Kirchenratsbestallung 1566
unser oder anderer wegen zu werben, rathen, reden
oder sonst abfertigen und bevelhen wurden, sollen
und wöllen wir ihne vercöstigen, mit knechten und
pferden beritten machen.
Deßgleichen soll er auch mit gantzem fleiß und
ernst ob unsern außgangnen kirchen-5, policey-6,
ehe-7 und allen andern gegebnen heylsamen ord-
nungen halten.
Dargegen und umb solchem dienst, so lang der
wehret, wöllen wir ihme jhars, so auf heut dato auß-
und angehn soll, vor cost und dienstgelt auß unser
geistlichem gefell verwaltung8 alhie durch einen
yeden unsern verwalter, der yederzeit sein wurdet,
auf sein zimliche quittantz außrichten und bezahlen
lassen zweyhundert gulden in muntz, ye funfzehen
batzen oder sechzig kreutzer fur den gulden gerech-
net, ein fuder wein, zehen malter korn und zwey,
ein hofsommer- und winterkleidt.
Hierauf hat er uns gelobdt und ein leiblichen eid
zu Gott geschworen, uns getreu und hold zu sein,
unsern schaden zu warnen, frommen und bestes ge-
treulich zu werben, zu rathen, zu dienen, zu thun
und außzurichten nach einem yeden unserm be-
velch, verordnung und geheiß, so dickh der noth ge-
schicht, auch unsern rath und heimligkait, weß er
yederzeit erfehrt, ewiglichen zu verschweigen und
sonst alles das zu thun, das ein getreuer rath und
diener seinem herrn schuldig und pflichtig ist, alles
one geverde.
Urkundt versigelt mit unserm aufgetruckhtem
secret. Datum Heydelberg, den ersten tag Augusti
anno etc. sechzigsechs.
41. [Kirchendienerbestallung, zwischen 1566 und 1570]1
2Wir Friderieh, von Gottes gnaden pfaltzgrave
bey Rhein, deß heiligen römischen reichs ertztruch-
ses und churfürst, hertzog in Bayern etc., bekennen
hiemit offentlich, das wir den ersamen, unsern lie-
ben, getreuen zu einem pfarhern und kirchen-
diener gehn unsers ampts aufgenommen und
bestelt haben und thun solchs in craft diß briefs also
und dergestalt,
Daß er, so lang er diß orts unser pfarherr und kir-
chendiener sein würdet und ist, das wort Gottes rein
und lauter nach inhalt prophetischer und apostoli-
scher schriften deß alten und neuen testaments und
5 Unsere Nr. 31.
6 Unsere Nr. 26.
7 Unsere Nr. 27.
8 Deren Ordnung von 1576, unsere Nr. 58.
1 Druckvorlage: Druck ohne Titel [A-A ij]
4 Blätter in fol., erstes Blatt und letzte Seite leer,
das erste leere Blatt hat das kurpfälzische Wappen
als Wasserzeichen. Exemplare in Staats-A. Am-
berg, Oberpfälz. Religions- und Reformations-
wesen Nr. 67, fol. 126-129 (mit späterem hs. Ver-
merk: Bestallung der Kirchendiener in der Pfaltz,
von ihrem verhalten) und ebendort, Oberpfälz.
Religions- und Reformationswesen Nr. 80/81,
Produkt 8 (mit späterem hs. Vermerk: Forma kir-
chendienerbestallung tempore Friderici III.).
erklärunge der alten kirchen, so in den dreyen sym-
bolis, Apostolico3, Niceno4 und Athanasiano5 2,
6daruf dann auch die Augspurgische Confession (zu
welcher wir uns bekennen)7 sampt deroselbigen
Apologia8 und angehefte Repetiton9 gegrundfesti-
get etc.6 10begriffen ist, unsern underthanen, zu
denen ine Gott, der herr, durch uns berufen hat,
getreulich zu irer verbesserung und auferbauung
beide, offentlich in der kirchen und privatim, für-
tragen, predigen und lehren, auch sich in solchem
mit hindansetzung aller privataffecten und ansehen
der menschen mit aufrichtigem, gutem und geru-
2-2 Fast wörtlich aus Kirchendienerbestallung von
1564, unsere Nr. 33, oben S. 425.
3 Text Bekenntnisschriften, 21.
4 Text Bekenntnisschriften, 26-27.
5 Text Bekenntnisschriften, 28-30.
6-6 Ohne Vorbild in den früheren Bestallungen.
7 Text Bekenntnisschriften, 44-137. In Kur-
pfalz anerkannte man nur die Variata, Text bei
H. Heppe, Die Bekenntnisschriften der altprote-
stantischen Kirche Deutschlands. Kassel 1855,
337-401.
8 Text Bekenntnisschriften, 141-404.
9 Die Naumburger Repetitio von 1561, Text bei
H. Heppe, Die Bekenntnisschriften der altprote-
stantischen Kirche Deutschlands, 582-601.
