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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0025
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Vorwort

Das Gebiet der Reformation, dessen Kirchenordnungen und Teilordnungen dieser Band enthält,
ist nicht zuletzt durch wiederholte Konfessionswechsel und sehr unterschiedliche reformationsgeschicht-
liche Situationen in der Oberpfalz, der Rheinpfalz und anderen Gebieten an Variationen in Übernahme
vorhandenen Materials und in einer Fülle von Neugestaltungen und Nachträgen besonders reich. Leider
ist die Aktenüberlieferung zur Kurpfalz im 16. Jahrhundert keineswegs ideal, sondern weist die Spuren
erheblicher Verluste zu verschiedenen Zeiten und auch unter konfessionspolitischen Gesichtspunkten auf.
Dem Eigentümlichen der Kurpfalz konnte nur eine umfangreiche und zugleich zusammenfassende
historische Einleitung einigermaßen gerecht werden, innerhalb notwendig einzuhaltender Grenzen.
Außerdem mußte auf einen vollständigen Abdruck aller in Betracht kommenden und beigebrachten
Stücke, darunter nicht weniger neu aufgefundener, verzichtet werden. Der Bearbeiter hat sich entgegen-
kommenderweise einer schmerzlichen Kürzung des bereits vorbereiteten Textumfangs unterzogen, vor
allem bei der späten Kirchengesetzgebung Johann Casimirs und Friedrichs IV., zum Teil freilich zu-
gunsten eines künftigen Bandes. Er hat aber zugleich sorgfältig überlegt, wie gleichwohl nichts von dem,
was in der Textdarbietung wieder ausgeschieden werden mußte, für den Benutzer auch dieses Bandes
verlorengeht, und hat manches davon in der Einführung aufgefangen. Die territorialgeschichtlichen Pro-
bleme der Einführung und Durchsetzung der Reformation, die Fülle von möglichen Zwischenlösungen,
die Neutralitätspolitik u.a.m. zeigen sich dabei besonders instruktiv, gerade auch im Licht des (zweiten)
Abendmahlsstreits und der Unionsfrage.
Für die Bearbeitung gelang es, eine an dieser Materie speziell interessierte und mit ihrem reforma-
tionsgeschichtlichen Hintergrund besonders vertraute Kraft in Herrn Dr. J.F. Gerhard Goeters zu
gewinnen, der bereits Ende 1955 die Arbeit aufnahm und in der Zwischenzeit sich in Bonn für das Fach
der Kirchengeschichte habilitierte. Seit 1967 ist er Ordinarius für Kirchengeschichte in Münster. Seine
Bemühungen um unsere Edition waren also ständig begleitet von den anderen Aufgaben des Aufbaus
und der Durchführung einer Tätigkeit als akademischer Lehrer. Nicht nur im Hinblick auf die ein-
drucksvolle Gesamtleistung von Edition und historischer Einführung, sondern gerade auch auf die er-
wähnten Begleitumstände sind die Herausgeber, aber auch die Benutzer dieses Bandes Prof. Dr. J. F.
G. Goeters zu großem Dank verpflichtet.
Im ersten Stadium der Bearbeitung konnte auch Material verwertet werden, das Frl. Dr. W.Wende-
horst in den vorangegangenen Jahren gesammelt und ihrerseits für die Edition etwas zugerichtet hatte;
auch ihr gilt der Dank der Herausgeber.
Von den hier publizierten insgesamt 110 Stücken finden sich nur drei in der Richterschen Samm-
lung, nämlich Nr. 27, Eheordnung 1563 = Richter II, S. 256-257 (statt des rheinpfälzischen Textes
von 1562 nach der oberpfälzischen Ausgabe von 1563, vgl. diese hier unter Nr. 28). — Nr. 31, Kirchen-
ordnung 1563 — Richter II, S. 257-275 (statt des Erstdruckes von 1563 nach dem Druck von 1567,

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