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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0609
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Kirchenordnung 1601

böses wesen von meinen augen. Lasset ab vom bö-
sen, lernet guts thun, trachtet nach recht. Wenn
euer sünde gleich blutroth ist, soll sie doch schnee-
weiß werden. Und wann sie gleich ist wie rosinfar-
ben, soll sie doch wie wolle werden54.
Jerem. 31, vers. 18: Bekehre du mich, so werde
ich bekehret, dann du, herr, bist mein Gott.
Trostsprüche.
Matth. 11, vers. 28. 29: Kompt her zu mir alle,
die ihr müheselig und beladen seyd, ich wil euch
erquicken. Nemet auf euch mein joch und lernet
von mir, dann ich bin sanftmütig und von her-
tzen demütig, so werdet ihr ruhe finden für euere
seele.
Rom. 5, vers. 8. 9. 10: Darumb preiset Gott seine
liebe gegen uns, das Christus für uns gestorben ist,
da wir noch sünder waren. So werden wir je viel-
mehr durch ihn behalten werden für dem zorn, nach-
dem wir durch sein blut gerecht worden sind. Dann
so wir Gott versühnet sind durch den tod seines
sohns, da wir noch feinde waren, vielmehr werden
wir selig werden durch sein leben, so wir nuhn ver-
sühnet sind?55
Rom. 8, vers. 1: So ist nuhn nichts verdamlichs
an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach
dem fleisch wancleln, sondern nach dem geist56.
Vers. 31. 32. 33. 34. 35. 38. 39. Was wollen wir dann
weiter sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns
sein? Welcher auch seines eigenen sohns nit hat ver-
schonet, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben,
wie solte er uns mit ihm nicht alles schencken? Wer
wil die außerwelten Gottes beschüldigen? Gott ist
hie, der da gerecht machet. Wer wil verdammen?
Christus ist hie, der gestorben ist, ja vielmehr der
auch auferweckt ist, welcher ist zur rechten Gottes
und vertritt uns. Wer wil uns scheiden von der liebe
Gottes? Trübsal oder angst oder verfolgung oder
hunger oder blösse oder fehrligkeit oder schwert?
Dann ich bin gewiß, daß weder tod noch leben, weder
engel noch fürstenthumb noch gewalt, weder gegen-
wertiges noch zukünftiges, weder hohes noch tiefes

noch keine andere creatur mag uns scheiden von
der liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm
herren.
Lucae 23, vers. 32. 39. 40. 41. 42. 43: Es wurden
aber auch hingeführet zwene andere ubelthäter, daß
sie mit ihme abgethan würden. Aber der ubelthäter
einer, die da gehenckt waren, lästerte ihn und
sprach: Bistu Christus, so hilf dir selbst und uns. Da
antwortet der ander, strafete ihn und sprach: Und
du fürchtest dich auch nicht für Gott, der du doch
in gleicher verdamnuß bist? Und zwar wir sind
billich drinnen, denn wir empfahen, was unser tha-
ten werth sind, dieser aber hat nichts ungeschickts
gehandelt. Und sprach zu Jesu: Herr, gedenck an
mich, wenn du in dein reich kommest. Und Jesus
sprach zu ihm: Warlich, ich sage dir, heut wirstu mit
mir im paradeis sein57.
Lucae 18, vers. 13: Und der zölner stund von
ferne, wolte auch seine augen nicht aufheben gen
himmel, sondern schlug an seine brust und sprach:
Gott, sey mir sünder gnedig.
Matth. 9, vers. 2: Sey getrost, mein sohn, deine
sünde sind dir vergeben.
1.Joh. 1, vers. 7: Das blut Jesu Christi, seines
sohns, machet uns rein von aller sünde.
1.Tim. 1, vers. 15: Das ist je gewißlich war und
ein theuer wehrdes wort, das Christus Jesus kom-
men ist in die welt, die sünder selig zu machen, un-
ter welchen ich der fürnembste bin.
Joh. 6, vers. 39. 40: Das ist der wille deß vaters,
der mich gesand hat, daß ich nichts verliehre von
allem, daß er mir gegeben hat, sondern das ichs auf-
erwecke am jüngsten tage. Das ist der wille deß,
der mich gesand hat, daß, wer den sohn sihet und
glaubet an ihn, habe das ewige leben, und ich werde
ihn auferwecken am jüngsten tage.
Joh. 10, vers. 28. 29: Ich gebe meinen schäflein
das ewige leben und sie werden nimmermehr umb-
kommen, und niemand wird sie mir auß meiner
hand reissen. Der vater, der mir sie gegeben hat, ist
grösser dann alles, und niemand kan sie auß meines
vaters hand reissen.

54 Diese Stelle auch in 1563. 56 Diese Stelle auch in 1563.
55 Diese Stelle teilweise auch in 1563 . 57 Diese Stelle auch in 1563.

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