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Autokrates
nos, tibi nunc semiviri / teretem comam volantem iactant tibi galli und Catull.
63,23. Vgl. auch Henderson ad Ar. Lys. 1311-3.
κάνακρούουσαι χεροΐν Eine nur für Autokrates bezeugte Wendung.
Das Verb ανακρούω ist hier wahrscheinlich gleichbedeutend mit άνακροτέω
(„die Hände hochheben und klatschen“); vgl. LSJ s. v. ανακρούω III, und zu
κρούω und Komposita in Bezug auf das Händeklatschen beim Tanz Eur.
Suppl. 720 έγώ 6’ άνηλάλαξα κάνωρχησάμην / κάκρουσα χεΐρας und Ar.
Ran. 1029 ό χορός 6’ ευθύς τώ χειρ’ ώδι συγκρούσας είπεν· ,,ίαυοΐ“. Das Verb
άνακροτέω steht sowohl mit direktem Objekt (Ar. Plut. 739 έγώ δέ τώ χειρ’
άνεκρότουσ’ ύφ’ ήδονής) als auch intransitiv (Ar. Eq. 651 und Vesp. 1314 oi
δ’ άνεκρότησαν), und von letzterer Bedeutung ist es kein großer Schritt mehr
zu einer Verbindung mit instrumentalem Dativ (belegt bei Plut. Mar. 44,4 ταΐς
χερσιν ύφ’ ήδονής άνακροτήσαι). Vgl. Headlam ad Herond. 4,71.239 Es gibt
somit keinen zwingenden Grund, κάνακρούουσαι durch Änderungen wie και
κροτοΰσαι ταϊν χεροΐν (Blaydes 1896, 100 [τοΐν χεροΐν van Herwerden 1903,
74]) ganz zu beseitigen.
7-9 καλλίσταν Ein häufiges Attribut der Artemis (vgl. Eur. Hipp. 64-6
χαΐρε χαΐρέ μοι, ώ κόρα / Λατοΰς Άρτεμι και Διός, / καλλίστα πολύ παρθένων,
Leonidas ν. Tarent AP 6,286,5 = HE 2211, Paus. 1,29,2. 8,35,8),240 aber hier
unmetrisch (vgl. Meineke II.2 992 „requiri videtur verbum cuius trochaica sit
mensura“). In ein Lekythion ließe sich das Wort nur bei der Annahme einer
stärker lückenhaften Überlieferung integrieren (7-8: - καλλίσταν <θεόν
oder θεάν?> / - ^ και τοΐν ίσχίοιν), und wenn καλλίσταν richtig ist, dann
müsste man von einem dorisierten Lied ausgehen (vgl. die dorischen Elemente
im Kybelehymnos bei Men. Theophorumene 36-41 Arnott).
καί τοΐν ίσχίοιν ... έξαίρουσαι Die genaue Interpretation der hier be-
schriebenen Bewegungen der Mädchen ist unklar. Übersetzungen wie „now
sinking down upon their haunches and again springing up“ (Scholfield in
der Loeb-Edition von Aelians Historia Animalium) oder „and most pleasingly
dropping their hips down, now raising them up again“ (Storey, FOC I 145)
239 Wenig wahrscheinlich ist die Interpretation von Calame 1977, 179, der den Vers
mit „preludant (sur la lyre?) de leurs mains“ paraphrasiert (vgl. Theocr. 4,31).
Nichts spricht dafür, dass die Mädchen bei ihren lebhaften Tänzen eine Lyra in
der Hand halten; die ohnehin nur für das Medium ανακρούομαι bezeugte techni-
sche Bedeutung von ανακρούω „(ein Musikstück) anfangen“ (vgl. Gow 1952, 83 ad
Theocr. 4,31 άγκρούομαι) spielt hier keine Rolle.
240 Vgl. F. Graf, DNP 2 (1997), 55 s. v. Artemis: „... die Epiklese Kailiste, »die schönste«,
die A. mehrfach trägt und hinter der das Ritual des Schönheitswettbewerbs sichtbar
wird“.
