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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0436
Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576
zu seiner gepuerenden ordnung und one verwirrung
der justitien und kirchenregiments verrichtet wer-
den möge, haben wir mit zeitigem, vorgehabtem
rhat und guter vorbetrachtung fur eine notturft an-
gesehen und uns entschlossen, zu verrichtung der
kirchen- und schulsachen, auch was demselbigen
anhengig ist, einen bestendigen kirchenrath in un-
serm furstenthumb der Pfaltzgrafschaft am Rhein
zu verordnen, welcher solchem notwendigen, nutz-
lichen und christlichen werck auswarten und die
teglich furfallende gescheft verrichten könnte, alles
wie hernach volgt.
Mit waß personen unser kirchenrath
besetzt werden soll.
Erstlich damit alle kirchensachen mögen orden-
lich und bestendiglich gehandlet werden, so haben
wir unsern kirchenrath mit sechs personen, dreien
theologis und dreien gelertendd politicis besetzt,
denen ein secretarius zugeordnet und ein pedellen,
der uf sie warten, zugeben werden soll.
Under solchen rhäten soll kein underscheidt sein
dann allein, das ein politicus, dem wir oder unser
nachkommen solches jederzeit auferlegen und be-
velhen werden, die umbfrag an unser statt soll ha-
Das Exemplar dieses Regierungsdrucks in Uni-
versitätsb. Heidelberg Q 72062 besitzt Margina-
lien, die die Varianten späterer Erneuerungen, insbe-
sondere unter Kurfürst Ludwig VI. (unsere Nr. 61,
vgl. oben S. 65-66), andeuten. Diese sind offen-
kundig Abschrift derjenigen von GLA 67/978/2 (vgl.
oben in dieser Anm.).
Abk.: Regierungsdruck Heid.
Druck von 1790:
Kurpfälzische kirchenraths-ordnung kurfürst
Friedrichs des Dritten nach urschriftlichem concept
von 1564 mit anmerkungen. Im July 1790.
6 unfol. Blätter (mit Vorrede) und 53 pag. und 1
unpag. Seiten, Titelrückseite und letzte Seite leer.
Die Vorrede erwähnt den Regierungsdruck, S. 3-49
Text der Kirchenratsordnung, S. 50-53 Formular
einer Kirchendienerbestallung von 1564, wovon aus-
drücklich bemerkt wird, daß es in der Vorlage (unse-
rer Druckvorlage) fehle. Die Anmerkungen stammen
vom Herausgeber, dem reformierten Kirchenrat
Peter Scheyd, und betreffen die zwischen Regierung
und reformiertem Kirchenrat strittige Rechtslage,
dies ist also ein mit dem zuvor erwähnten Regie-
rungsdruck konkurrierender Druck seitens des re-
formierten Kirchenrats.
Exemplare in GLA Karlsruhe 67/978, pag.
ben, die propositiones jederzeit im rhat thun, vota
colligiren, bescheidt geben, was mit gemeinem rath
erinnert, fur gut angesehen und beschlossen, mit-
sambt dem secretario fertigen und daran sein, das
solches exequirt werde, was uns zu referiren ist, das-
selbig furderlich thun, da auch etwas in schriften zu
verfassen, bevelch und andere sachen schriftlich zu
verfertigen, solche in gemeinem rhat abgehöret und,
da sie communi consensu approbirt oder so es wich-
tig, anderst nit dann mit unsern vorwissen außgeen
lassen, auch das gantze werck also dirigirn soll, das
die kirchensachen gefurdert und nit verzogen wer-
den.
Wa und zu was zeit der kirchenrath
gehalten werden soll.
Diese sechs personen sambt dem secretario sollen
alle wochen ordinarie drei tag, nemblich Montag,
Mitwoch und Freitag, vor- und nachmittag, zu
sommerszeiten morgens um siebene, an predigtagen
umb acht uhren, winterszeiten morgens umb 8, nach-
mittag um ein uhren im barfusserclostere in unser
stadt Heidelberg zusammenkommen, die kirchen-
gescheft daselbst zu berathschlagen und zu expe-
dirn.
251-315, ebendort 77/4247, und in Universitätsb.
Heidelberg BB 31 in drei in einem Bande zusam-
mengebundenen Exemplaren.
Abk.: Druck Scheyd.
Das für den Druck bestimmte Manuskript des
Autors dieser Druckausgabe in GLA Karlsruhe
77/1057, fol. 1-41, als 1. Produkt, eine hs. gleich-
zeitige Kop. hiervon ebendort 77/1057 (unfoliiert),
als 2. Produkt.
Moderner Abdruck nach dem Druck 1790 bei
Richter II, S. 276-283.
d GLA 67/978/2 und Regierungsdruck Heid Margi-
nal: + In ordine Casimiri [unsere Nr. 83, unten
S. 516] ist das wort „gelehrten“ ausgelassen und
lauten die wort also: So haben wir unsern kirchen-
rath mit 6 personen, 3 theologis und 3 politicis,
deren einer vor dießmahl und biß auf fernere
ordnung ein secretarium verwesen soll, einem
substituten und einem pedellen bestellet.
e GLA 67/978/2 und Regierungsdruck Heid Margi-
nal: + Diese wort sind anfangs also gesetzt und
hernacher ausgestrichen worden, da man ange-
fangen, den kirchenrath in der cantzley zu halten.
