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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (18. Band = Rheinland-Pfalz, 1): Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Grafschaften Pfalz-Veldenz, Sponheim, Sickingen, Manderscheid, Oberstein, Falkenstein und Hohenfels-Reipoltskirchen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2006

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https://doi.org/10.11588/diglit.30658#0413
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32. Katechismus 1588

Frag.s Wozu ist die Tauff eingesezt, oder was nutzet
und tröstet es dich, daß du mit Wasser getaufft bist
worden?
Antwort. Die Tauff ist eingesetzt zu sterckung
deß Glaubens, welche mich als ein Zeichen erinnert
unnd als ein Sigel versichert und im glauben ster-
cket unnd tröstet, daß ich durch den glauben und
wirckung |59| deß heiligen Geistes so gewiß mit
Christi Blut unnd Geist von allen Sünden gereinigt,
zur kindtschafft Gottes widergeboren, dem Herrn
Christo zu lebendiger gemeinschafft eingeleibet, ge-
heiligt und ein gliedt seiner Christlichen gemein
worden sey, so gewiß ich eußerlich mit Wasser an
meinem leib getaufft bin worden.
Item,t die Tauff ist ein Zeichen, dardurch die
Christen von andern Völckern mit der lehr unnd be-
kandtnuß erkennet unnd underscheiden werden.
Item,u die Tauff ist ein erinnerung der ablegung der
Sünden unnd wandlung in einem newen leben.
Item,v die Tauff ist ein Bandt der Bruderlichen lieb.
Item, die Tauff ist ein erinnerung deß Creutzes unnd
erlösung auß dem Creutz. |60|
Vonw dem H. Sacrament deß Abendtmals.
Frag.x Welches ist das sechst Hauptstück Christli-
cher Lehr?
Antwort. Das Sacrament deß Heyligen Abendt-
mals.
Frag.y Was ist daß heilig Abendtmal?
Antwort. Das Abendtmal ist ein Sacrament oder
sichtbar Göttlich warzeichen unnd siegel deß newen
Testaments, nemblich ein zsolche eußerliche, offent-

π Entwurf: Mat 26 v. 26; Mar 14 v. 22; Lu 22 v. 19; 1Co
11 v. 23.

s Fehlt Entwurf.
t Entwurf: Darnach.
u Entwurf: Zum dritten.
v Entwurf: Zum vierdten.
w Entwurf: 6. Von.
x Fehlt Entwurf.
y Fehlt Entwurf.
z-z Entwurf: eusserlich essen unnd trincken des brotts und
weins, so da geistlich von denen, die in Christo zunem-

liche handlung, welche uns, die in Christo, dem
Herrn, täglich wachsen unnd zunemmen sollen,
durch das essen unnd trincken Brodts und Weins
auß dem befelch Christi, an die verheissung des
Evangelii gehenckt, als zeichen erinnern unnd als
siegel versichern unnd neben dem wort der gnaden
vergwissen, Daß wirz |61| durch den Glauben und
wirckung deß heiligen Geists so gewiß mit dem Leib
unnd Blut Christi, welche er zu vergebung un-
serera Sünden in den Todt hin gegeben und vergos-
sen hat, an unsererb hungerigen unnd durstigen Seel
zu lebendiger gemeinschafft mit ihm gespeiset und
getrencket werdenc, so gewiß dwir das Brot und
Wein mit dem munde empfangen, Dargegen wir
unsd ihme in rechtem erkandtnuß, glauben, verkun-
digung seines Todts, dancksagung, newem leben
unnd lieb deß nechsten zu dienen verpflichtene.
Frag.f Sag her die wort der einsetzung deß H.
Abendtmals, in welchen der Herr Christus dir solche
verheissung gethan hat, daß er dich so warhafftig
mit seinem Leib und Blut speise und trencke, so war
du mit dem Brot unnd Wein eußerlich gespeiset und
getrencket wirst!
Antwort. Also schreiben die heiligen Evan- |62|
gelisten:π Unser Herr Jesus in der nacht, da er ver-
rathen wardt und mit seinen Jungern zu tisch saß,
nam er das Brodt, dancket unnd brachs, gabs seinen
Jungern und sprach: Nehmet hin und esset, das ist
mein Leib, der für euch gegeben wirdt, daß thut zu
meiner gedechtnuß. Desselbigen gleichen nach dem
Abendtmal nam er auch den Kelch, saget danck und
sprach: Nehmet hin unnd trincket alle darauß, die-
ser Kelch ist daß newe Testament in meinem Blut,

men und wachsen, auß dem bevelch Christi und an die
verheissung des Evangelii gehengkt, welches mich als ein
zeichen erinnert und alß ein Sigell versichert und im
glauben stercket unnd tröstet, daß ich.
a Entwurf: meiner.
b Entwurf: meiner.
c Entwurf: werde.
d-d Entwurf: ich eusserlich mit brot und wein an meinem
leib gespeiset und getrencket werde. Dargegen ich mich.
e Entwurf: verpflichte.
f Fehlt Entwurf.

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