Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1610
mal zu halten verkündet worden ist, dieselbige
wochen sichy untereinander censurirn sollen derge-
stalt und also, daß pfarrer anfangs umbfrage halte,
ob auch diese unsere publicirte eltestenordnung in
allen und jeden puncten richtig gehalten werde, sie
also ihr ampt miteinander gebürlich verrichtet ha-
ben, daß die kirche durch solchen ihren dinst er-
bauet und gebeßert werde oder nicht.
Darnach trete für ain erstes ab der pfarrherr selbst
und werde durch den, der alsdan die erste stelle in
ihrem consensuz hat, umbgefraget, ob sie an des
pfarrherrn ampt wie auch an seinem und der seinen
leben und wandel ainigen mangel wißen. Wan nun
der, so umbfragta, auch das seine darzue gesagt und,
was pfarrherrn anzuezaigen und welcher gestalt ge-
schloßen, soll er, nachdeme derb pfarrherr sich wider
zue ihnen niedergesetzt, ihme ein solches in aller
nahmen ohne alle rachgierigkait, verbitterung,
heimblichen neidt und haß, freundlich und gütlich
anmelden. Welches auch von pfarrherrn anders nit
als wolgemeinet soll verstanden und mit danck-
barem gemüt ufgenommen werden.
Endlich treten die andernc alle ordentlich nach-
einander ab und verrichtet der pfarrherr wie sonsten,
wenn er praesidirt, also auch alsdan mit der umb-
frag undt anderm das ampt aines praesidis, doch
daß er bey seinen mitelsten auch ohne affectiond
und anders nit als freundlich, bescheiden und vor-
sichtigliche handele.
6.f
Von handhab dieser unserer ordnung.
Schließlich, weil uns ain jeder unserer kirchen-
diener, wan er angenommen würdt, gin seinen be-
stallungspuncten articulo XI20g hanstatt eids ver-
pflichtungh thuet, seines theils nach seinem besten
vermögen daran zue sein, daß diese unsere in Gottes
y Oberpfalz: + selbsten.
z Oberpfalz: consessu.
a Oberpfalz: umbgefragt.
b Fehlt Oberpfalz.
c Göttingen (2) und Oberpfalz: + auch.
d Oberpfalz: affecten.
e Oberpfalz: vorsichtig.
f Oberpfalz: V.
g-g Fehlt Oberpfalz.
h-h Oberpfalz: an aydts statt verspruchnus.
i Oberpfalz: + sein.
wort gegründete eltestenordnung steif gehalten und
die versamblung seiner mitelsten nimmer ohne
wichtige ursachen underlaßen, auch solch eltesten-
ampt nicht etwan warinnen mißbraucht oder diese
unsere ordnung sonsten in einem oder den andern
weg violirt, sondern in allen puncten treulich ge-
leistet und gehandhabt werde, so sollen sie sampt-
lich, fürnemblich aber und insonderheit die inspec-
tores dieser ihrer pflicht hiemit erinnerti. Wie dan
auch die inspectores sampt ihren fratribus in ihren
ordentlichen classicis conventibus deßen wegen bei
der gemein, da der conventus gehalten wirdt, jedes-
mal eine gebürliche fleißige nachfrage, inmasen ver-
ordnet ist, haltenk sollen und, da disfals mangel be-
funden werden, dieselbige nach maßgebung dieser
unserer ordnung abschaffen21.
Im fall aber einer oder der ander in einem presby-
terio, es sei gleich ein kirchendiener oder miteltester,
sich nicht solte wollen weisen laßen oder es lsich et-
wanl sonsten woranm stießen, soll inspector ein sol-
ches an unsere kirchenrhäte unverzüglich zue berich-
ten schuldig sein.
Endlich soll diese unsere publicirte eltestenord-
nung des jars zum wenigsten einmahl in jedem presby-
terio abgelesen werden, wan nemblich nach offent-
licher benennung der neuen eltesten dieselbige mit
den alten das allererste mahl zuesammenkommen.
7.o
Was für underscheidt sey zwischen dem ampt
derp eltisten und der weltlichen obrigkeit.
Damit aber alle unordnung, auch die papstischeq
tyranney disfals verhütet werde und beides, die el-
tisten in ihrem rund die beampten auch in ihrem
amptr desto richtiger nicht allein ohne eintrag und
verhinderung eines oder des andern, sondern auch
mit baiderseits befürderung fortfaren und kein theil
k Göttingen (2) und Oberpfalz: haben.
l-l Göttingen (2): sihet wann.
m Göttingen (2): daran.
n ORuR 67 (1), 67 (2) und 71 (2): verstieße.
o Oberpfalz: VI.
p Fehlt Göttingen (2).
q Oberpfalz: päbstliche.
r-r Fehlt ORuR 67 (2). s Fehlt Oberpfalz.
