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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (18. Band = Rheinland-Pfalz, 1): Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Grafschaften Pfalz-Veldenz, Sponheim, Sickingen, Manderscheid, Oberstein, Falkenstein und Hohenfels-Reipoltskirchen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30658#0644
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Edition

1. Reformation in der Vorderen Grafschaft Sponheim
1a. Vertraga
9. Januar 1566
1566, Jan[uar] 9., Baden:
Kurpfälz[isch]-badische Verabredung,
die Religion in Sponheim betr[effend]

Zu wissen, alß ... Herr Friderich, ... Churfurst ...,
S[einer] Ffürstlichen] G[naden] Räthe, Wentzislaum
Zuleg ... u[nd] Philipsen von Rödern, mit Credenz
und Befelch an ... Philibert, Markgrafen ..., abge-
fertigt und sie sich bei S. F. G. uff den 7. diß Monats
in der Person angezeigt, dieselbig Credenz uberge-
ben und ir Warhung darauf gethon, auch Reden und
Gegenreden beschehen, das letztlichen hochgedach-
ter Furst, doch mit dissem ußtrucklichen Vorbehalt
..., daß S. F. G. in hochgedachts Churfursten Neu-
werung, es sei mit der Lehr, Bestellung der Kirchen
und Schulen, Ministerien, Brauch der heiligen Sa-
crament, und sonderlichen des ... Sacraments des
waren Leibs und Bluts ... Christi, auch Hinderung
der Ceremonien und waß sunst dem Wort Gottes
und der Augsburgischen Confession und derselben
Chur- und Fursten und Stenden gemeinem Brauch
zuwider were, nit wolten gewilligt haben, sich ... ge-
gen den churf. Gesandten entschlossen, das mit den-
selb[en] S. F. G. Canzler und Räthe, waß dem ver-
melten Vorbehalt nit zuwider und der Gemein-
schafft und Burgfriden gemeß were, in Religions-
und andern politisch[en] Sachen sich weitters under-
reden möch[ten]. |
Darauf auch die ... churfurstliche Abgesandte und
die furstliche Canzlei und Räthe nachfolgend furt
halben den 8. gemeltz Monatz und zusamenkommen
a Textvorlage (Handschrift): GLA Karlsruhe 47-2047
(Nr. 93cc), Abschrift aus dem 18. Jahrhundert.

und hatt ires Behaltz sein F. G. in der Gegenwur-
tigkeit ir ... gefallen lassen:
Daß erstlichen zu Abschaffung der Abgötterei
uff der Churfurstlichen Anhalten die Meß und waß
dero Anhang in den Clöstern und allenthalben in
gemeiner Oberkeit, in die forderen Grafschafft
Sponheim gen Creuznach gehörig, abgethan werde.
Wo auch Bild weren, die man fur sondere Gnaden-
und Ablaßgötzen anbettet, die sollen hingethan,
aber anderer heiliger Gemähl sollen vermög der
marggrefischen Meinung gelassen werden, wie in an-
dern protestierenden Kirchen auch beschicht.
Item das weitters keine Ordensleut in die
Clost[er] aufgenommen werden und waß fur Ordens-
leut noch verharren, das dieselben sollen mit Speiß
und Kleidung und ander irer Notturft und Leibs-
zucht erbarlich erhalten werden, das sie ohn Mangel
seyen.
Waß auch zum anderen in den Clösteren fur ligende
und farende Gutter, auch Zinß, Renten und anders
were, daß soll beschriben, wol verwart und dero Co-
pei beiden Chur- und Fursten uberschickt werden.
Item sollen zu dero Verwaltung sondere Schaff-
ner | gezogen und taugenlichen Personen nachge-
dacht werd[en], denen solch Verwaltung zu befelen
sein möchte.

b Die Auslassungen sind so schon in der Textvorlage
kenntlich gemacht.

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