Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1610
Gemeiner eingang aller predigten.
Gnad, fried und barmhertzigkeit von Gott, dem
vater, und seinem geliebten sohn Jesu Christo, un-
serm herrn, sampt der gemeinschaft des heiligen gei-
stes sey mit uns allen, Amen.
Oder also:
Die gnad unsers herrn Jesu Christi und die liebe
Gottes und die gemeinschaft des heiligen geistes sey
mit euch allen, Amen, 2.Corint. 13. V. 13.
Ermanung zum gebet, den kirchendienern vor
der predigt nach gelegenheit, sonderlich in den
wochenpredigten, zu gebrauchen8.
[Folgt wörtlich aus 1563 der Abschnitt: Eingang
der predig und ermahnung zum gebet, den kirchen-
dienern vor der predig zu gebrauchen9.]
Sontagspredigten.
Es soll am Sontag für mittag umb acht uhr in
allen stetten, flecken und dörfern eine predigt auß
dem wort Gottes gehalten und wie auch alle andere
predigten nicht uber eine stunde verzogen werden10.
Der eingang solcher soll sein: Gnad, fried und
barmhertzigkeit etc. Nach demselben mag folgen
das gebet, welches drunten sub titulo von den kir-
chengebeten verzeichnet: Himmlischer vater etc.* 11.
Der beschluß soll mit der offenen bekandtnuß der
sünden und absolution sambt dem angehengten ge-
bet gemacht, nach dem gebet soll ein kurtzer psalm12
gesungen und die gemein mit dem segen: Der herr
segne euch und behüte euch etc. zuhauß gelassen
werden.
Es soll auch alle Sontag nach mittag zu der
stunde, die einem jeden ort gelegen ist, catechismus-
predigt gehalten werden, also, wo zwo predigten
nach mittag geschehen alß in den stetten, soll in der
ersten nach dem gesange13 Gott umb rechten ver-
8 Die besondere Bestimmung dieses Stücks für die
Wochenpredigten fehlt 1563.
9 Vgl. oben S. 336.
10 1563 hat keine Bestimmung über Gottesdienst-
stunde und -dauer.
11 Vgl. unten S. 567.
12 1563: gsang.
13 In 1563 zwischen Gesang und Gebet das Vater-
unser.
14 Text unten S. 561-563.
stand seines worts mit dem gebet angerufen, dar-
nach die summa deß catechismi sampt den texten
der fünf hauptstücken, wie dieselb verordnet14, zum
anfang der predigt dem volck verstendtlich für-
gelesen15, darauf etliche fragen auß den zwantzigen,
so drunden gesetzt16, auf eine halbe stunde erkle-
ret17, nach der predigt die jugent examiniret und
endtlich mit dem gebet und segen beschlossen und
heimgelassen werden.
In der andern predigt, die gegen abend gehalten
wird, soll der catechismus und darinnen die für-
nembste stück der gantzen christlichen lehr für die
alten und erwachsenen etwas außführlicher und
weitleuftiger erkleret und geprediget werden. Der an-
fang sol geschehen wie in andern predigten mit dem
gemeinen eingang, gesang und gebet. Nach dem-
selben soll auß der bibel ein text, der sich auf die
materi fürhabender lehr reimet18, sambt den fragen
deß catechismi, die da zu erkleren seindt, fürgelesen
und nachmals verstendtlich außgelegt werden19.
Der beschluß soll geschehen mit dem gebet, das
drunden gesetzt und zum catechismo sonderlich
verordnet ist.
Auf dem land aber und an den orten, da nicht zwo,
sondern nur eine predigt nach mittag gehalten wird,
soll für der predigt, wenn man das ander mahl ge-
leutet, die jugent examiniret und catechisirt wer-
den. Und wenn man mit demselben fertig, soll zum
dritten mahl geleutet werden, daß die gantze ge-
mein zusammenkomme. Alßdenn soll zum eingang
nach dem gesange und gebet die summa deß cate-
chismi sampt den texten20 verlesen, darnach etliche
fragen darauß auf eine halbe stunde erkleret werden,
nachgehends diejenigen, so fürbescheiden, mit
sanftmut und bescheidenheit in fundament der
seligkeit examiniret und unterrichtet und endtlich
mit gewonlichem gebet beschlossen werden21.
15 In 1563 Verlesung des Dekalogs.
16 Vgl. unten S. 561-563.
17 In 1563 wird der gesamte Katechismus erklärt.
18 Die Behandlung eines passenden Bibeltexts neu
gegenüber 1563.
19 Diese abendliche Katechismuspredigt fehlt 1563.
20 Vgl. unten S. 561-563.
21 1563 kennt seinen solchen andersartigen Kate-
chismusunterricht mit Predigt auf dem Lande
nicht.
