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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (14. Band): Kurpfalz — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.30629#0630
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Regierungszeit Friedrichs IV. 1592-1610

103. Ordnung gewisser zusammenkunften der kirchendiener (classici conventus
genandt), wie es damit in churfürstlicher Pfaltz gehalten werden soll
[vom 6. Januar 1607]1

Wir Friederich, von Gottes gnaden pfaltzgrave
bey Rhein, des heiligen römischen reichs ertztruch-
seß und churfürst, hertzog in Beyern etc., entbieten
allen und jeden unsern inspectoribus, pfarrern und
andern kirchendienern unser chur- und afürsten-
thumen etc.a unsern gruß, gnad und alles guts zu-
vor und fügen euch hiemit zu wissen:
Dieweil Gottes allein unfehlbares wort erfordert
und befiehlet, daß in der kirchen alles solle ehrlich
und ordentlich zugehen, so haben wir auch solchem
und dem löblichen exempel unserer vorfahren nach
allerley gute und nützliche ordnungen und mandata,
den wolstand der kirchen und schulen unserer lan-
den zu befördern, vor und nach publicieren lassen.
Darunder aber befunden, daß dadurch wenig frucht-
barliches außgericht werde, wann nit zugleich durch
a-a Amberg 1615: fürstenthums der Pfaltz in Obern-
beyern.
1 Druckvorlage: Druck mit Titel wie oben.
Gedruckt zu Heydelberg. 1607.
[A ij-D iij] 8 unpag. und 23 pag. und 1 unpag.
Seiten, insgesamt 16 Blätter in 40, Titelrückseite
und letzte Seite leer. Auf A iiij recto: Es ist diese
ordnung mit churfürstlicher Pfaltz freyheit in
sechs jahren nicht nachzudrucken, in druck geben
worden zu Haidelberg anno 1607 in Gotthardt
Vögelins druckerey.
Exemplare in Universitätsb. Göttingen Jus
germ. statut. 395, und Hauptstaats-A. München,
Staatsverwaltung 3224 (Kirche und Schule 516).
Davon gibt es einen revidierten Nachdruck für
die Oberpfalz (unsere Nr. 110, vgl. oben S. 89):
Ordnung gewisser zusammenkunften der kirchen-
diener (Classici conventus genant), wie es damit
in dieser Obern churfürstlichen Pfaltz gehalten
werden soll. [Kurfürstl. Wappen] Gedruckt zu
Amberg. 1615.
[Aij —E 2] 7 unpag. und 30 pag. und 3 unpag.
Seiten, insgesamt 20 Blätter in 40, Titelrückseite
und letztes Blatt leer. Die Vorrede datiert vom
7. August 1615. Auf E 3 verso: Zierleiste und
Druckermarke Michael Forsters, darunter: Ge-
druckt zu Amberg bey Michael Forstern im jahr
M.DC.XV. Exemplare in Staatsb. München 40
J. can. P. 1003 (8), Hauptstaats-A. München,
Staatsverwaltung 3224 (Kirche und Schule 516)

christliche stetige visitationes ermeldter kirchen und
schulen fleissige nachforschung geschiehet, ob und
welcher gestalt solchen ordnungen und mandaten
nachgelebt werde, damit man den befundenen män-
geln an jedem ort bey zeiten abhelfen könne.
Solche visitationes seinst nun under andern auch
die von etzlichen jahren hero von unsern löblichen
vorfahren wol angestelte und mit nutzen gehaltene
versamlunge der kirchendiener, so man classicos
conventus zu nennen pfleget2.
Damit dann dieselbige desto weniger in unord-
nung und abgang gerathen, sondern in richtigem
gang und wesen unverrücklich erhalten würden,
so haben wir die vorige dißfals allein punctensweiß
und schriftlich verfaßte ordnunge3 durch unsere
räthe und theologos mit fleiß erwegen und an etz-
und Staats-A. Amberg, Oberpfälz. Religions-
und Reformationswesen Nr. 68, Stück Nr. 64.
Abk.: Amberg 1615.
2 Vgl. unsere Nr. 44-45, Nr. 48, Nr. 51, Nr. 85.
3 Wohl unsere Nr. 85.
In oberpfälzischen Akten existiert noch ein un-
datierter hs. Text, in vielem dem obigen ganz
ähnlich, bestimmt für Rheinpfalz, Oberpfalz und
Simmern, das mit dem Tode des Pfalzgrafen Rei-
chard am 13./14. Januar 1598 an die Kurlinie fiel.
Diese Ordnung scheint in der Oberpfalz nicht
eingeführt worden zu sein, über seine Geltung in
der Rheinpfalz fehlt es an näheren Nachrichten.
Staats-A. Amberg, Oberpfälz. Religions- und
Reformationswesen Nr. 68, Aktenstück Nr. 60,
mit der Überschrift: Ordnung gewisser zusam-
menkünften der kirchendiener (classici conventus
genant), wie es damit in churf. [ürstlicher] Pfaltz
gehalten werden soll, auf 29 beschriebenen, einem
Titel - und zwei leeren Blätter, mit dem Außen-
titel: Ordnung classicorum conventuum. Das-
selbe in Kop. in Staats-A. Amberg, Oberpfälz.
Religions- und Reformationswesen Nr. 67, fol.
146-162, ohne Titel. Dasselbe in Kop. nach letzte-
rem in Staats-A. Amberg, Oberpfälz. Religions-
und Reformationswesen, Nr. 64, fol. 188-205, mit
der Überschrift auf fol. 187 recto: Ordnung ge-
wießer zusammenkunften der kirchendiener (clas-
sici conventus genant), wie es damit in churf.[ürst-
licher] Pfaltz gehalten werden soll, von derselben
Hand.

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