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unser oder anderer wegen zu werben, rathen, reden
oder sonst abfertigen und bevelhen wurden, sollen
und wöllen wir ihne vercöstigen, mit knechten und
pferden beritten machen.
Deßgleichen soll er auch mit gantzem fleiß und
ernst ob unsern außgangnen kirchen-5, policey-6,
ehe-7 und allen andern gegebnen heylsamen ord-
nungen halten.
Dargegen und umb solchem dienst, so lang der
wehret, wöllen wir ihme jhars, so auf heut dato auß-
und angehn soll, vor cost und dienstgelt auß unser
geistlichem gefell verwaltung8 alhie durch einen
yeden unsern verwalter, der yederzeit sein wurdet,
auf sein zimliche quittantz außrichten und bezahlen
lassen zweyhundert gulden in muntz, ye funfzehen
batzen oder sechzig kreutzer fur den gulden gerech-
net, ein fuder wein, zehen malter korn und zwey,
ein hofsommer- und winterkleidt.
Hierauf hat er uns gelobdt und ein leiblichen eid
zu Gott geschworen, uns getreu und hold zu sein,
unsern schaden zu warnen, frommen und bestes ge-
treulich zu werben, zu rathen, zu dienen, zu thun
und außzurichten nach einem yeden unserm be-
velch, verordnung und geheiß, so dickh der noth ge-
schicht, auch unsern rath und heimligkait, weß er
yederzeit erfehrt, ewiglichen zu verschweigen und
sonst alles das zu thun, das ein getreuer rath und
diener seinem herrn schuldig und pflichtig ist, alles
one geverde.
Urkundt versigelt mit unserm aufgetruckhtem
secret. Datum Heydelberg, den ersten tag Augusti
anno etc. sechzigsechs.
41. [Kirchendienerbestallung, zwischen 1566 und 1570]1
2Wir Friderieh, von Gottes gnaden pfaltzgrave
bey Rhein, deß heiligen römischen reichs ertztruch-
ses und churfürst, hertzog in Bayern etc., bekennen
hiemit offentlich, das wir den ersamen, unsern lie-
ben, getreuen zu einem pfarhern und kirchen-
diener gehn unsers ampts aufgenommen und
bestelt haben und thun solchs in craft diß briefs also
und dergestalt,
Daß er, so lang er diß orts unser pfarherr und kir-
chendiener sein würdet und ist, das wort Gottes rein
und lauter nach inhalt prophetischer und apostoli-
scher schriften deß alten und neuen testaments und
5 Unsere Nr. 31.
6 Unsere Nr. 26.
7 Unsere Nr. 27.
8 Deren Ordnung von 1576, unsere Nr. 58.
1 Druckvorlage: Druck ohne Titel [A-A ij]
4 Blätter in fol., erstes Blatt und letzte Seite leer,
das erste leere Blatt hat das kurpfälzische Wappen
als Wasserzeichen. Exemplare in Staats-A. Am-
berg, Oberpfälz. Religions- und Reformations-
wesen Nr. 67, fol. 126-129 (mit späterem hs. Ver-
merk: Bestallung der Kirchendiener in der Pfaltz,
von ihrem verhalten) und ebendort, Oberpfälz.
Religions- und Reformationswesen Nr. 80/81,
Produkt 8 (mit späterem hs. Vermerk: Forma kir-
chendienerbestallung tempore Friderici III.).
erklärunge der alten kirchen, so in den dreyen sym-
bolis, Apostolico3, Niceno4 und Athanasiano5 2,
6daruf dann auch die Augspurgische Confession (zu
welcher wir uns bekennen)7 sampt deroselbigen
Apologia8 und angehefte Repetiton9 gegrundfesti-
get etc.6 10begriffen ist, unsern underthanen, zu
denen ine Gott, der herr, durch uns berufen hat,
getreulich zu irer verbesserung und auferbauung
beide, offentlich in der kirchen und privatim, für-
tragen, predigen und lehren, auch sich in solchem
mit hindansetzung aller privataffecten und ansehen
der menschen mit aufrichtigem, gutem und geru-
2-2 Fast wörtlich aus Kirchendienerbestallung von
1564, unsere Nr. 33, oben S. 425.
3 Text Bekenntnisschriften, 21.
4 Text Bekenntnisschriften, 26-27.
5 Text Bekenntnisschriften, 28-30.
6-6 Ohne Vorbild in den früheren Bestallungen.
7 Text Bekenntnisschriften, 44-137. In Kur-
pfalz anerkannte man nur die Variata, Text bei
H. Heppe, Die Bekenntnisschriften der altprote-
stantischen Kirche Deutschlands. Kassel 1855,
337-401.
8 Text Bekenntnisschriften, 141-404.
9 Die Naumburger Repetitio von 1561, Text bei
H. Heppe, Die Bekenntnisschriften der altprote-
stantischen Kirche Deutschlands, 582-601.
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