Regierungszeit Friedrichs III. 1559-1576
märckten oder sonsten zu handthabung guter poli-
cey in kaufen und verkaufen undi denen, so ihre
wahr uberschätzen, es sey an brodt, fleisch, kraut,
obß oder anderer essenspeiß, abnemenk, ins almusen
geliefert werdenh.
lEs sollen auch die gewohnliche almusen an Sonn-
und feyertagen, wann die gemeinde in diem kirch
zusammenkompt, Gottes wort zu hören, nnit durch
die pfründner oder dergleichen unachtsameo perso-
nen, sonder durch die ansehenlichsten auß den al-
musenpflegernn mit dem säcklin gesamletp und das
volck jederzeit under der predigt, wann man samlet
oder wo man den brauch hat, daß man nach der
predigt samlet, zum ende derselbigen von den kir-
chendienern qvermahnt werden, der armen nicht zu
vergessenq^, insonders wann man des herren nacht-
mal heltr.
stUnd damit die armen dürftigen noch desto
i 1583 Kop.: von.
k 1600: + soll.
l LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 21.; OP LO 1599: 14.
m LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: der.
n-n Fehlt OP LO 1599.
o Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
p 1574 Konzept und Reinschrift: + werden.
q-q LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: der armen nicht zu vergessen vermahnet
werden.
r 1574 Konzept und Reinschrift, im Druck ent-
fallen: +
Und dieweil das wort Oottes gebeut, das im
volck Gottes allerdings kein bettler sein soll, setzt
aber gleich an demselben ort hinzu die artzney,
wie kein bettler sein küne, nemlich da Gott sagt,
darumb gebite ich dir und sage, das du deine
hende ufthuest deinem bruder, der kranckh [1574
Reinschrift: betrengt] und arm ist in deinem
lande etc. [vgl. Deut. 15, 4-11], wie nun ire churf.
[urstliche] g.[naden] im ernste sich schuldig erkent
[1574 Reinschrift: erkennen] als die oberkeit,
alles bettlen abzuschaffen, wie sie dan hiemit al-
len iren obern und underamptleuten befehlen, nit
allein in amptern, sonder auch angehörigen dor-
fen und gemeinschaften mit forgehender der mit-
gemeinsherrn ersuchung alsobaldt dasselb zu ver-
biten, entweder von inheimische noch außlendi-
sche, von alten noch jungen durch umbsingen
der schuler oder alten uf der gassen (welches auch
zum theil ein schmach des namens Gottes mit
sich bringet, von undersiechen noch andern kran-
cken in stetten, flecken, dörfern oder strassen
gantz und gar nit zu gedulden angesehen, solchen
allen durch diese ordnung gewisse notturftige
besser und mehr versorgt werden mögent, so be-
fehlen uwiru und vermahnen menniglichen, daß in
allen flecken, dörfern oder gemeinden alle woch
durch die almusenpfleger, in stätten aberw durch
sondere samler von hauß zu hauß gesamlet werde,
was jeder an geldt, xbrodt, kornx oder anderm frey-
willig steuren wil, damit jeder dasy geuden24 und
bettlen die woch uber für den thüren mög uber-
haben sein. zWelche inwohner dann für sich selbsten
freywillig zu entschliessen, was siez also wochentlich
in das almusen legena wollen, dahin dann alle under-
gesetzte obrigkeiten, kirchendiener und almusen-
pfleger jedes orts dieselben vermahnen, dochb einem
jeden das freystellen sollen, solchs soll von inen an-
genommen und zum gemeinen almusen verschafft
werdena.
cdUnd soll diese unsered angestellte almusenord-
nunge mit nichten den verstand fhaben, daß etwan
versehung geschickt, wie dann dieser articul [1574
Reinschrift: + hieniden] ferner und underschid-
licher außgefürt werden soll.
Also und dergegen [1574 Reinschrift: hergegen],
dieweil den armen hiedurch ein mercklichs ab-
geht und nit billich, das das bettel abgeschafft,
wo nit ergegen die tägliche handtreichung auch an-
gestelt und in ubung gebracht oder erhalten wirdt.
s LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 22.; OP LO 1599: 15.
t-t Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
u-u 1574 Konzept und Reinschrift: gleichfals iro
c.[hur]f.[urstliche] g.[naden].
w Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
x-x 1583 Kop., OP LO 1599, 1600: korn, brot.
y LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: deß.
z-z 1574 Konzept und Reinschrift: und wer wol auch
löblich, das jeder inwoner bey sich selbs bedechte
und freiwilliglich sich entschlösse, was er.
a-a 1574 Konzept und Reinschrift: wolte, wie den
alle undergesetzte oberkeiten in das almußen le-
gen wolten [ab: in das .. fehlt 1574 Reinschrift]
kirchendiener und almosenpfleger jedes orts sich
solchs bei iren nachbarn in [1574 Reinschrift: ins]
werck zu richten bemuhen und bewirken solle.
b 1583 Kop.: daß.
c LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 23.; OP LO 1599: 16.
d-d 1574 Konzept und Reinschrift: Dan auch durch
diese.
e 1574 Konzept und Reinschrift: + es.
f-f 1574 Konzept und Reinschrift: hat, dieweil das
bettel abgeschafft, das etwan die.
24 Prahlen, verschwenden, vgl. DW IV, 1, 3, 4620
bis 4629.
