Pfalz-Zweibrücken
34. Dorfschulmandata
August 1592
Johanns etc.
Liebe getrewe. Nachdem zu erbawung der Christli-
chen Kirchen und befürderung gemainen nutzes die
notturfft wohl erfordert, daß ann allen ortten
Christliche Schulen angestellt und gehallten, in de-
nen die herwachsende jugentt im schreiben, lesen
und andern guetten künsten underrichtet, gelehrt
und ahngewißen werde, und aber die gelegenheitt
dieses Fürstenthumbs also beschaffen, daß man uf
mehrerteils dörffern nit aigne Schulmeister haben
noch underhalltten mag, so hatt uns für guet ange-
sehen, den Pfarrern, welche, ohne das irem Studirn
abzuwartten, steetts zu hauß und anheimisch plei-
ben, zu bevehlen, uf den dörffern Schul zuhalltten,
inmassen beiliegende verzeichnus außweist. Ist auch
hiemit unser gnediger bevelch, daß ihr ihnen solches
in unserm Nammen also vermeldet und ufferleget,
daneben auch die underthanen vermahnet, ire Kin-
der zur Schul zuschicken mit anzeig, das sie ent-
schuldigt sein sollen, einiche belohnung (was sie nit
auß freiem, gutem willen thun) davon zu geben, wie
sie auch deßwegen vonn den Pfarern nit beschwerdt
werden sollen. Allein daß sie wintters zeitt |3v| dem
Pfarrer zu einwermung des gemachs, darin Schul ge-
halten würdt, mit holtz zusteur kommen. Wie ir
dann auch verordnung thun sollt, daß ann den ort-
ten, da der Pfarer nur eine Stub hatt, durch die un-
derthanen an die Kirch oder das Pfarrhauß, wo es
am gelegensten, ein solch Gemach, darin die Kna-
ben und Schuler somer- und winterszeitt zusamen
kommen mögen, zur Notturfft ohne uberflüssigen
weeßen zugericht und erbawt werde. Dessen sich
versehenlich die underthonen, weil es inn irer Kin-
der halben allein zu besten gereicht, nit beschwer-
hen werden.
Wie ir nun disen unsern Bevelch verrichtet und
sich einer oder der ander Pfarrer daruf erklert, das
sollt ir uns wider verstendigen unnd sonsten darob
halltten, das diser unserer wolmeynenden verord-
nung gebürend volg und nachsetzung beschehe.
Wolln wir uns zugeschehen verlassen unndt seind
euch mit gnaden gewogen.
Datum Zweibrucken, [...] Augustib anno
1592.α |4r|
[Anhang: Verzeichnis der Pfarrer mit Dorfschulpflicht]
Im Ambt Zweybrucken sollen an nachbenanten ort-
ten die Pfarrer Schul halten: Ernstweiller, Ehrbach,
Waldtmohr, Mittelbexbach, Kirckell, Mimbach,
Lambsborn, Bonttenbach, Weitterbach, Contwig,
Nimschweiller, Rischweiler, Walsheim. |5v| |6r|
Im Ambt Neukastell sollen an nachbenentten ortten
die Pfarrer Schul halten: Druschweiler; Barbellrod,
da soll der gerichtsschreiber schul halten; Mülhof-
fen, Winden, Illvessheim, Lainsweiller, Queich
Hambach, Albersweiller, Villgartswisen. |6v| |7r|
Ann die Amptleut zu Zweibrucken, an die ambtleut zu
Newcastel, an die ambtleut zu Maisenheim, an die
ambtleut zu Lichtenberg.
Im Ambt Kleberg sollen an nachbenentten ortten
die Pfarrer Schul halten:
Kleberg, da soll der Gerichtsschreiber schul hal-
ten; Rodt, Steinseltz, Hundtsbach, Hoffen, Rum-
bach, Keffennach. |7v| |8r|
Im Ambt Lichtenberg sollen an nachbenenten orten
die Pfarrer Schul halten: Pfeffelbach, Cuncken,
Altenglan, Bosenbach, Bollenbach, Achtelspach. |8v|
|9r|
a Textvorlage (Handschrift): LA Speyer B2-162/1.
b Lücke im Text, Monatstag fehlt.
