Wild- und Rheingrafschaft
wenden meinen, unserm heiligen Christlichen glau-
ben zu wider, So wölen wir umb so viel gentzlicher
außreutung des Babstumbs, Aberglaubens un[...]
fals beydes, solches glocken leutten unnd Hagelfeyr
gegen das Gewitter hiemit gentzlich auffgehebt, ab-
gestellt unnd bey einer Peen fünff g[ulden], jeder
Person, so hinfürter in jetweder puncten sich uber-
farend erzeigen würde, verbotten und sie zum gebett
vil mehr ermanet haben.
Wir gebieten auch hiemit jederort Pfarrherrn und
Schultheissen in dem gut auffsehens zu haben und
solche leuth gegen unsern unnd unserer Pflegkinder
Amptleuthen zum fürderlichsten anzubringen.
Johanns- und Faßnachts Fewr.
So wöllen wir auch die Johanns- und Faßnachts-
fewr, welcher endt die noch etwa breuchig sein
möchten, unnd dergleichen narrenwerck gentzlich
abgestellt und bey ernster straff verbotten haben.
Befelch an die Amptleuth.
Hierauff so befelhen und gebieten wir allen unsern
und unserer Pflegkinder ober- und under Amptleu-
then, auch Schultheissen und Burgermeistern eines
jeden orts, die jetzunder seindt oder hernach werden
sein, sampt und besunder strenglich bey iren pflich-
ten und eyden, die sie uns als Vormündern gethon
haben oder künfftig thun werden, nach dieser unser
ordnung und satzung fleissig auffmercken, halten
und haben zu lassen, dieselbig ernstlich handtzuha-
ben, auch alle dieselben uberfarenden nach jedes
standt und gebür zu obangeregten Peenen unnach-
lessig anzuhalten, ihnen die aufflegen und abzunem-
men oder mit der Thurnstraff zu verfaren nach ge-
stalt der sachen und darinn niemand bevortheilen
bey vermeidung unser schweren ungnad.
Und behalten uns für, diese ordnung zu bessern, zu
mehren, zu mindern, milter oder strenger zu setzen,
wie wir das nach jeder zeit gelegenheit und gestalt
bey uns und im rath nutz und notturfftig finden
werden.
Zu urkundt versigelt mit unserm am endt auffge-
truckten Secret.
Datum in unser Pflegkinder Schloß Reingraffen
Daun, auff Donnerstag, den 5.f tag Julii Anno
Fünfftzehenhundert Sechtzig und drey.
f Grashof/Guischard, Salisso, S. 251, lesen: 15.
536
wenden meinen, unserm heiligen Christlichen glau-
ben zu wider, So wölen wir umb so viel gentzlicher
außreutung des Babstumbs, Aberglaubens un[...]
fals beydes, solches glocken leutten unnd Hagelfeyr
gegen das Gewitter hiemit gentzlich auffgehebt, ab-
gestellt unnd bey einer Peen fünff g[ulden], jeder
Person, so hinfürter in jetweder puncten sich uber-
farend erzeigen würde, verbotten und sie zum gebett
vil mehr ermanet haben.
Wir gebieten auch hiemit jederort Pfarrherrn und
Schultheissen in dem gut auffsehens zu haben und
solche leuth gegen unsern unnd unserer Pflegkinder
Amptleuthen zum fürderlichsten anzubringen.
Johanns- und Faßnachts Fewr.
So wöllen wir auch die Johanns- und Faßnachts-
fewr, welcher endt die noch etwa breuchig sein
möchten, unnd dergleichen narrenwerck gentzlich
abgestellt und bey ernster straff verbotten haben.
Befelch an die Amptleuth.
Hierauff so befelhen und gebieten wir allen unsern
und unserer Pflegkinder ober- und under Amptleu-
then, auch Schultheissen und Burgermeistern eines
jeden orts, die jetzunder seindt oder hernach werden
sein, sampt und besunder strenglich bey iren pflich-
ten und eyden, die sie uns als Vormündern gethon
haben oder künfftig thun werden, nach dieser unser
ordnung und satzung fleissig auffmercken, halten
und haben zu lassen, dieselbig ernstlich handtzuha-
ben, auch alle dieselben uberfarenden nach jedes
standt und gebür zu obangeregten Peenen unnach-
lessig anzuhalten, ihnen die aufflegen und abzunem-
men oder mit der Thurnstraff zu verfaren nach ge-
stalt der sachen und darinn niemand bevortheilen
bey vermeidung unser schweren ungnad.
Und behalten uns für, diese ordnung zu bessern, zu
mehren, zu mindern, milter oder strenger zu setzen,
wie wir das nach jeder zeit gelegenheit und gestalt
bey uns und im rath nutz und notturfftig finden
werden.
Zu urkundt versigelt mit unserm am endt auffge-
truckten Secret.
Datum in unser Pflegkinder Schloß Reingraffen
Daun, auff Donnerstag, den 5.f tag Julii Anno
Fünfftzehenhundert Sechtzig und drey.
f Grashof/Guischard, Salisso, S. 251, lesen: 15.
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