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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0123
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122

Aristonymos

fr. 5 K.-A. (6 K.)
Antiatt. p. 83,24
ά p v α κ ί ς · Άριστώνυμος Ήλίω ριγοΰντι.
arnakis („Schafsfell“): Aristonymos im Helios rigön.
Diskussionen Kock I (1880) 669; PCG II (1991) 573.
Zitatkontext Das vom Antiattizisten aus Aristonymos belegte Wort άρνακίς
findet sich auch bei Ar. Nub. 730 und Plat. Symp. 220b (zitiert von Poll. 7,172
und 10,50). Warum hier gerade Aristonymos herangezogen wurde, bleibt
unklar: Ging es darum, den bereits allgemein bekannten einen zusätzlichen
attischen Beleg hinzuzufügen, oder enthielt die Glosse ursprünglich auch
die beiden anderen Belege, oder ging es um eine besondere Bedeutung von
άρνακίς? Zweifel an der Verwendbarkeit des Worts für Attizisten in der Zeit
der Zweiten Sophistik könnten auch damit Zusammenhängen, dass das Wort
offenbar auch zum späteren allgemeinen Sprachgebrauch gehörte (vgl. Phot,
α 2847 άρνακίδα· τό κώδιον, ώς ημείς, τού άρνειού). Zu dem Wort vgl. auch
Poll. 10,168.
Interpretation άρνακίς bezeichnet das Schafsfell (vgl. Schol. Ar. Nub. 730a
~ Sud. α 3982, Hesych. α 7334, Phot, α 2847, Zonar, p. 299,22 Tittmann); zur
Etymologie (aus * *άρνόνακος, vgl. νάκη „behaarte Haut [von Tieren wie Ziegen
und Schafen]“) vgl. Schwyzer I 26 3.184 Es wurde (zum Schutz vor Kälte und
zur Steigerung der Bequemlichkeit) in verschiedenen Kontexten verwendet, so
z.B. als Bettwäsche (vgl. Ar. Nub. 729-30 mit Dover 1968,190 und Sommerstein
1982, 199; vgl. auch Schol. Pind. Pyth. 4,410a Drachmann), als Fußbekleidung
(Plat. Symp. 220b [zum Wärmen der Füße im Winter], Theocr. 5,50 [als Teil
eines bequemen, luxuriösen Lebens]), als Kopfbekleidung (Poll. 4,139 [als Teil
der Theatermaske einer alten Sklavin]) und in der Medizin (z.B. Hp. Superf.
34 vol. VIII p. 506,2 Littre [zum Wärmen des Bauchs]). Vgl. auch 10,142 (wo
das Wort unter den κυνηγέτου σκεύη genannt wird, vgl. 5,55 [άρνακίς an der
Innenseite eines Hundehalsbands]) und 10,168 (wo es zusammen mit κώδιον
und κωδάριον erscheint).
Bei Aristonymos könnte die άρνακίς (als Kleidungsstück?) als Mittel ge-
nannt worden sein, mit dem sich der frierende Sonnengott zu wärmen ver-

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Ebenso Chantraine s. v. άρήν und Frisk s. v. άρήν; anders LSJ s. v. „formed as if from
*άρναξ, Dim. of άρνός“.
 
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