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34. Dorfschulmandata
August 1592
Johanns etc.
Liebe getrewe. Nachdem zu erbawung der Christli-
chen Kirchen und befürderung gemainen nutzes die
notturfft wohl erfordert, daß ann allen ortten
Christliche Schulen angestellt und gehallten, in de-
nen die herwachsende jugentt im schreiben, lesen
und andern guetten künsten underrichtet, gelehrt
und ahngewißen werde, und aber die gelegenheitt
dieses Fürstenthumbs also beschaffen, daß man uf
mehrerteils dörffern nit aigne Schulmeister haben
noch underhalltten mag, so hatt uns für guet ange-
sehen, den Pfarrern, welche, ohne das irem Studirn
abzuwartten, steetts zu hauß und anheimisch plei-
ben, zu bevehlen, uf den dörffern Schul zuhalltten,
inmassen beiliegende verzeichnus außweist. Ist auch
hiemit unser gnediger bevelch, daß ihr ihnen solches
in unserm Nammen also vermeldet und ufferleget,
daneben auch die underthanen vermahnet, ire Kin-
der zur Schul zuschicken mit anzeig, das sie ent-
schuldigt sein sollen, einiche belohnung (was sie nit
auß freiem, gutem willen thun) davon zu geben, wie
sie auch deßwegen vonn den Pfarern nit beschwerdt
werden sollen. Allein daß sie wintters zeitt |3v| dem
Pfarrer zu einwermung des gemachs, darin Schul ge-
halten würdt, mit holtz zusteur kommen. Wie ir
dann auch verordnung thun sollt, daß ann den ort-
ten, da der Pfarer nur eine Stub hatt, durch die un-
derthanen an die Kirch oder das Pfarrhauß, wo es
am gelegensten, ein solch Gemach, darin die Kna-
ben und Schuler somer- und winterszeitt zusamen
kommen mögen, zur Notturfft ohne uberflüssigen
weeßen zugericht und erbawt werde. Dessen sich
versehenlich die underthonen, weil es inn irer Kin-
der halben allein zu besten gereicht, nit beschwer-
hen werden.
Wie ir nun disen unsern Bevelch verrichtet und
sich einer oder der ander Pfarrer daruf erklert, das
sollt ir uns wider verstendigen unnd sonsten darob
halltten, das diser unserer wolmeynenden verord-
nung gebürend volg und nachsetzung beschehe.
Wolln wir uns zugeschehen verlassen unndt seind
euch mit gnaden gewogen.
Datum Zweibrucken, [...] Augustib anno
1592.α |4r|
[Anhang: Verzeichnis der Pfarrer mit Dorfschulpflicht]
Im Ambt Zweybrucken sollen an nachbenanten ort-
ten die Pfarrer Schul halten: Ernstweiller, Ehrbach,
Waldtmohr, Mittelbexbach, Kirckell, Mimbach,
Lambsborn, Bonttenbach, Weitterbach, Contwig,
Nimschweiller, Rischweiler, Walsheim. |5v| |6r|
Im Ambt Neukastell sollen an nachbenentten ortten
die Pfarrer Schul halten: Druschweiler; Barbellrod,
da soll der gerichtsschreiber schul halten; Mülhof-
fen, Winden, Illvessheim, Lainsweiller, Queich
Hambach, Albersweiller, Villgartswisen. |6v| |7r|
Ann die Amptleut zu Zweibrucken, an die ambtleut zu
Newcastel, an die ambtleut zu Maisenheim, an die
ambtleut zu Lichtenberg.
Im Ambt Kleberg sollen an nachbenentten ortten
die Pfarrer Schul halten:
Kleberg, da soll der Gerichtsschreiber schul hal-
ten; Rodt, Steinseltz, Hundtsbach, Hoffen, Rum-
bach, Keffennach. |7v| |8r|
Im Ambt Lichtenberg sollen an nachbenenten orten
die Pfarrer Schul halten: Pfeffelbach, Cuncken,
Altenglan, Bosenbach, Bollenbach, Achtelspach. |8v|
|9r|
a Textvorlage (Handschrift): LA Speyer B2-162/1.
b Lücke im Text, Monatstag fehlt.
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