33. Kirchenzuchtordnung für das Amt Wehen [nach 1602]
eine christliche schulen alhie zu Wehen angeortnet,
einem schulmeister järlichen den tisch19 und noch
10 fl zur beßerer underhaltung geortnet, so wollen
wir auch noch zu erbauwung der christlichen ju-
gendt und erhaltung christlicher zucht, tugendt und
erbarkeit hiermit dieselbige confirmiret und bestet-
tiget haben.
Setzen demnach, ordnen und wöllen, das unsere
underthanen, sie seyen gleich reich oder arm, alhie
zu Wehen, Orlen, Hahn und Winspach20 oder andern
unsern dorffen, so nur diese schul erreichen können,
ihre kinder mit allem vleiß zur schulen schicken,
und damit die armen des schullohns [s]ich nicht zu-
beschweren, haben wir denselbigen unvermöglichen
zum besten gedachte zehen gülden, dieselbigen al-
lein darumb desto baß zu informiren und zu under-
richten, verörtnet. So nun hinfuro einer oder mehr
diesem unserm ernsten befelch zuwieder seine kinder
nicht würden zur schul schicken, soll der schulmei-
ster ihm21 alle quartal ein gewiße designation und
19 Freitisch, Kost und Logis.
20 Die nördlich von Wiesbaden gelegenen Orte Wehen, Or-
len, Watzhahn und Wingsbach.
verzeichnus desselbig ides ortts ubergeben laßen,
sollen alsdan unsere beambten die vermöglichen,
dem schulmeister ebenwoll sein gepurenden lohn zu
endtrichten, anhalten, alß wan ihre kinder zur schul
geschickt worden, die unvermoglichen und armen
aber, darin | 10v [ seumig, sollen in andere weg der
gepür nach darumb angesehen werden.
10. Diese ordentlich nacheinander angezeigte undt
specificirten puncten wollen wir also meniglichen
dieses ampts hiermit ernstlich und bey unnachleßi-
ger straff iniungirt und befohlen haben, und sonder-
lich wöllen wir, das unsere beambten und schultei-
ßen diese unsere ordenung mit besonderm ernstem
vleiß handhaben. Darnach sich ein ider hinfuro zu-
richten und fur gemelten straffen zu hütten.
Elisabetha, geborne landtgrevin zu Hessen, grevin
undt fraw zu Nassauw Sarbrucken, widtwe.
21 Sich.
323
eine christliche schulen alhie zu Wehen angeortnet,
einem schulmeister järlichen den tisch19 und noch
10 fl zur beßerer underhaltung geortnet, so wollen
wir auch noch zu erbauwung der christlichen ju-
gendt und erhaltung christlicher zucht, tugendt und
erbarkeit hiermit dieselbige confirmiret und bestet-
tiget haben.
Setzen demnach, ordnen und wöllen, das unsere
underthanen, sie seyen gleich reich oder arm, alhie
zu Wehen, Orlen, Hahn und Winspach20 oder andern
unsern dorffen, so nur diese schul erreichen können,
ihre kinder mit allem vleiß zur schulen schicken,
und damit die armen des schullohns [s]ich nicht zu-
beschweren, haben wir denselbigen unvermöglichen
zum besten gedachte zehen gülden, dieselbigen al-
lein darumb desto baß zu informiren und zu under-
richten, verörtnet. So nun hinfuro einer oder mehr
diesem unserm ernsten befelch zuwieder seine kinder
nicht würden zur schul schicken, soll der schulmei-
ster ihm21 alle quartal ein gewiße designation und
19 Freitisch, Kost und Logis.
20 Die nördlich von Wiesbaden gelegenen Orte Wehen, Or-
len, Watzhahn und Wingsbach.
verzeichnus desselbig ides ortts ubergeben laßen,
sollen alsdan unsere beambten die vermöglichen,
dem schulmeister ebenwoll sein gepurenden lohn zu
endtrichten, anhalten, alß wan ihre kinder zur schul
geschickt worden, die unvermoglichen und armen
aber, darin | 10v [ seumig, sollen in andere weg der
gepür nach darumb angesehen werden.
10. Diese ordentlich nacheinander angezeigte undt
specificirten puncten wollen wir also meniglichen
dieses ampts hiermit ernstlich und bey unnachleßi-
ger straff iniungirt und befohlen haben, und sonder-
lich wöllen wir, das unsere beambten und schultei-
ßen diese unsere ordenung mit besonderm ernstem
vleiß handhaben. Darnach sich ein ider hinfuro zu-
richten und fur gemelten straffen zu hütten.
Elisabetha, geborne landtgrevin zu Hessen, grevin
undt fraw zu Nassauw Sarbrucken, widtwe.
21 Sich.
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