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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0534
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Regierungszeit Ludwigs VI. 1576-1583

richt geben und, so ihr für das consistorium beschei-
den, ohnweigerlich erscheinen und dessen bescheids,
so in namen unsers gnedigsten herrn euch gegeben
wirdt, geleben.
Dieweil ihr auch in euerm kirchenampt von un-
serm gnedigsten herren euer underhaltung, auch
schutz und schirm haben werdet und anderer bür-
gerlichen freyheiten und privilegien geniesset, so
werdet ihr versprechen, unserm gnedigsten herrn
als euer ordenlichen oberkeit getreu und holdt zu
seyn, ihrer churfürstlichen gnaden frommen und
nutzen zu schaffen, schaden zu warnen und zu weh-
ren, wie einem getreuen underthanen gegen seiner
oberkeit gebüret.
So sich dann zwischen euch undd unsers gnedig-
sten herrn underthanen irrung und streit zutrügene,
sollt ihr deßwegen, wie auch anderer weltlicher,
civiln sachen und händel halber vor ihrer churf.
[ürstlichen] g.[naden] verordneten amptleuht, un-

der denen ihr gesessen, gehorsamlich erscheinen,
f vor denen recht geben und nemenf, was aber geist-
liche und solche sachen, so gvor ihrer churf.[ürst-
lichen] g.[naden] consistorio und rähteng gehörig,
anlangt, dieselbe 11 der orth vor dem kirchenraht
alsoi außtragen und gebürlichs kbescheidts dar-
überk gewarten.
Wie ihr auch von euerem kirchendienst für euch
selbsten nicht abstehen noch denselben verlassen
sollet, ihr habet dann ordentlich urlaub genommen
und erlangt und seyet von unserm gnedigsten herrn
euer pflicht erlassen und ledig gezehlt.
Diß stät und fest zu halten, auch alles anders zu
leisten, was einem getreuen kirchendiener und ge-
horsamen underthanen gebürt und wol anstehet,
werdet ihr verspruch thun und mit handtgegebner
treu angeloben, auch einen leiblichen eydt zu Gott
schweren und euch dessen mit eygener underschrift
verpflichten und verbinden.

67. Verzeichnuß etlicher capitum, darauf ein jeder schulmeister, so in churfürst-
licher Pfaltz aufgenommen wirdt, promission thun solle etc. [vom 1580]* 1

Ihr als ein berufener schulmeister sollt euch alle-
zeit und fleissig erinnern euers berufs und befohle-
nen schulampts und, daß ihr von wegen desselbigen
Gott, dem allmächtigen, rechnung thun werdet.
Derowegen sollet ihr die jugendt euerer schulen
mit allem fleiß getreulich lehren und underweisen,

d Hs: + andern ministris oder.
e Hs: zutrüge.
t-t Hs: auch ihres bescheides geleben.
g-g Hs: fur die kirchrhete.
h-h Fehlf Hs.
i Fehlt Hs.
k-k Hs: auschlags daselbst.
a-a Hs: churf. [ürstlicher] Pfaltz.
1 Druckvorlage: Undatierter Druck mit Titel wie
oben [Vignette] Gedruckt in der churfürstlichen
statt Heydelberg durch Johann Spies.
[A ij-A iij] 2 unpag. und 4 (mit S. 3-6) pag. und 2
unpag. Seiten, insgesamt 4 Blätter in 40, Titelrück-
seite und letzte Seite leer. Am Schluß: Gedruckt in
der churfürstlichen statt Heydelberg durch Johann

mit aller freundtlichkeit und holdtseligkeit den cate-
chismum Lutheri, wie der aunsers gnedigsten herrna
kirchenordnung eynverleibt2, wol eynbilden, dabey
bleiben und keinen andern in euer schul gebrauchen,
deßgleichen wider das christlich Concordibuch3
nichts lehren, auch zu guten sitten die jugendt all-
Spies. [Vignette] Exemplar in Hauptstaats-A.
München, Staatsverwaltung Nr. 3290 (Kirche und
Schule 582).
Dies Exemplar ist ein ungeschnittener und unge-
hefteter Bogen mit hs. Streichungen und Korrektu-
ren, die mit einer Übertragung der Ordnung auf die
oberpfalz. Verhältnisse zusammenhängen könnten.
Wir merken diese hs. Varianten an.
Abk.: Hs.
2 Vgl. unsere Nr. 60, oben S. 63-65, den Text bei Nr. 7,
oben S. 134-142.
3 Am 13. Juni 1580 trat Kurfürst Ludwig VI. end-
gültig dem Konkordienwerk bei. Text in Bekennt-
nisschriften. Für Kurpfalz ist der (1582 bei Jo-
hann Spies erfolgte) Heidelberger Druck des Kon-
kordienbuches bestimmt.

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