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Gemeiner eingang aller predigten.
Gnad, fried und barmhertzigkeit von Gott, dem
vater, und seinem geliebten sohn Jesu Christo, un-
serm herrn, sampt der gemeinschaft des heiligen gei-
stes sey mit uns allen, Amen.
Oder also:
Die gnad unsers herrn Jesu Christi und die liebe
Gottes und die gemeinschaft des heiligen geistes sey
mit euch allen, Amen, 2.Corint. 13. V. 13.
Ermanung zum gebet, den kirchendienern vor
der predigt nach gelegenheit, sonderlich in den
wochenpredigten, zu gebrauchen8.
[Folgt wörtlich aus 1563 der Abschnitt: Eingang
der predig und ermahnung zum gebet, den kirchen-
dienern vor der predig zu gebrauchen9.]
Sontagspredigten.
Es soll am Sontag für mittag umb acht uhr in
allen stetten, flecken und dörfern eine predigt auß
dem wort Gottes gehalten und wie auch alle andere
predigten nicht uber eine stunde verzogen werden10.
Der eingang solcher soll sein: Gnad, fried und
barmhertzigkeit etc. Nach demselben mag folgen
das gebet, welches drunten sub titulo von den kir-
chengebeten verzeichnet: Himmlischer vater etc.* 11.
Der beschluß soll mit der offenen bekandtnuß der
sünden und absolution sambt dem angehengten ge-
bet gemacht, nach dem gebet soll ein kurtzer psalm12
gesungen und die gemein mit dem segen: Der herr
segne euch und behüte euch etc. zuhauß gelassen
werden.
Es soll auch alle Sontag nach mittag zu der
stunde, die einem jeden ort gelegen ist, catechismus-
predigt gehalten werden, also, wo zwo predigten
nach mittag geschehen alß in den stetten, soll in der
ersten nach dem gesange13 Gott umb rechten ver-
8 Die besondere Bestimmung dieses Stücks für die
Wochenpredigten fehlt 1563.
9 Vgl. oben S. 336.
10 1563 hat keine Bestimmung über Gottesdienst-
stunde und -dauer.
11 Vgl. unten S. 567.
12 1563: gsang.
13 In 1563 zwischen Gesang und Gebet das Vater-
unser.
14 Text unten S. 561-563.
stand seines worts mit dem gebet angerufen, dar-
nach die summa deß catechismi sampt den texten
der fünf hauptstücken, wie dieselb verordnet14, zum
anfang der predigt dem volck verstendtlich für-
gelesen15, darauf etliche fragen auß den zwantzigen,
so drunden gesetzt16, auf eine halbe stunde erkle-
ret17, nach der predigt die jugent examiniret und
endtlich mit dem gebet und segen beschlossen und
heimgelassen werden.
In der andern predigt, die gegen abend gehalten
wird, soll der catechismus und darinnen die für-
nembste stück der gantzen christlichen lehr für die
alten und erwachsenen etwas außführlicher und
weitleuftiger erkleret und geprediget werden. Der an-
fang sol geschehen wie in andern predigten mit dem
gemeinen eingang, gesang und gebet. Nach dem-
selben soll auß der bibel ein text, der sich auf die
materi fürhabender lehr reimet18, sambt den fragen
deß catechismi, die da zu erkleren seindt, fürgelesen
und nachmals verstendtlich außgelegt werden19.
Der beschluß soll geschehen mit dem gebet, das
drunden gesetzt und zum catechismo sonderlich
verordnet ist.
Auf dem land aber und an den orten, da nicht zwo,
sondern nur eine predigt nach mittag gehalten wird,
soll für der predigt, wenn man das ander mahl ge-
leutet, die jugent examiniret und catechisirt wer-
den. Und wenn man mit demselben fertig, soll zum
dritten mahl geleutet werden, daß die gantze ge-
mein zusammenkomme. Alßdenn soll zum eingang
nach dem gesange und gebet die summa deß cate-
chismi sampt den texten20 verlesen, darnach etliche
fragen darauß auf eine halbe stunde erkleret werden,
nachgehends diejenigen, so fürbescheiden, mit
sanftmut und bescheidenheit in fundament der
seligkeit examiniret und unterrichtet und endtlich
mit gewonlichem gebet beschlossen werden21.
15 In 1563 Verlesung des Dekalogs.
16 Vgl. unten S. 561-563.
17 In 1563 wird der gesamte Katechismus erklärt.
18 Die Behandlung eines passenden Bibeltexts neu
gegenüber 1563.
19 Diese abendliche Katechismuspredigt fehlt 1563.
20 Vgl. unten S. 561-563.
21 1563 kennt seinen solchen andersartigen Kate-
chismusunterricht mit Predigt auf dem Lande
nicht.
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