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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Dörner, Gerald [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 2. Teil): Grafschaft Schaumburg, Goslar, Bremen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.30840#0635
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27. Ordnung für die Feier der Hochzeiten und Kindertaufen

Und darmede düt alles desto beter underholden wer-
de, Als sindt besondere Personen verordnet unnd
densülven by öhren Eiden und Plichten, darmede se
uns und gemeiner Stadt verwandt und thogedahn,
ermanet worden, gude, flitige upsicht thohebben,
dat alle der Ordnung invorlyvede Puncten geholden
und van nemande ingebraken werden. Insonderheit
averst is öhnen befalen und vollenkamene macht ge-
geven, alle de Jenigen, so bearchwanet, dat se wed-
der de Ordnung gehandelt hebben scholden, und so
vele de Hochtide anlangt, des Frydages nah gehol-
dener Kost den Brüdegam, wo ock der Brudt Vadere
edder Vormünder vor sick thobescheiden edder, wo
ydt Radts Personen sindt, vor den Rath umb meh-
ren ernst willen bescheiden tholathen, de dann vor-
middels Eides sick erklären und purgeren schölen,

52 Hier ist das sogenannte „Einlager“ (die Verpflichtung,
an einem vereinbarten Orte Quartier zu nehmen, bis die

dat de sick der Ordnung invorlyveden Puncten ge-
meth ertöget und verholden hebben.
Und wo fernse in einigem Puncte bröckhafft befun-
den, so schal de geordente Poen ahne ansehn der
Person ahn einige gnade ingenamen edder de Jeni-
gen, de sick de Poen tho erleggen weigeren, in öhre
Hüser ingelecht32 und havende Poen der Ordnung
des begangenen ungehorsambs halven, nah rahde
des Rahdes und gelegenheit der avertredinge, mit
scherper straffe belecht werden.
Jedoch will sick ein erbar Rath vorbeholden hebben,
dusse Ordnung kunftiglick na gelegenheit der tydt
thobeteren und thoenderen.

Schuld bezahlt ist) gemeint. Zu diesem vgl. Adelung
1, Sp. 1717, DRW 2, Sp. 1413f.

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