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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0483
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Glöcknerbestallung 1572

6. wSoll er mit allem vleiß die bösen buben und
ander wunst gesindt, so sich durch den tag zwischen
den predigen in den stulen halten, dieselben beun-
reinigen, abtreiben undt hienaußweisenw.
7. Soll er sich befleißen, alle gute ordnung in der
kirchen zu den predigzeiten anzurichten, die lichter
aufstegken, wider abthun, die laternen verwahren
undt alles, so iderzeit ime befohlen oder sunsten für-
fallen würdex, und sonderlich in sterbenden leufen
undt feuchtem wetter die kirchen mit brennendem
wacholderflammen wol berycheny etc.
8. Solle er gute sorg zund achtungz zu allen glog-
ken habena undt besonder uf die zwo grösten sampt
den 2 kohrglögken, welche dem stieft zu erhalten
gebüren, dieselben alle monat schmiren und in gu-
tem wesen erhalten.
9. Soll er die konigliche, chur- und fürstliche
greber in und ausser dem chor rein und sauber, auch
wol verschlossen halten, das die nicht durch unnütz
gesindt zergentzet werden. Undt do etwan leuth
deren zu sehen begeren, bsolle erb die nicht offnen,
er seye dann selbst dabey, damit desto weniger
schaden geschehe, undt das keinem gesindt befel-
hen, wie dann niemandt anders dannc ausserhalb
des stieftes schaffher die schlüssel dartzu haben
solled.
Darfür soll er jerlichen zu seiner besoldung haben:
item xvi f xv alb.[us] vom stieft,
item iii f xii alb.[us] an vi lib.[ra] hellere vom stieft,
item iii alb.[us] von ider leuchtf, so er leutet,
w- w 1577: Soll er die kirchenthuren zwuschen predig-
ten nicht offenstehen lassen, sondern verschlossen
halten undt guet achtung haben, das sich nie-
mand heimlichen darein verschlage.
x 1577: + treulich und fleissig zu verrichten.
y Johann Casimir: + und sonsten allenthalben mit
licht und kolen gewarsam umgeen, domit kain
gefahr draus entstee.
z-z 1577: haben.
a Fehlt hier 1577.
b-b Fehlt 1577.
c 1577: + er.
d 1577: + Item, wen man ichtwaß, zum bauen ge-
horig, in oder auß der kirchen verschafnet undt
ime solch anzeigt, sol er soviel muglich dabeysein
und ufsehenß haben, das kein schade wiederfare
und die thuren wieder verschlossen werden.
e 1577: + auch.
f 1577: leicht.
g Fehlt 1577.
h 1577: + Item.

item iii alb.[us] von ider hochtzeidt, so in dieser kir-
chen eingesegnet wurdtg,
item iiii pfenig von idem kind, so in dieser kirchen
getauft wurdt,
item ii pfennig zu Weyenacht von idem hauß in der
gantzen statt.
hEin behausung vom stieft oder acht g[u]ld[e]n
zins darfür und, was er sunsten vor accidentialien
haben mage, so isein vorfahri kGeorg Geyer, glögk-
nerk, biß anhero gehapt, solle er auch ohne eintrag
geniesen etc.
Dasl hat er also angenomen undt demselben ge-
treulich und bestes vleiß nachzukomenm verspro-
chenn in urkund dieser ime oubergebnero bestal-
lung, pdarüber dan der stift seinen geschriebenen
refers wieder endtpfangen, obgeschriebene ding zu
besagenp.
Actum Heydelberg, den 15ten Maiiq anno
r1572r.s
Derwegent bekenn ich mich, daß also angenomen
haben, und gelobe hiemit umit guetenu treuen, die-
sem meinem dienst, so lang ich darin verharren werde,
müglichstes vleis nach einem vermögen abzuwarten
und, was mein bestallung inhelt, mir auch sunsten
der kirchen wegen befolhen würt, treulich zu geleben
undt zu verrichten. Dessen zu mehremw urkundt hab
ich diesen refers mit eignen handen underschrieben,
so geben istx uf tag undt zeity, alsz obstehet.
aPhillipus Reyssing, gleckener zum Heyligen
Geysta.
i-i 1577: seine vorfaren.
k-k Fehlt 1577.
l 1577: Dieses.
m 1577: nachzusetzen.
n 1577: + undt gehet sein jar auf heut dato ahn
und auß.
o-o 1577: mit eigner hand underschriebenen behan-
digter.
p-p 1577: undt seineß dagegen uberliferten reverß.
q-q 1577: xxten Aprilis.
r-r 1577: d[omi]ni xv siebentzigsieben.
s 1577 Unterschrift: + Hanß Burckhardt Hail-
man, stiftschafner.
t 1577: Hieruf.
u-u 1577: bey meinen.
w 1577: warem.
x Fehlt 1577.
y 1577: jar.
z 1577: wie.
a-a 1577: urkundt mein Hans Geyers eygen handt-
schrift.

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