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130

Telekleides

νεφεληγερέτα und zugleich den überdimensionierten Kopf des Perikies an-
spielt (hier wird man wohl mit Luiselli 1990 Κρόνος statt Χρόνος lesen müs-
sen); in fr. *259 [Cheirönes] (Ήραν τέ οί Ασπασίαν τίκτει Καταπυγοσύνη /
παλλακήν κυνώπιδα) ist seine zweite Frau, die raffinierte Hetäre Aspasia, hier
als Tochter der Katapygosyne und Konkubine beschimpft, mit Zeus’ Ehefrau
Hera verglichen.129
Es wurde vermutet, daß die Geschichte einer Liebesaffäre zwischen
Perikies und Chrysilla aus dem Zusammenhang entstand, daß diese mit Ion
nach Athen gekommen und über ihn mit Perikies in Kontakt getreten sei.130
fr. 19 K.-A. (18 K.)

schol. (vet Tr) Ar. Αν. 1126b
προείρηται δέ περί αυτών άμφοτέρων ότι κομπασταί. RV ISEFMLh Τηλεκλείδης δέ έν
Ήσιόδοις (Aid, -δω codd.) ώς παρειμένον τω σώματι κωμωδεϊ αυτόν RV “ΈΓΜ
es wurde vorhin über diese beiden [d.h. Proxenides und Theagenes] gesagt, daß sie
Prahler sind. Und Telekleides in den Hesiodoi verspottet ihn als ,g e s c h w ä c h t‘ im
Körper
Metrum Ungewiß (iambisch?) (^—<'—).
Zitatkontext In den Scholien zu Ar. Av. 1126-7 (ώστ’ άν επάνω μεν
Προξενίδης ό Κομπασεύς / καί Θεογενής έναντίω δύ’ άρματε) wird die
Verspottung von Proxenides und Theagenes erklärt. In Av. 1126-9 verlan-
laßt die Breite der Mauer von Nephelokokkygia die Erwähnung der beiden

129 Daß Perikies in Hermipp. fr. *47,1 [Afoirai] als Dionysos (βασιλεύ σατύρων
,König der Satyrn') angesprochen wird, wurde als Anspielung auf Kratinos’
Διονυσαλέξανδρος gedeutet (vgl. Wilamowitz 1904, 665-6 und Croiset 1904, 297;
zu den genauen Anspielungen an Perikies in dieser Komödie vgl. zuletzt Farioli
1996, 90-1 und Revermann 1997).
130 So Schwarze 1971, 94-5; über sein gutes Verhältnis zu Kimon sowie sein negatives
Urteil über Perikies - daraus ließe sich wohl auf eine persönliche Bekanntschaft
schließen - berichtet Ion selbst (Ion. FGrHist 392 F 13. 15); zu Eubulos’ Chrysilla
vgl. Breitenbach 1908, 134: „Denique Eubuli Chrysilla memoranda est [...], quam
fabulam recte nimirum Meinekius distinguit a Periclis amica Telecl. fr. 17 (Ko. I
214) = Athen. X 436 f; tarnen huius nominis meretricii exemplum illa praebet“; zu
Perikies’ Liebesaffären sowie deren politischen Implikationen vgl. auch Vickers
1997, 134-5, Podlecki 1998, 110-1. 172 und, für die Assoziation der Geliebten mit
mythischen Gestalten, Casolari 2003, 93 A. 97.
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