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märckten oder sonsten zu handthabung guter poli-
cey in kaufen und verkaufen undi denen, so ihre
wahr uberschätzen, es sey an brodt, fleisch, kraut,
obß oder anderer essenspeiß, abnemenk, ins almusen
geliefert werdenh.
lEs sollen auch die gewohnliche almusen an Sonn-
und feyertagen, wann die gemeinde in diem kirch
zusammenkompt, Gottes wort zu hören, nnit durch
die pfründner oder dergleichen unachtsameo perso-
nen, sonder durch die ansehenlichsten auß den al-
musenpflegernn mit dem säcklin gesamletp und das
volck jederzeit under der predigt, wann man samlet
oder wo man den brauch hat, daß man nach der
predigt samlet, zum ende derselbigen von den kir-
chendienern qvermahnt werden, der armen nicht zu
vergessenq^, insonders wann man des herren nacht-
mal heltr.
stUnd damit die armen dürftigen noch desto
i 1583 Kop.: von.
k 1600: + soll.
l LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 21.; OP LO 1599: 14.
m LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: der.
n-n Fehlt OP LO 1599.
o Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
p 1574 Konzept und Reinschrift: + werden.
q-q LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: der armen nicht zu vergessen vermahnet
werden.
r 1574 Konzept und Reinschrift, im Druck ent-
fallen: +
Und dieweil das wort Oottes gebeut, das im
volck Gottes allerdings kein bettler sein soll, setzt
aber gleich an demselben ort hinzu die artzney,
wie kein bettler sein küne, nemlich da Gott sagt,
darumb gebite ich dir und sage, das du deine
hende ufthuest deinem bruder, der kranckh [1574
Reinschrift: betrengt] und arm ist in deinem
lande etc. [vgl. Deut. 15, 4-11], wie nun ire churf.
[urstliche] g.[naden] im ernste sich schuldig erkent
[1574 Reinschrift: erkennen] als die oberkeit,
alles bettlen abzuschaffen, wie sie dan hiemit al-
len iren obern und underamptleuten befehlen, nit
allein in amptern, sonder auch angehörigen dor-
fen und gemeinschaften mit forgehender der mit-
gemeinsherrn ersuchung alsobaldt dasselb zu ver-
biten, entweder von inheimische noch außlendi-
sche, von alten noch jungen durch umbsingen
der schuler oder alten uf der gassen (welches auch
zum theil ein schmach des namens Gottes mit
sich bringet, von undersiechen noch andern kran-
cken in stetten, flecken, dörfern oder strassen
gantz und gar nit zu gedulden angesehen, solchen
allen durch diese ordnung gewisse notturftige
besser und mehr versorgt werden mögent, so be-
fehlen uwiru und vermahnen menniglichen, daß in
allen flecken, dörfern oder gemeinden alle woch
durch die almusenpfleger, in stätten aberw durch
sondere samler von hauß zu hauß gesamlet werde,
was jeder an geldt, xbrodt, kornx oder anderm frey-
willig steuren wil, damit jeder dasy geuden24 und
bettlen die woch uber für den thüren mög uber-
haben sein. zWelche inwohner dann für sich selbsten
freywillig zu entschliessen, was siez also wochentlich
in das almusen legena wollen, dahin dann alle under-
gesetzte obrigkeiten, kirchendiener und almusen-
pfleger jedes orts dieselben vermahnen, dochb einem
jeden das freystellen sollen, solchs soll von inen an-
genommen und zum gemeinen almusen verschafft
werdena.
cdUnd soll diese unsered angestellte almusenord-
nunge mit nichten den verstand fhaben, daß etwan
versehung geschickt, wie dann dieser articul [1574
Reinschrift: + hieniden] ferner und underschid-
licher außgefürt werden soll.
Also und dergegen [1574 Reinschrift: hergegen],
dieweil den armen hiedurch ein mercklichs ab-
geht und nit billich, das das bettel abgeschafft,
wo nit ergegen die tägliche handtreichung auch an-
gestelt und in ubung gebracht oder erhalten wirdt.
s LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 22.; OP LO 1599: 15.
t-t Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
u-u 1574 Konzept und Reinschrift: gleichfals iro
c.[hur]f.[urstliche] g.[naden].
w Fehlt 1574 Konzept und Reinschrift.
x-x 1583 Kop., OP LO 1599, 1600: korn, brot.
y LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, OP LO 1599,
1600: deß.
z-z 1574 Konzept und Reinschrift: und wer wol auch
löblich, das jeder inwoner bey sich selbs bedechte
und freiwilliglich sich entschlösse, was er.
a-a 1574 Konzept und Reinschrift: wolte, wie den
alle undergesetzte oberkeiten in das almußen le-
gen wolten [ab: in das .. fehlt 1574 Reinschrift]
kirchendiener und almosenpfleger jedes orts sich
solchs bei iren nachbarn in [1574 Reinschrift: ins]
werck zu richten bemuhen und bewirken solle.
b 1583 Kop.: daß.
c LO 1582, 1583, 1583 Kop., LO 1594, 1600 Margi-
nal: + 23.; OP LO 1599: 16.
d-d 1574 Konzept und Reinschrift: Dan auch durch
diese.
e 1574 Konzept und Reinschrift: + es.
f-f 1574 Konzept und Reinschrift: hat, dieweil das
bettel abgeschafft, das etwan die.
24 Prahlen, verschwenden, vgl. DW IV, 1, 3, 4620
bis 4629.
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