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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0211
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7. Instruktion zur Visitation von 1532.

183

fridbrüchig handlunge sich begeben, die unschul-
digen auf den strassen uberrennet, gefangen und
auch etwan jemmerlich entleibet werden, demnach
ordnen, gebieten und wollen wir, das hinforder
kainer zu ros und fus büchsen füren, tragen oder
gebrauchen sol, und ob ainer oder mehr, also
wider diese unsere satzung mit büchsen betreten,
als dann sol die oberkait under der die uberfarer
gesessen, und der ort, der bürgerlich gerichts
zwang, an mittel zustendig oder auch die oberkait
under der der uberfarer mit der büchsen be-
treten, den selben ubertreter die büchsen nemen,
und dazu den fusgenger umb fünf gulden, ain
raisigen umb acht gulden zu strafen macht haben.
Idoch sol ainem iden in seinem schlos oder
behausung zu der gegenwehr büchsen zu haben
unbenomen sein.
Item ob ainer allein in seinem gebiet und in-
wendig seiner oberkait zum lust, etwo mit ainer
büchsen birssen wolt, oder damit zum zile, mit
guter ehrlicher geselschaft (als dann gemainlich in
den steten gebreuchlich) schissen wolt.
Desgleichem ob ein landsknecht offentlichen
krigen nach zöge und des von seinem haubtman
ain urkund oder pasborten anzaigen möcht.
Item so ainer oder mehr mit büchsen durch
seine oberkait etwan in der nacheile oder sonst
fridbrechern oder mishendlern nachgeschickt würde
oder sich oder andere belaiten liess. Diese alle
in obgemelte straf nicht gefallen, noch die selbig
vorwirkt haben sol.
Von gaistlichen gütern, so hinderlegt
werden sollen.
Wir begern auch hiemit, das uns ain itzlicher
unser underthan, so in seinem bevelich solche
güter hat, zwischen dato und Petri und Pauli
schirsten, aigentlich und underschidenlich anzaigen,
was und wieviel zinse an gelt, getraidicht, wein,
auch anderem einkomen, von forbergen, scheffereien,
mülen, teichen, gehülzen und nutzungen, so die
gaistlichen des hochgebornen fürsten, unsers lieben
7. Instruktion zur
[Nach dem besiegelten Exemplare in
Unsere von gots gnaden Johans Friderichs ...
rethe, lieben getreuen und andechtigen, Anarg her
zu Wildenfels etc. Jorg Spalatinus, Assmus Spiegel,
Joseph Levin Metzsch, der Pfarrer zu Werdau
und Michael Alber zu Aldenburg, welche wir vor-
ordent haben der pfarren pfarner, prediger, caplan,
schulen, schulmeister, und etlicher andern sachen
halben in unserm und des hochgebornen fursten
herzog Johanns Ernsten etc. zu Sachsen etc.
unsers lieben bruders landen zu visitiren und ein-
sehung zuthun, sollen auch nachvolgende artikel,

vettern herzog Jorgen zu Sachsen etc., und doch
in unsern fürstenthumen ihre güter gelegen und
bekraist seint von denselben einkomens haben.
Dabei auch furnemlich vormelden und erkleren,
was derselbigen unser vorigen bevel nach bei einem
itzlichen eingebracht und in verwahrunge hinder-
leget seind, dazu das jhenige so in deme hinder-
stellig und noch nicht uberantwort, auch was die
bestendigen ursachen solchs vorzugs seind.
Was auch von deme so eingenomen auf unsern
bevelich ausgegeben und wohin dasselbig geraicht
worden und was darüber im restat vorhanden sei.
Dann wir seind vormittelst göttlicher gnaden
darauf bedacht und furhabens etlichen den unsern
zubestendiger erkundung beschied und bericht,
auch zu ferner vorordenung dieser sachen bevelich
zu thun.
Anlag.
Was auch in itziger anlage (der bewilligten
hülfe) lauts unsers jungsten ausschreiben einkomen
und gefallen wird, des sol aus bewegenden ursachen
ain itzlicher, der die bezahlung thut, von dem so
dieselb anlag einzunemen zustehet, quittirt werden,
mit underschidlichen erklerung an was münz oder
gelt solchs erlegt und uberantwort sei, und das-
selbige dermassen in sein rechnung und vorzaichnus
in dem kraise den vorordenten, dahin es geraicht
sol werden, zu gutem underricht auch bringen,
uberschicken und anzaigen.
Und des alle und ide obgemelte punct und
artikel dieser unser ordenung, so zu ehre gottes
und gedeilichem aufnemen, gemaines nutz und zu
erhaltung frids und rechts seind furgenomen und
aufgericht durch ainen iden unsern underthanen
und vorwanten, was stands, wirden oder wesens
der sei, bei vormeidung der straf und peen, wie
oben gemelt, festiglich sol gehalten werden.
Das ist unser wil und ernstlich mainung.
Geben zu Torgau under unserm aufgedrücktem
secret am dinstag nach dem sontag trinitatis anno
dni funfzehenhundert und im 31. jar.
Visitation von 1532.
Weimar Ji. Nr. 554. Vgl. oben S. 50.]
auch ausserhalb derselbigen, nach gelegenhait und
irem selbst bedenken, darinnen zu handeln, schaffen,
zu vororden, und am hintergang zu besliessen ge-
walt und bevel haben, als wir inen auch den auch
hiemit thun geben zustellen gethan haben und zu-
gestalt wollen haben. Und soll darauf anfenglich
auf erscheinen und furkomen dis das furhalten un-
gevherlich sein .... [folgt beinahe wörtlich In-
struktion von 1527 von: Und soll anfenglich
auch schriftliche bekenntnussen daruber vollzogen
werden].
 
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