Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
"Ηλιος ριγών (fr. 2)

115

Stadt, aus der eine Person kommt) unspezifische Herkunftsangabe (ob nun zu-
treffend oder nicht) verleiht dem Angriff möglicherweise zusätzliche Schärfe,
vgl. z. B. auch Pherecr. fr. 155 Κινησίας... ό κατάρατος Αττικός, Metag. fr. 14,2
Σάκας ό Μυσός, Plat. com. fr. 30 (über Dieitrephes) τον μαινόμενον, τον
Κρήτα, τον μόλις Αττικόν. Das Fehlen eines Eigennamens lässt vermuten, dass
die vom Dichter gegebenen Hinweise (Σικελός und καρκινοβήτης) für das
Publikum ausreichend waren, um die genannte Person zu identifizieren. Nicht
völlig auszuschließen ist aber auch, dass Sikelos ein Eigenname ist (bezeugt
in Athen schon um 500 v. Chr., vgl. LGPNII Σικελός Nr. 1 = PAA 819670). Zu
γε τοι (eine lebendige, in der Komödie häufige, Verstärkung, hier vielleicht:
„jedenfalls“ oder „sicherlich“) vgl. Denniston, GP 550-1. Denkbar wäre, dass
der Sizilier hier als Beleg zur Stützung einer vorausgehenden Aussage erwähnt
wird (vgl. Ar. Eq. 787, Nub. 878).
κακρκινοβήτης ist Meinekes171 Korrektur des unmetrischen καρκινοβάτης
in den Handschriften (zu weiteren Zusammensetzung mit -βήτης vgl. Frisk s. v.
βαίνω, der έμπυριβήτης und διαβήτης vergleicht).172 Ausgangspunkt dieses
Spottnamens ist die sprichwörtliche Unfähigkeit der Krabbe, gerade zu gehen;
vgl. Ar. Pac. 1083 ούποτε ποιήσεις τον καρκίνον όρθά βαδίζειν mit Olson 1998,
277, Aesop. 322 Perry = Babr. 109 Luzzatto-La Penna ‘μή λοξά βαίνειν’ ελεγε
καρκίνω μήτηρ, / ‘υγρή τε πέτρη πλάγια κώλα μή σύρειν.’ / ό δ’ είπε· ‘μήτερ
ή διδάσκαλος, πρώτη / ορθήν άπελθε, καί βλέπων σε ποιήσω.’, Apostol. 9,50
καρκίνος όρθά βαδίζειν ού μεμάθηκεν und (nach Ar. Pac. 1083) Macar. 6,79
ούτε τον καρκίνον όρθά βαδίζειν διδάξεις und Apost. 13,46a. Er könnte sich
entweder auf eine tatsächliche Besonderheit des Gangs dieser Person beziehen
(vgl. Bechtel 1898, 35), oder vielleicht auch auf dessen Charakter; der oben

als Tänzer Bezug nimmt (vgl. Ar. Vesp. 1498-537 und Pac. 781-4 und 864); Schmid
selbst zieht dagegen καρκινοβαίτης („d. h. der ein krebsartiges Lederkoller hat“, aus
dem gerade in der sizilischen Literatur bei Sophr. fr. 37 und Theocr. 3,25 und 5,15
bezeugten Wort βαίτα) vor. Und wenn bei dem Vergleich mit den βεμβραφύαι bei
Aristonymos der ärmliche Charakter dieses Essens eine Rolle spielte (vgl. auch 2
βεμβράς κακοδαίμων), dann ließe sich in Bezug auf Karkinos und seine Söhne auch
Ar. Vesp. 1498 τίς ό κακοδαίμων έστίν; - υιός Καρκίνου und Pac. 864 (ein ironi-
scher Vergleich, vgl. Olson ad /.) εύδαιμονέστερος φανεί των Καρκίνου στροβίλων
vergleichen. Wahrscheinlicher bleibt aber wohl, dass hier ein Sizilier (oder ein als
Sizilier verspotteter) Athener einfach aufgrund seines Gangs oder der Form seiner
Beine als καρκινοβήτης bezeichnet wird.
171 Meineke 1823, 183.
172 Zu inhaltlich vergleichbaren Bildungen auf-βάτης vgl. Ar. fr. 147 λορδοΰ κιγκλο-
βάταν ρυθμόν, Simon Eq. 5 κυνοβάτης (V. Schmidt ap. K.-A. ad Ar. fr. 147).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften