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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0154
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Regierungszeit Ottheinrichs 1556-1559

[10-11]. [Esaie i. [16-17]] Lasst ab vom bösen, lernet
guts thun, trachtet nach recht, helft dem vertruck-
ten, schafft dem waisen recht und helft der witwen
sachen, Esai. 1 [16-17].
Den richtern.
65 Sihe dich umb under allem volck nach redlichen
leuten, die Gott förchten, warhaftig und dem geitz
feind seind, die setze über sie, das sie das volck alle-
zeit richten, Exocli 18 [21-22]. [ii. Chronic. xix. [6 bis
7]] Sehet zu, was ir thut, dann ir halten das gericht
nit den menschen, sonder dem herrn, und er ist mit
euch im gericht. Darumb lasst die forcht des herrn
bey euch sein und hütet euch und thuts. Dann bey
dem herrn, unserm Gott, ist kein unrecht noch an-
sehen der person noch annemen des geschencks,
2.Chronic. 19 [6-7].
Der weltlichen oberkeit und underthonen.
[Rom. xiii. [1-6] i. Pet. ii. [13-17]] Jedermann
sey underthon der obrigkeit, die gewalt über
in hat, dann es ist kein oberkeit on von Gott. Wa
aber oberkeit ist, die ist von Gott verordnet.
Wer sich nun wider die oberkeit setzet, der
widerstrebt Gottes ordnung. Die aber widerstre-
ben, die werden über sich ein urteil empfahen.
Dann die gewaltigen seind nicht den guten werk-
ken, sonder den bösen zu förchten. Wilt du67
dich aber nit fürchten für der oberkeit, so thu guts,
so wirdstu lob von derselbigen haben. Dann sie ist
Gottes dienerin dir zu gut. Thust du aber böß, so
fürcht dich, dann sie tregt das schwert nit umb-
sonst. Sie ist Gottes dienerin, ein recherin zur straf
über den, der böses thut. So seid nun aus not under-
thon, nicht allein umb der straf willen, sonder auch
umb des gwissens willen. Derhalben müssen68 ir
auch steur geben, dann sie seind Gottes diener, die
solchen schutz sollen handthaben etc., Roman. 13
[1-6; vgl.] l.Pet. 2 [13-17].
Den eemännern.
[Ephes. v. [25]] Ir männer, lieben euere weiber,
gleich wie Christus geliebt hat sein gemein etc.,
m GMMH als Marginal nur: v. Mose vi.
n Marginal in GMMH zum nächsten Abschnitt.
65 Neuburg 1554 hierzu als Marginal: Exod. 18.

Ephes. 5. [25]. [Colos. iii. [19]] Ir männer, liebet
euere weiber und seit nit bitter gegen inen, Coloss.
am 3. [19]. [i. Pet. iii. [7]] Ir männer, wonend bey
euern weibern mit vernunft und gebt dem weibischen
als dem schwechsten werckzeug sein eer als auch
miterben der gnaden des lebens, auf das euer gebet
nit verhindert werde, l.Pet. 3. [7].
Den eeweibern.
[Ephes. v. [22. 23] Colos. iii. [18]] Ir weiber, seid
underthon euern mennern als dem herrn, wie sichs
gebürt. Dann der man ist des weibs haubt, gleich
wie auch Christus das haubt ist seiner gemein,
Ephes. 5. [22-23] Coloss. 3. [18], [i. Pet. iii. [1-6]]
Die weiber sollen iren mennern underthon sein, auf
das auch die, so nit glauben an das wort, durch der
weiber wandel on wort gewonnen werden, wenn sie
ansehen euern keuschen wandel in der forcht. Wel-
cher geschmuck soll nicht außwendig sein mit haar-
flechten und goldumbhencken oder kleideranlegen,
sonder der verborgen mensch der hertzen unver-
ruckt mit sanft und stillem geist, das ist köstlich vor
Gott. Dann also haben sich auch vor zeiten die hei-
ligen weiber geschmuckt, die ir hoffnung auf Gott
satzten und iren männern underthon waren, wie
die Sara Abraham gehorsam war und hiesse in herr,
welcher töchter ir worden seid, so ir wol thut und
euch nit fürchtet vor einigem schrecken etc., l.Pet.
3 [1-6],
Den eltern.
[v. Mose vi. Deut. vi.69m [6-7]] Die wort, die der
herr dir gebeut70, soltu zu hertzen nemen und solt
sie deinen kindern scherpfen und darvon reden,
wenn du in deinem hauß sitzest oder auf dem weg
geest, wenn du dich niderlegst oder aufsteest etc.,
Deut. 6 [6-7].
[Prove. xxiiin [13-14]] Laß nit ab, das kind zu
züchtigen, dann wo du es mit den ruten hauest, so
darf es man nit tödten, du hauest es mit der ruten,
aber du errettest sein seel von der hell, Proverb. 23
[13-14].
67 Neuburg 1554: Wiltu.
68 Neuburg 1554: müst.
89 Neuburg 1554 als Marginal nur: S.Mose 6.
70 Neuburg 1554: geburt.

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