Bronzegefäße des Mittelalters 4). Berlin 1988, 196ff., 199, Abb. 333 — 344. — Die Eltin-
ger Kanne ist hier nicht erfaßt.
3 Vgl. nr.415.
OABLeonberg 1930, 698. — Fröschle, K., Eltingen — ein Streifzug durch die Ortsgeschichte. Leonberg-Eltingen 1967, 83.
— Trugenberger, Eltingen 1988, 68 (Abb.).

417 f Mötzingen, ev. Pfarrkirche (St. Mauritius) 1649

Glocke mit Signatur des Wolf Roth von Esslingen. Ehemals größere Glocke eines zweiteiligen Ge-
läutes1, die beide durch einen Umguß in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts neuen Glocken
weichen mußten. Gestaltung und Schriftform unbekannt.
Inschrift nach Janssen.
Durch dieses Feuer floß ich •
Wolf Roth in Eßlingen goß mich
1649.
Deutsche Reimverse
Der aus Nürnberg stammende Gießer Wolfgang Roth arbeitete nur kurze Zeit in Esslingen und ist
1651 — 1661 in Nördlingen nachweisbar2.
1 Vgl. die sog. „kleine Glocke“ von Franz Kurtz, datiert 1803.
2 DGWürttHohenzollern, Einl. 83 und 85 Anna. 298.
Janssen, R., Die Geschichte, in: Evangelische Mauritius-Kirche in Mötzingen 1792 — 1992. Mötzingen 1992, 43.

418 Oschelbronn (Gde. Gäufelden), ev. Pfarrkirche (St. Maria u. Hippolyt) 1650

Grabplatte des Pfarrers Daniel Grickler von Bulach. An der nördlichen Umfassungsmauer des Kirch-
hofs; bis 1847 im Chor der Kirche im Boden. Rechteckplatte aus gelbem Sandstein, zweimal quer
geteilt. Oben Inschrift, darunter zerstörtes Wappen mit darauf stehendem Kelch in Relief. Die Platte
seitlich und unten durch Verwitterung zerstört.
Wortlaut ergänzt nach Chronik Oschelbronn.
H. 163, B. 57, Bu. 1,7-2 cm. - Fraktur, schrägliegende Humanistische Minuskel (Name)

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