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Αψευδείς (fr. 13)

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Verb μορύξαι als Synonym von μολύναι erklärt, zum anderen erinnert der
Hinweis auf die τρύγη an Morychos’ τρυγωδικοι χοροί in Ar. Ach. 885-7. Die
Photios-Glosse könnte durch beide Komödienstellen inspiriert worden sein,
was eine Präsenz von Morychos ebenfalls in fr. 11 erlauben würde, wo sich
der Schlemmer seine ,Bratpfannen besudelt“.

fr. 13 K.-A. (12 K.)
Poll. X 68
τό δέ καλούμενον κυρίλλιον προς των Ασιανών βομβύλιον μέν Αντισθένης εϊρηκεν έν
τώ Προτρεπτικώ, οί δέ καί σύστομον αυτό όνομάζουσιν. τόδέ σύστομον όνομα
φιλήματος έστιν έν τοϊς Τηλεκλείδου Άψευδέσι μετ’ άλλων πολλών είρημένον μήποτ’
οϋν βέλτιον στενόστομον αυτό καλεϊν, εϊρηται δέ τοϋνομα έπΐ άμφορέως έν σατυρικώ
δράματι Κήρυξι τοϊς Αισχύλου στενόστομον τό τεύχος
das sogenannte kyrillion, (übernommen) von den Asianern, hat Antisthenes in sei-
nem Protreptikos (fr. 18A Deel.) bombylios genannt, andere nennen es aber systomon.
Und das systomon (,Mund - zu-Mund - Kuß ‘) ist der Name eines Kusses in den
Apseudeis des Telekleides, genannt mit vielen anderen: es ist keinesfalls besser, es
stenostomon zu nennen, und der Name ist für eine Amphore im Satyrspiel des Aischylos
Kerukes (Aesch. fr. 108 R.) gesagt: ,engmundiger Kessel'
Metrum Ungewiß (— ).
Zitatkontext In einer Sektion, welche ,die Namen der Behältnisse, in denen
das Wasser aufgewärmt wird, sowie der Trinkgefäße und der Tische“ anführt
(Poll. X 66-9), informiert Pollux darüber, daß das kyrillion, ein enghalsiges
Gefäß, bei Antisthenes bombylios genannt werde (vgl. Decleva Caizzi 1966, 92),
während für dasselbe Objekt σύστομον und auch στενόστομον ,engmundig“
benutzt würden: ersteres könne jedenfalls auch für eine Art Kuß stehen, wofür
Telekleides als Gewährsmann fungiert. Hieran sich anschließend ist wiederum
von Gefäßen die Rede wie z.B. von einem für Aischylos bezeugten ,engmundi-
gen Kessel“. Von Telekleides’ Wort wird zudem behauptet, dies sei ,mit vielen
anderen“ gesagt, was wohl bedeutet, daß sich die Nennung dieser Kußart bei
Telekleides innerhalb einer mehrere Kußarten aufzählenden Liste befand. Für
ihn ist auch die Kußart δρεπτόν belegt (fr. 14), die nicht unberechtigterweise
dieser mutmaßlichen Liste in den Apseudeis zugewiesen wurde. Im nicht aus-
zuschließenden Fall eines Mißverständnisses seitens der lexikographischen
Tradition könnte dieser attische Gebrauch auch für Telekleides’ Glosse in
Frage kommen.
 
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