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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (18. Band = Rheinland-Pfalz, 1): Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Grafschaften Pfalz-Veldenz, Sponheim, Sickingen, Manderscheid, Oberstein, Falkenstein und Hohenfels-Reipoltskirchen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30658#0403
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32. Katechismus 1588

vermög Gottes worts dienlich, soviel uns Gott gnad
verleihet, |17| neben andern frommen Christen durch
Gottes gnad, bestes fleiß unnd vermögens befürdern
zuhelffen.
Wir befehlen auch hierbey allen unseren Hoffmeis-
ter, Cantzler, Rhäten, Ober- unnd Under Amptleu-
then uber allem dem jenigen, so obgemelt, mit ernst
unnd fleiß, nit weniger als uber andern unsern
Christlichen Ordtnungen und sazungen zuhalten
und solches alles, so ehist immer müglich und soviel
ihnen Amptshalben zuthun gebürt, ins werck zuset-
zen, den verordtnetten Kirchendienern in dem die
hilffliche handt zubieten. Und da jemandt sich mut-
willig darwider setzen oder andere mängel oder Un-
rath dargegen einreissen wolten, soviel jedem Ampts
halben zu- |18| thun gebürt, solches als baldt abzu-
schaffen oder in wichtigen fällen uns dessen zeitlich
zuberichten, darunder nothwendiges unnd gebürli-
ches einsehen haben zuverordtnen.
Wie nun solches alles von uns als einer Christli-
chen Oberkeit, allein Gott zu ehren, zu trost unnd
underrichtung unser unnd der unserigen, auch un-
serer Underthanen und nachkommen, anderst nit
dann Christlich, gnedig und wol gemeint, wir auch,

daß solches alles Gottes wort und befelch gemeß,
auß demselbigen in unserm gewissen gnugsamb un-
derricht und vorgewisset, Auch darinnen einige
menschliche ehr, authoritet, nutz oder gewin nicht
suchen oder achten: Also bitten wir den Allmächti-
gen Gotto als den rechten |19| geber alles Friedens,
unnd von dem alle einigkeit zu uns kombt, von hert-
zen, daß er uns samptlich bey der erkandten War-
heit seins Göttlichen worts wider alle gewalt unnd
list deß Bösen feindts unnd der Welt bestendiglich
erhalten unnd zu vermehrung seiner Christlichen
Kirchen zu disem Christlichen Werck seinen Gött-
lichen gnadenreichen segen, bestendigen Frieden,
Trost im Creutz unnd alles, was uns unnd den un-
serigen zu Seel und Leib nutz und gut ist, nach sei-
nem Göttlichen willen und nach diesem zergenckli-
chen leben die ewige seligkeit auß lautter gnaden,
umb deß eintzigen verdiensts seines Lieben Sohns
Jesu Christi willen sampt dem Gnadenreichen bey-
standt deß |20| heiligen Geistes gnädiglich wölle mit-
theilen unnd verleyhen, Amen.
Datum Zweybruck, den 18. Martii im Jar nach
Christi, unsers Erlösers unnd Seligmachers, Geburt
pein Tausendt Fünffhundert Achtzig und Achtp. |21|

Fragstuck Christlicher Lehr,
zu mehrer Erklärung deß Catechismi dienendt.

Frag.q Wes Glaubens bistu?
Antwort. Ich bin ein Christ.
Frag.r Woher weistu das?
Antwort. Daher, daß ich Getaufft bin im Namen
Gottes, deß Vatters, deß Sohns und deß heiligen
Geistes, Unnd glaub an Jesum Christum, der mich
auß der Sünden, deß Todts und Teuffels gewalt er-
löst, mir auch das thewer pfandt, den heiligen Geist,
in mein hertz gegeben hat.

o Entwurf: Gott vatter.
p-p Entwurf: 1588.
q Fehlt Entwurf.

Frag.s Welches seindt dann die Hauptstuck Christ-
licher Lehr, die ein jeder Christ wissen und glauben
sol? |22|
Antwort. Diese Sechs: daß erst, die Zehen Ge-
bott Gottes, die summa deß Gesetzes; daß ander,
Der Christlich Glaub, die summa deß Evangelii; das
dritt, Das Vatter unser oder Gebett; das vierdt, Das
Ambt der Schlüssel oder daß Ambt von der
Versünung mit Gott unnd der Christlichen Buß; das
fünfft, Das Sacrament der Tauff; das sechst, Das
Sacrament deß heiligent Abendtmals.

r Fehlt Entwurf.
s Fehlt Entwurf.
t Fehlt Entwurf.

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