220
Thugenides
Gegen den von Casadio 1984/85, 147-9 unternommenen Versuch, die
Wörter eines Lemmas des Etymologicum Symeonis aus dem in App. zu Et.
magn. p. 266f Gaisf. mitgeteilten Text des cod. Voss. gr. 20 (V) für Thugenides
in Anspruch zu nehmen (άνέσπακεν τήν όφρϋν; zu dieser Konstruktion vgl.
hier unten) argumentiert Alpers 1988, 89-90 - anhand der Berücksichtigung
der vollständigen Überlieferung des Et. Sym. sowie der korrekten Lesung des
Vossianus -, es handele sich bei τήν όφρϋν „lediglich um eine interpretierende
Marginalnotiz einer einzigen Handschrift, die keinerlei Anspruch erheben
kann, zusammen mit dem Lemma ein “Fragment” eines Dichters zu sein“
(gegen den ebenfalls methodisch fragwürdigen Versuch in Casadio 1984/85,
145-7, Phot. 6 287 διαβάλλειν- τό εξαπατάν και παραλογίζεσθαι. Θουκυδίδης
α και Κρατϊνος [Cratin. fr. 436] als Thugenides-Fragment zu betrachten, vgl.
Tosi 1988, 102 A. 34).
Einen Ansatz für eine mögliche Verwendung des Verbs bietet vielleicht
einer der lexikographischen Belege für das Wort χέδροψ, das auch für
Thugenides bezeugt ist (fr. 7): in Et. Gud. p. 563,28 (χέδροψ, όσπριον άγριον,
κατά συγκοπήν, χειρίδοψ [sic, eigentlich χειρίδροψ] γάρ έστι τό τή χειρί
άνασπώμενον· τά γάρ όσπρια έλευθερίζονται) wird nämlich die Glosse als
,mit der Hand herausgezogen (άνασπώμενον), d.h. gepflückt“ erklärt. Es ist
nicht auszuschließen, daß diese Paretymologie vom Komiker selbst stammt.
fr. 7 K.-A.
Phot, (z) ined. = Sud. χ 181
χέδροπας· όσπρια, κα'ι ένικώς χέδροψ, τό όσπριον. οϋτως Θουγενίδης (Adler:
Θουκυδίδης codd.)
chedropes (,Η ülsenfrüchte“, Akk. PL): Hülsenfrüchte, auch im Singular chedrops,
die Hülsenfrucht. So Thugenides
Metrum Ungewiß
Zitatkontext Die Zuweisung des Fragments an Thugenides ist nur konjek-
tural (vgl. Adler zu Sud. χ 181) und gründet auf der vermeintlichen Ver-
wechslung mit dem überlieferten Thukydides-Namen (vgl. auch Sud. o
706 όσπριον- είδος σπέρματος, λέγεται δέ καί χέδροψ τό όσπριον παρά
Θουκυδίδη). Auch diesmal können als Kriterien für die Echtheit zwei Fak-
toren geltend gemacht werden: die Verwechslung zwischen den Namen des
Komikers und des Historikers wäre bei den Zitatträgern kein Einzelfall; das
glossierte Wort kommt bei Thukydides nie vor. Es ist demnach nicht nur me-
Thugenides
Gegen den von Casadio 1984/85, 147-9 unternommenen Versuch, die
Wörter eines Lemmas des Etymologicum Symeonis aus dem in App. zu Et.
magn. p. 266f Gaisf. mitgeteilten Text des cod. Voss. gr. 20 (V) für Thugenides
in Anspruch zu nehmen (άνέσπακεν τήν όφρϋν; zu dieser Konstruktion vgl.
hier unten) argumentiert Alpers 1988, 89-90 - anhand der Berücksichtigung
der vollständigen Überlieferung des Et. Sym. sowie der korrekten Lesung des
Vossianus -, es handele sich bei τήν όφρϋν „lediglich um eine interpretierende
Marginalnotiz einer einzigen Handschrift, die keinerlei Anspruch erheben
kann, zusammen mit dem Lemma ein “Fragment” eines Dichters zu sein“
(gegen den ebenfalls methodisch fragwürdigen Versuch in Casadio 1984/85,
145-7, Phot. 6 287 διαβάλλειν- τό εξαπατάν και παραλογίζεσθαι. Θουκυδίδης
α και Κρατϊνος [Cratin. fr. 436] als Thugenides-Fragment zu betrachten, vgl.
Tosi 1988, 102 A. 34).
Einen Ansatz für eine mögliche Verwendung des Verbs bietet vielleicht
einer der lexikographischen Belege für das Wort χέδροψ, das auch für
Thugenides bezeugt ist (fr. 7): in Et. Gud. p. 563,28 (χέδροψ, όσπριον άγριον,
κατά συγκοπήν, χειρίδοψ [sic, eigentlich χειρίδροψ] γάρ έστι τό τή χειρί
άνασπώμενον· τά γάρ όσπρια έλευθερίζονται) wird nämlich die Glosse als
,mit der Hand herausgezogen (άνασπώμενον), d.h. gepflückt“ erklärt. Es ist
nicht auszuschließen, daß diese Paretymologie vom Komiker selbst stammt.
fr. 7 K.-A.
Phot, (z) ined. = Sud. χ 181
χέδροπας· όσπρια, κα'ι ένικώς χέδροψ, τό όσπριον. οϋτως Θουγενίδης (Adler:
Θουκυδίδης codd.)
chedropes (,Η ülsenfrüchte“, Akk. PL): Hülsenfrüchte, auch im Singular chedrops,
die Hülsenfrucht. So Thugenides
Metrum Ungewiß
Zitatkontext Die Zuweisung des Fragments an Thugenides ist nur konjek-
tural (vgl. Adler zu Sud. χ 181) und gründet auf der vermeintlichen Ver-
wechslung mit dem überlieferten Thukydides-Namen (vgl. auch Sud. o
706 όσπριον- είδος σπέρματος, λέγεται δέ καί χέδροψ τό όσπριον παρά
Θουκυδίδη). Auch diesmal können als Kriterien für die Echtheit zwei Fak-
toren geltend gemacht werden: die Verwechslung zwischen den Namen des
Komikers und des Historikers wäre bei den Zitatträgern kein Einzelfall; das
glossierte Wort kommt bei Thukydides nie vor. Es ist demnach nicht nur me-