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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (1. Band = 1. Abtheilung, 1. Hälfte): Die Ordnungen Luthers, die Ernestinischen und Albertinischen Gebiete — Leipzig: O.R. Reisland, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.26586#0636
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608 Die Kirchenordnungen. Die Städte und Ortschaften der ernestinischen und albertinischen Länder.

mag er die wochen ein mal die stund umb 12
wenn die musica soll gelert werden, gar frei geben,
anheim zu gehn oder zu bleiben und umb ein hör
widerumb in die schul zu gen, und den vleis
haben, die kinder nicht zu uberladen und fasti-
dium zu machen.
Einkomen des pfarrers.....
Einkomen eins capellans.....
Einkomen und zugehorung der custerei.
Einkomen der schule.....
Gemein kasten.
Nachdem die gemeine eingepfarte vorsamlung
zu Leisnik aus andacht und eigner bewegnus fur
etlichen jarn ein gemeinen kasten lauts irer schrift-
lichen ordnunge, welche im druck ausgangen, uf-
gerichtet, soll es auch dabei bleiben und nu furt
mehr aus kraft dieser visitation domit gehalden
werden, und in solchen kasten geschlagen sein
und bleiben, wie hernach volget.
Ein schock etc.
Das altar lehen conceptionis ......
Daruber sol ganghaftig sein.
(Bettelsack trägt ungefährlich 24 gulden u. s. w.)
Unvorledigt altar lehen.....
Altar corporis Christi.....
Altar anunctiationios Marie.....
Summa summarum der zinse und ander
einkomen, so kunftiger zeit gankhaftig
werden .....
Daruber.
(Retardat, Wachs, milde Gaben, Kaufgeld für
Kirchengeräthe u. s. w.)
Ausgab des gemeinen kasten.
(An den diacon, schulmeister etc.)
Die vorwaltung des gemeinen kastens soll nu
forthin also bestalt werden, das alle jar jerlich
den nechsten suntag vor S. Michels tag durch ein
ambtman, pfarrer, regirenden rath und ausschuss,
ungeverlich acht personen aus gemeiner ein-
gepfarten vorsamlung darzu namhaftig angegebn,
funf redliche geschickte menner zu vorstehern,
als nemlich einen des raths, zwen burger aus der

gemeine, und zwene pauern aus den eingepfarten
dorfschaften sollen erwelet, und zu nodturft irs
ambts sunderlich voreidet werden, und die alden
vorsteher sollen alsbalde uf S. Michelstag volgende
den nau erwelten vorstehern anweisung und uber-
antwortung thun, aller und jeder stucke an briven,
erbregistern , haubtvorschreibungen , forrat, bar-
schaft, zusambt den schlusseln und in glaubwirdige
vorzeichnus bringen und inventiren und sunst nod-
turftigen bericht geben, domit schaden, nachteil
und vorseumbnus vorhutet.
Am dritten suntag nach S. Michels tag alle
jar jerlich sollen die alden vorsteher von irer vor-
waltung aller einnam und ausgaben, auch von
irem inventario, merung und minnerung desselben
fur dem ambtman, pfarrer, regirenden rath, und
8 personen des ausschuss ire volstendige jarrech-
nung thun und solche rechnung, auch was sunst
die notturft zu schreiben sein wirdet, soll eim
schulmeister in seiner annemung zu thun mit ein-
gebunden und mittelst zimlichen gelubden dazu
vorpflicht sein.
Ambt der vorsteher des gemeinen
kastens.
Derselben ampt soll sein, sich derjenigen, die
des kastens hulf begern, lebens oder wandels und
unvormogens zuvorstehn, oder je vleissig zu er-
kunden , domit der kirchen guter nicht mussig
gengern und willig armen, sundern den jenigen
ausgeteilt werden, die recht arm sein; den soll
von dem bettel gelt, so in der kirchen gefellet
und von schulden eingemanet wirdet, jede wochen
zu irem enthalt ein groschen oder zwen gegeben
werden; sunst aber den jenigen, die sich gern
mit einem handwerk nereten und doch dazu kein
anlag haben, ungeverlich zu einem, zweien, bis zu
dreien schocken, zur zeit, so der kasten in vor-
mugen sein wirdet, doch das ane vorwissen des
ambtmans, rats und pfarrers uber drei schock
nimands geliehen und dasselb uf tagzeit zubezaln
gesatzt werden;
die schuld und ander einkomen treulich ein-
zumanen, und doch in dem der unvormugenden,
domit die uber vorige ir not nit beschwerlichen
ubereilt, acht nernen ;
auf ergernus und untugent heimlich und offen-
bar achtung geben, und die zu weiter obvormanung
dem pfarrer oder diacon angeben.
So auch der gemeine kasten nach vorledigung
der geistlichen lehen wie obberurt oder sunst zur
kraft komen wirdet, soll alsdann jedem vorsteher
zu ergetzlickeit seiner muhe jerlichen zwen gulden
aus dem kasten gereicht werden.
Es sollen auch alle lassguter, waran die sein,
als an acker, wiesen, garten, graserei und anderm,
so albereit bei dem gemeinen kasten sein oder
 
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