410
zu seiner gepuerenden ordnung und one verwirrung
der justitien und kirchenregiments verrichtet wer-
den möge, haben wir mit zeitigem, vorgehabtem
rhat und guter vorbetrachtung fur eine notturft an-
gesehen und uns entschlossen, zu verrichtung der
kirchen- und schulsachen, auch was demselbigen
anhengig ist, einen bestendigen kirchenrath in un-
serm furstenthumb der Pfaltzgrafschaft am Rhein
zu verordnen, welcher solchem notwendigen, nutz-
lichen und christlichen werck auswarten und die
teglich furfallende gescheft verrichten könnte, alles
wie hernach volgt.
Mit waß personen unser kirchenrath
besetzt werden soll.
Erstlich damit alle kirchensachen mögen orden-
lich und bestendiglich gehandlet werden, so haben
wir unsern kirchenrath mit sechs personen, dreien
theologis und dreien gelertendd politicis besetzt,
denen ein secretarius zugeordnet und ein pedellen,
der uf sie warten, zugeben werden soll.
Under solchen rhäten soll kein underscheidt sein
dann allein, das ein politicus, dem wir oder unser
nachkommen solches jederzeit auferlegen und be-
velhen werden, die umbfrag an unser statt soll ha-
Das Exemplar dieses Regierungsdrucks in Uni-
versitätsb. Heidelberg Q 72062 besitzt Margina-
lien, die die Varianten späterer Erneuerungen, insbe-
sondere unter Kurfürst Ludwig VI. (unsere Nr. 61,
vgl. oben S. 65-66), andeuten. Diese sind offen-
kundig Abschrift derjenigen von GLA 67/978/2 (vgl.
oben in dieser Anm.).
Abk.: Regierungsdruck Heid.
Druck von 1790:
Kurpfälzische kirchenraths-ordnung kurfürst
Friedrichs des Dritten nach urschriftlichem concept
von 1564 mit anmerkungen. Im July 1790.
6 unfol. Blätter (mit Vorrede) und 53 pag. und 1
unpag. Seiten, Titelrückseite und letzte Seite leer.
Die Vorrede erwähnt den Regierungsdruck, S. 3-49
Text der Kirchenratsordnung, S. 50-53 Formular
einer Kirchendienerbestallung von 1564, wovon aus-
drücklich bemerkt wird, daß es in der Vorlage (unse-
rer Druckvorlage) fehle. Die Anmerkungen stammen
vom Herausgeber, dem reformierten Kirchenrat
Peter Scheyd, und betreffen die zwischen Regierung
und reformiertem Kirchenrat strittige Rechtslage,
dies ist also ein mit dem zuvor erwähnten Regie-
rungsdruck konkurrierender Druck seitens des re-
formierten Kirchenrats.
Exemplare in GLA Karlsruhe 67/978, pag.
ben, die propositiones jederzeit im rhat thun, vota
colligiren, bescheidt geben, was mit gemeinem rath
erinnert, fur gut angesehen und beschlossen, mit-
sambt dem secretario fertigen und daran sein, das
solches exequirt werde, was uns zu referiren ist, das-
selbig furderlich thun, da auch etwas in schriften zu
verfassen, bevelch und andere sachen schriftlich zu
verfertigen, solche in gemeinem rhat abgehöret und,
da sie communi consensu approbirt oder so es wich-
tig, anderst nit dann mit unsern vorwissen außgeen
lassen, auch das gantze werck also dirigirn soll, das
die kirchensachen gefurdert und nit verzogen wer-
den.
Wa und zu was zeit der kirchenrath
gehalten werden soll.
Diese sechs personen sambt dem secretario sollen
alle wochen ordinarie drei tag, nemblich Montag,
Mitwoch und Freitag, vor- und nachmittag, zu
sommerszeiten morgens um siebene, an predigtagen
umb acht uhren, winterszeiten morgens umb 8, nach-
mittag um ein uhren im barfusserclostere in unser
stadt Heidelberg zusammenkommen, die kirchen-
gescheft daselbst zu berathschlagen und zu expe-
dirn.
251-315, ebendort 77/4247, und in Universitätsb.
Heidelberg BB 31 in drei in einem Bande zusam-
mengebundenen Exemplaren.
Abk.: Druck Scheyd.
Das für den Druck bestimmte Manuskript des
Autors dieser Druckausgabe in GLA Karlsruhe
77/1057, fol. 1-41, als 1. Produkt, eine hs. gleich-
zeitige Kop. hiervon ebendort 77/1057 (unfoliiert),
als 2. Produkt.
Moderner Abdruck nach dem Druck 1790 bei
Richter II, S. 276-283.
d GLA 67/978/2 und Regierungsdruck Heid Margi-
nal: + In ordine Casimiri [unsere Nr. 83, unten
S. 516] ist das wort „gelehrten“ ausgelassen und
lauten die wort also: So haben wir unsern kirchen-
rath mit 6 personen, 3 theologis und 3 politicis,
deren einer vor dießmahl und biß auf fernere
ordnung ein secretarium verwesen soll, einem
substituten und einem pedellen bestellet.
e GLA 67/978/2 und Regierungsdruck Heid Margi-
nal: + Diese wort sind anfangs also gesetzt und
hernacher ausgestrichen worden, da man ange-
fangen, den kirchenrath in der cantzley zu halten.
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