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116

Aristonymos

zitierte Vers aus Aristophanes’ Frieden spielt möglicherweise auch auf die
Unehrlichkeit der Spartaner an (so Olson 1998, 277).
ταΐς βεμβραφύαις Die βεμβραφύη (oder μεμβραφύη)173 ist ein nur aus
dem Fragment des Aristonymos und dem bei Athen. 7,287c-d unmittelbar
zuvor zitierten Dorion174 bekanntes Gericht, das Dorion zufolge allein aus
βεμβράδες hergestellt wurde. Da άφύη eine Bezeichnung für Fischgerichte
aus verschiedenen kleinen Fischen ist, bezeichnet hier das Vorderglied also
wohl genauer die Fische, aus denen die άφύη hier hergestellt wird.175 Ein
mögliches Problem bei dieser Interpretation ist aber, dass im zweiten Vers des
Aristonymos άφύη und βεμβράς offenbar als zwei verschiedene Arten kleiner
Fische nebeneinander erwähnt werden; vgl. auch Nicostr. fr. Π βεμβράδ’,
άφύην, έψητόν.
προσέοικεν προσ- wird auch mit anderen Ausdrücken der Ähnlichkeit
verbunden (vgl. προσόμοιος und προσεικάζω);176 zu προσέοικα vgl. Cratin.
fr. 5 Δωδωναίω κυνί, βωλοκόπω τίτθη γεράνω προσεοικώς, Ar. Eccl. 1161
μηδέ ταΐς κακαϊς έταίραις τον τρόπον προσεικέναι, Straft, fr. 35,1 οίσθ’ ώ
προσέοικεν, ώ Κρέων, τό βρέγμα σου;, Eur. Bacch. 1283 ~ Plat. Prot. 331d,
Theaet. 143e.177
2 ώστ’ οϋτ’ άφύη νυν έστ’ έθ’ άπλώς Das Wort άφύη kann verschiede-
ne sehr kleine Fische bezeichnen, die in größeren Mengen in einer Pfanne ge-
kocht wurden (vgl. Thompson 1947, 21-3, Olson/Sens 2000, 54. 59-60, Dalby
2003,14-6). Das Wort wird entsprechend oft im Plural verwendet, aber vgl. im
Singular z.B. Hermipp. fr. 14 (ebenfalls mit einer Negation), Call. com. fr. 10
(personifiziert in einer komisch abgewandelten Schwurformel), Ar. fr. 520,1
(in einer Abwandlung eines Sprichworts), Archipp. fr. 19, Anaxandr. fr. 42,41,
Nicostr. fr. 11, Sotad. fr. 1,30, Euphr. 10,4. 8. 14, Archestr. fr. 11,1 Olson-Sens,
Matr. fr. 1,22 Olson-Sens, Mach. 36 Gow.

173 Welche Orthographie Aristonymos verwendete, lässt sich nicht mehr ermitteln; zu
der orthographischen Variante vgl. zu Aristomen. fr. 7.
174 Zu diesem von Athenaios besonders im 7. Buch häufiger (vielleicht indirekt über
Pamphilos) zitierten Verfasser einer Schrift Περί ιχθύων (wahrscheinlich aus dem
1. Jh. v. Chr.) vgl. Wellmann 1888 und Wellmann 1905.
175 Vgl. Dalby 2003, 15, der βεμβράς/μεμβράς als typische Zutat einer άφύη nennt.
176 Zu Verben mit προσ- vgl. Schwyzer-Debrunner 509 (das dort nicht erwähn-
te προσέοικα würde dort am besten in die Kategorie mit „schon verblasst [er]“
Bedeutung von προσ- passen; vgl. z.B. προσδέχομαι, προσβιάζομαι).
177 Die in der Komödie (wie sonst auch) häufigere Form ist einfaches έοικα (vgl. in der-
selben Bedeutung Eup. fr. 220,1, Ar. Vesp. 1142. 1171. 1309. 1413, Av. 804, fr. 663,2,
Alex. fr. 280,1, Timocl. fr. 7,2).
 
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