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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0391
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Kirchenordnung 1563

von Gott verboten ist, darzu auch allen geitz (e) und
unnütze verschwendung seiner gaben (f).
(p) 1.Cor. 6 [10]c (q) 1.Cor. 5 [10] (a) Luc. 3 [14]
l.Thess. 4 [6] (b) Prov. 11 [1] 6et 16 [11]6 (c) Ezec.
45 [9-10] Deut. 25 [13-15] 7(d) Psalm 15 [5] Luc. 6
[35]7 (e) 1.Cor. 6 [10] (f) Prove. 5 [16]
[111.] Frag.
Was gebeut dir aber Gott in diesem gebot?
Antwort.
Daß ich meines nechsten nutz, wo ich kan und
mag, fürdere, gegen im also handle, wie ich wolte,
das man mit mir handlete (g), und treulich arbeite,
auf das ich dem dürftigen in seiner noth helfen
mög (h).
(g) Matt. 7 [12] (h) Ephes. 4 [28]
[Der 43. Sont.[ag]]
[112.] Frag.
Was wil das neund gebot?
Antwort.
Daß ich wider niemand falsche zeugnuß gebe (i),
niemand seine wort verkere (k), kein afterreder und
lesterer seye (1), niemand unverhört und leichtlich
verdammen helfe (m), sonder allerley liegen und
triegen als eigene werck des teufels (n) bey schwerem
gotteszorn vermeide (o), in gerichts- und allen an-
dern handlungen die warheyt liebe, aufrichtig sage
und bekenne (p), auch meines nechsten ehre und
glimpf nach meinem vermögen rette und fürdere
(q) -
(i) Prov. 19 [5-6] et 21 [28] (k) Psalm 15 [3]
(1) Rom. 1 [18-33] (m) Matt. 7 [1-2] Luc. 6 [37]
(n) Joh. 8 [44] (o) Prov. 12 [22] et 13 [5] (p) 1.Cor.
13 [6] Ephes. 4 [25] (q) l.Pet. 4 [8]
[Der 44. Sont.[ag]]
[113.] Frag.
Was will das zehend gebot?
Antwort.
Daß auch die geringste lust oder gedancken wider
irgendein gebot Gottes in unser hertz nimmermehr
c 1569: l.Cor. 5.

kommen, sonder wir für und für von gantzem hert-
zen aller sünde feind sein und lust zu aller gerechtig-
keyt haben sollen (a)
(a) Rom. 7 [7-8]
[114.] Frag.
Können aber, die zu Gott bekeret sind, solche ge-
bot volkömlich halten?
Antwort.
Nein, sonder es haben auch die allerheiligsten, so
lang sie in diesem leben sind, nur einen geringen an-
fang dieses gehorsams (b), doch also, daß sie mit
ernstlichem fürsatz nicht allein nach etlichen, son-
der nach allen geboten Gottes anfangen zu leben (c).
(b) 1.Joh. 1 [8-10] Rom. 7 [14-15] Eccles. 7 [21]
(c) Rom. 7 [22-23] Jac. 2 [10-11]
[115.] Frag.
Warumb lest uns denn Gott also scharf die zehen
gebot predigen, weil sie in diesem leben niemand
halten kan?
Antwort.
Erstlich, auf daß wir unser gantzes leben lang
unser sündliche art je lenger je mehr erkennen (d)
und soviel desto begieriger vergebung der sünden
und gerechtigkeyt in Christo suchen (e), darnach,
daß wir one underlaß uns beflleissen und Gott bitten
umb die gnade des heiligen geists, daß wir je lenger
je mehr zu dem ebenbild Gottes erneuert werden,
biß wir das ziel der volkommenheyt nach diesem
leben erreichen (f).
(d) l.Joh. 1 [9] Psalm 32 [5] (e) Rom. 7 [24-25]
(f) 1.Cor. 9 [24-25] Philip. 3 [11-14]
Vom gebet.
[IX. Lectio] [Der 45. Sont.[ag]]
[116.] Frag.
Warumb ist den christen das gebet nötig?
Antwort.
Darumb, daß es das fürnembste stück der danck-
barkeyt ist, welche Gott von uns erfordert (a) und
das Gott seine gnade und heiligen geist allein denen
wil geben, die ihn mit hertzlichem seuftzen one
6-6 Fehlt I.
7-7 Fehlt I.

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