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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 2. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30660#0223
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2. Kirchenregimentsordnung 1577

[7. Von der musica und cantorey.]
Zum siebenden, dieweil der h.[eilig] apostel Paulus
gebeut, das alles ordenlich in der kirchen Gottes ge-
scheen und verrichtet werden soll,7 sol neben andern
christlichen und nutzlichen caeremonien auch die
liebe musica und wolbestellte cantorey an- und auf-
gerichtet werden, dann Gott baides, geistliche lieder
und lobgesenge, harpfen- und saitenspiel, wann er
dardurch gepreiset wirdt, im wolgefellet.
Daher der khonig David selber beiderseits, den
herrn zu preisen, sich embsiglichen befliessen, daher
gehört auch, das man die kirchen, darin man den
gottesdienst zu verrichten pflegt, schön ziere, lustig
und sauber halte, dann Gott wil nicht in unrainen
und unlustigen örtern, die den unsauberen geistern
vielmehr gepüren, sonder wie in einem rainen hert-
zen, also auch in eynem rainen tempel wohnen, auf
das nit Gott heutigs tags über uns (wie oftermals in
den propheten) klagen müsse, das die menschen ihre

heusser mit goldt und silber zieren, das hauß deß
herren aber wüste lasen, ja dasselbe oft gar verstel-
len und verunzieren.
Diesen sieben punctlein khönnen andere dergleichen
jedwedere zeit angehengt werden. Itzundt sey es an
denen gnug zu lob Gottes und zu wolfarth gottseli-
ger hertzen, Amen
Signatum 17. Aug.[usti] anno etc. [15]77.
Der gerecht wirdt haben lebensfreudt mit Christo
stets in ewigkeit.
Von den noch ubrigen besiehe Lutherum im dritten
tomo in dem 101. Psalm. Dann in demselbigen viel
denckwürdigs, darauß auch deß theuren mannes
hocherleuchter verstandt in göttlichen und weltli-
chen sachen mehr, dann man bey ihm suechen hat
mögen, zu sehen ist, etc.

7 Vgl. Mt 11,7 und Eph 4,14.

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