Pfalz-Zweibrücken
36. Mandat zur Ablieferung der Vasa sacraa
7. April 1595
Per rotulam an die ambtleutte.
Nachdem auch ann statt der kelch, so mann bishero
in administrirung des heilgen abentmals gebraucht,
hinfüro umb mehrer gleichförmigkeit willen mit an-
dern reformirten evangelischen Kirchen laut hiemit
kommender ordnung silberne Becher gebraucht wer-
den sollen, so ist hiemitt unser gnediger befelch, das
ir den kirchenscheffner euers ahnbevolhenen ambts
ufferleget, alle Kelch sambt den Patenen, sie seien
waß materi, sie wöllen, zusammen zu bringen und
gleich in der wochen nach Ostern neben einer orden-
lichen verzeichnus, inn welche kirch ein jeder gehö-
rig, verwahrlichen hieher zu schicken. Gegen denen,
so ehist immer möglich, die obangeregte anderwerts
verordnete Trinckgeschier uberschickt und fürters
inn jeder kirchen unsers Fürstenthumbs gebraucht
werden sollen.
Das wöllen wir uns also zu geschehen verlassen und
seindt euch mit gnaden gewogen.
Datum 2bruckhen, den 7. aprilis anno [15]95.
Johan mps.
Ex prothocollo.
Zu befürderung der sachen hieltte man darfür, wan
die Kelch zusammen und hieher gebracht, daß die-
selbige under die Goltschmied alhie, dern drei, auß-
getheilt und inen bevolhen werden solle, die Becher,
welche, soviel dern uf die dörffer gehörig, nit vergült
sein dörffen, noch vor Pfingsten gewiß und ohnfel-
bar zu verfertigen, welches doch, da sie fleissig ar-
beiten wöllen, recht geschehen kan.
Diesem soll also nachgesetzt, doch jenen solche zu-
gewogen, eyn [...]b davon genomen undt das golt da-
von gescheyden undt alles nach dem gewicht under-
schidtlich mit jenen abgehandelt undt gleyche form
den bechern zu machen befolhen werden.
Den 8ten Aprilis Anno [15]95, zu Zweybrucken.
[Umschlag:]
Designationes undt Verzaichnussen der Kelch,
so mann bei den Kirchen dises Fürstenthumbs er-
haben unnd inn Becher verendern lassen. Anno
1595.
a Textvorlage (Handschrift): HWS-A 11/128. b Unleserlich.
410
36. Mandat zur Ablieferung der Vasa sacraa
7. April 1595
Per rotulam an die ambtleutte.
Nachdem auch ann statt der kelch, so mann bishero
in administrirung des heilgen abentmals gebraucht,
hinfüro umb mehrer gleichförmigkeit willen mit an-
dern reformirten evangelischen Kirchen laut hiemit
kommender ordnung silberne Becher gebraucht wer-
den sollen, so ist hiemitt unser gnediger befelch, das
ir den kirchenscheffner euers ahnbevolhenen ambts
ufferleget, alle Kelch sambt den Patenen, sie seien
waß materi, sie wöllen, zusammen zu bringen und
gleich in der wochen nach Ostern neben einer orden-
lichen verzeichnus, inn welche kirch ein jeder gehö-
rig, verwahrlichen hieher zu schicken. Gegen denen,
so ehist immer möglich, die obangeregte anderwerts
verordnete Trinckgeschier uberschickt und fürters
inn jeder kirchen unsers Fürstenthumbs gebraucht
werden sollen.
Das wöllen wir uns also zu geschehen verlassen und
seindt euch mit gnaden gewogen.
Datum 2bruckhen, den 7. aprilis anno [15]95.
Johan mps.
Ex prothocollo.
Zu befürderung der sachen hieltte man darfür, wan
die Kelch zusammen und hieher gebracht, daß die-
selbige under die Goltschmied alhie, dern drei, auß-
getheilt und inen bevolhen werden solle, die Becher,
welche, soviel dern uf die dörffer gehörig, nit vergült
sein dörffen, noch vor Pfingsten gewiß und ohnfel-
bar zu verfertigen, welches doch, da sie fleissig ar-
beiten wöllen, recht geschehen kan.
Diesem soll also nachgesetzt, doch jenen solche zu-
gewogen, eyn [...]b davon genomen undt das golt da-
von gescheyden undt alles nach dem gewicht under-
schidtlich mit jenen abgehandelt undt gleyche form
den bechern zu machen befolhen werden.
Den 8ten Aprilis Anno [15]95, zu Zweybrucken.
[Umschlag:]
Designationes undt Verzaichnussen der Kelch,
so mann bei den Kirchen dises Fürstenthumbs er-
haben unnd inn Becher verendern lassen. Anno
1595.
a Textvorlage (Handschrift): HWS-A 11/128. b Unleserlich.
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