Autokrates
nos, tibi nunc semiviri / teretem comam volantem iactant tibi galli und Catull.
63,23. Vgl. auch Henderson ad Ar. Lys. 1311-3.
κάνακρούουσαι χεροΐν Eine nur für Autokrates bezeugte Wendung.
Das Verb ανακρούω ist hier wahrscheinlich gleichbedeutend mit άνακροτέω
(„die Hände hochheben und klatschen“); vgl. LSJ s. v. ανακρούω III, und zu
κρούω und Komposita in Bezug auf das Händeklatschen beim Tanz Eur.
Suppl. 720 έγώ 6’ άνηλάλαξα κάνωρχησάμην / κάκρουσα χεΐρας und Ar.
Ran. 1029 ό χορός 6’ ευθύς τώ χειρ’ ώδι συγκρούσας είπεν· ,,ίαυοΐ“. Das Verb
άνακροτέω steht sowohl mit direktem Objekt (Ar. Plut. 739 έγώ δέ τώ χειρ’
άνεκρότουσ’ ύφ’ ήδονής) als auch intransitiv (Ar. Eq. 651 und Vesp. 1314 oi
δ’ άνεκρότησαν), und von letzterer Bedeutung ist es kein großer Schritt mehr
zu einer Verbindung mit instrumentalem Dativ (belegt bei Plut. Mar. 44,4 ταΐς
χερσιν ύφ’ ήδονής άνακροτήσαι). Vgl. Headlam ad Herond. 4,71.239 Es gibt
somit keinen zwingenden Grund, κάνακρούουσαι durch Änderungen wie και
κροτοΰσαι ταϊν χεροΐν (Blaydes 1896, 100 [τοΐν χεροΐν van Herwerden 1903,
74]) ganz zu beseitigen.
7-9 καλλίσταν Ein häufiges Attribut der Artemis (vgl. Eur. Hipp. 64-6
χαΐρε χαΐρέ μοι, ώ κόρα / Λατοΰς Άρτεμι και Διός, / καλλίστα πολύ παρθένων,
Leonidas ν. Tarent AP 6,286,5 = HE 2211, Paus. 1,29,2. 8,35,8),240 aber hier
unmetrisch (vgl. Meineke II.2 992 „requiri videtur verbum cuius trochaica sit
mensura“). In ein Lekythion ließe sich das Wort nur bei der Annahme einer
stärker lückenhaften Überlieferung integrieren (7-8: - καλλίσταν <θεόν
oder θεάν?> / - ^ και τοΐν ίσχίοιν), und wenn καλλίσταν richtig ist, dann
müsste man von einem dorisierten Lied ausgehen (vgl. die dorischen Elemente
im Kybelehymnos bei Men. Theophorumene 36-41 Arnott).
καί τοΐν ίσχίοιν ... έξαίρουσαι Die genaue Interpretation der hier be-
schriebenen Bewegungen der Mädchen ist unklar. Übersetzungen wie „now
sinking down upon their haunches and again springing up“ (Scholfield in
der Loeb-Edition von Aelians Historia Animalium) oder „and most pleasingly
dropping their hips down, now raising them up again“ (Storey, FOC I 145)
239 Wenig wahrscheinlich ist die Interpretation von Calame 1977, 179, der den Vers
mit „preludant (sur la lyre?) de leurs mains“ paraphrasiert (vgl. Theocr. 4,31).
Nichts spricht dafür, dass die Mädchen bei ihren lebhaften Tänzen eine Lyra in
der Hand halten; die ohnehin nur für das Medium ανακρούομαι bezeugte techni-
sche Bedeutung von ανακρούω „(ein Musikstück) anfangen“ (vgl. Gow 1952, 83 ad
Theocr. 4,31 άγκρούομαι) spielt hier keine Rolle.
240 Vgl. F. Graf, DNP 2 (1997), 55 s. v. Artemis: „... die Epiklese Kailiste, »die schönste«,
die A. mehrfach trägt und hinter der das Ritual des Schönheitswettbewerbs sichtbar
wird“.