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276

Telekleides

„coniectura incerta“), wo aus den Worten des Zitatträgers Plutarch (καθήσθαί
φησιν αυτόν έν τη πόλει καρηβαροϋντα) Telekleides’ Wortlaut zu extrahieren
ist (vgl. hier oben, zu fr. 47). Außer bei Telekleides ist die Form καρηβαράν
sonst nur bei Thphr. De od. 46 E.-W. (άλλος 6’ ό άπό των ισχυρών ώσπερ
μεθύσκων τήν α’ίσθησιν και καρηβαράν ποιών) bezeugt, wo eine kräftige
Dufteinwirkung die Sinnesempfindung gleichsam trunken macht und ,den
Kopf schwer werden“ läßt. Eine häufigere Variante der καρηβαρία ist die
κραιπάλη (,Weinrausch mit daraus entstandenem Kopfweh, Katzenjammer“:
Etymologie unklar, vielleicht mit einem Wort für Kopf assoziiert, wozu vgl.
Rehrenböck 1985, 277-8; zur καρηβαρία im Corpus Hippocraticum vgl. Calo-
giuri 1997, 79).

fr. 67 K.-A. (60 K.)
Phot, λ 495
λυχνοκ ώ σ α · λυχνοκαυτοΰσα· οϋτω Τηλεκλείδης
lychnokösa (Nom. sg.): (die) Lampen-entzündende/-leuchtende: so
Telekleides
Hsch. λ 1476
λυχνοκώσαν λυχνοκαυτοΰσαν
lychnokösan (Akk. sg.): (die) Lampen-entzündendeZ-leuchtende
Metrum Ungewiß (<><>—^).
Zitatkontext Mit dieser Glosse, welche auf Diogenian zurückgehen dürfte (zu
diesem Grammatiker als Photios-Quelle vgl. Theodoridis 1982, Ixxiv), hängt
aller Wahrscheinlichkeit nach Phot, λ 493 (λυχνοκαυτίαι· ούχί λυχνοκαΐαι)
zusammen, das seinerseits vielleicht auf Phryn. Praep. soph. p. 35,9 zurückzu-
führen ist, wo λυχνοκαυτία als attisch anerkannt wird. Für das entsprechende
Subst. λυχνοκαυτία (,Beleuchtung“) wird Ceph. fr. 11 [Hys] vom Zitatträger
Athen. XV 701a-b angeführt, um eine scheinbar seltene Variante - als die wohl
von strengen Attizisten favorisierte Form - für das gebräuchliche λυχναψία
zu bezeugen (Jychnokautia, was die meisten lychnapsia nennen“).222 Welche
Rolle λυχνοκώσα in dieser Debatte gespielt haben mag, ist unklar.

222 Bezüglich des von Meineke II.2 885-6 und Kock 1802 zu Unrecht als fehlerhaft be-
urteilten Athenaios-Zitats in Eust. in Od. p. 1571,22 (λέγει δέ ό ρηθείς Ναυκρατίτης
ρήτωρ καί ότι λυχνοκαυτίαν έφη Κηφισόδωρος ήν οί πολλοί λυχναψίαν) vgl.
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