20 Vgl. oben S. 590.
21 Vgl. oben S. 527-534 und unten S. 604-615.
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mal zu halten verkündet worden ist, dieselbige
wochen sichy untereinander censurirn sollen derge-
stalt und also, daß pfarrer anfangs umbfrage halte,
ob auch diese unsere publicirte eltestenordnung in
allen und jeden puncten richtig gehalten werde, sie
also ihr ampt miteinander gebürlich verrichtet ha-
ben, daß die kirche durch solchen ihren dinst er-
bauet und gebeßert werde oder nicht.
Darnach trete für ain erstes ab der pfarrherr selbst
und werde durch den, der alsdan die erste stelle in
ihrem consensuz hat, umbgefraget, ob sie an des
pfarrherrn ampt wie auch an seinem und der seinen
leben und wandel ainigen mangel wißen. Wan nun
der, so umbfragta, auch das seine darzue gesagt und,
was pfarrherrn anzuezaigen und welcher gestalt ge-
schloßen, soll er, nachdeme derb pfarrherr sich wider
zue ihnen niedergesetzt, ihme ein solches in aller
nahmen ohne alle rachgierigkait, verbitterung,
heimblichen neidt und haß, freundlich und gütlich
anmelden. Welches auch von pfarrherrn anders nit
als wolgemeinet soll verstanden und mit danck-
barem gemüt ufgenommen werden.
Endlich treten die andernc alle ordentlich nach-
einander ab und verrichtet der pfarrherr wie sonsten,
wenn er praesidirt, also auch alsdan mit der umb-
frag undt anderm das ampt aines praesidis, doch
daß er bey seinen mitelsten auch ohne affectiond
und anders nit als freundlich, bescheiden und vor-
sichtigliche handele.
6.f
Von handhab dieser unserer ordnung.
Schließlich, weil uns ain jeder unserer kirchen-
diener, wan er angenommen würdt, gin seinen be-
stallungspuncten articulo XI20g hanstatt eids ver-
pflichtungh thuet, seines theils nach seinem besten
vermögen daran zue sein, daß diese unsere in Gottes
y Oberpfalz: + selbsten.
z Oberpfalz: consessu.
a Oberpfalz: umbgefragt.
b Fehlt Oberpfalz.
c Göttingen (2) und Oberpfalz: + auch.
d Oberpfalz: affecten.
e Oberpfalz: vorsichtig.
f Oberpfalz: V.
g-g Fehlt Oberpfalz.
h-h Oberpfalz: an aydts statt verspruchnus.
i Oberpfalz: + sein.
wort gegründete eltestenordnung steif gehalten und
die versamblung seiner mitelsten nimmer ohne
wichtige ursachen underlaßen, auch solch eltesten-
ampt nicht etwan warinnen mißbraucht oder diese
unsere ordnung sonsten in einem oder den andern
weg violirt, sondern in allen puncten treulich ge-
leistet und gehandhabt werde, so sollen sie sampt-
lich, fürnemblich aber und insonderheit die inspec-
tores dieser ihrer pflicht hiemit erinnerti. Wie dan
auch die inspectores sampt ihren fratribus in ihren
ordentlichen classicis conventibus deßen wegen bei
der gemein, da der conventus gehalten wirdt, jedes-
mal eine gebürliche fleißige nachfrage, inmasen ver-
ordnet ist, haltenk sollen und, da disfals mangel be-
funden werden, dieselbige nach maßgebung dieser
unserer ordnung abschaffen21.
Im fall aber einer oder der ander in einem presby-
terio, es sei gleich ein kirchendiener oder miteltester,
sich nicht solte wollen weisen laßen oder es lsich et-
wanl sonsten woranm stießen, soll inspector ein sol-
ches an unsere kirchenrhäte unverzüglich zue berich-
ten schuldig sein.
Endlich soll diese unsere publicirte eltestenord-
nung des jars zum wenigsten einmahl in jedem presby-
terio abgelesen werden, wan nemblich nach offent-
licher benennung der neuen eltesten dieselbige mit
den alten das allererste mahl zuesammenkommen.
7.o
Was für underscheidt sey zwischen dem ampt
derp eltisten und der weltlichen obrigkeit.
Damit aber alle unordnung, auch die papstischeq
tyranney disfals verhütet werde und beides, die el-
tisten in ihrem rund die beampten auch in ihrem
amptr desto richtiger nicht allein ohne eintrag und
verhinderung eines oder des andern, sondern auch
mit baiderseits befürderung fortfaren und kein theil
k Göttingen (2) und Oberpfalz: haben.
l-l Göttingen (2): sihet wann.
m Göttingen (2): daran.
n ORuR 67 (1), 67 (2) und 71 (2): verstieße.
o Oberpfalz: VI.
p Fehlt Göttingen (2).
q Oberpfalz: päbstliche.
r-r Fehlt ORuR 67 (2). s Fehlt Oberpfalz.
20 Vgl. oben S. 590.
21 Vgl. oben S. 527-534 und unten S. 604-615.
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