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Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0174
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Σικελία (fr. 1)

173

Ach. 73 und 85 (in der Schilderung der Gesandtschaft zum Perserkönig). Zum
ganzen Vers vgl. Hom. Od. 19,194 τον μέν έγώ προς δώματ’ άγων έύ έξείνισσα.
4 ξένος γε χαρίεις In ähnlichen Ausrufen folgt γε meist direkt auf
das am Satzanfang stehende Adjektiv (vgl. Denniston, GP 127-8), mit χαρίεις
vgl. z. B. Ar. Av. 1401 χαρίεντά γ’, ώ πρεσβϋτ’, έσοφίσω καί σοφά, Eccl.
190-1 χαρίεντά γ’ άν / έδρασας, εί τοϋτ’ είπας έν τήκκλησία, 680 νή τον
Άπόλλω, χάριέν γε, 794-5 χαρίεντα γοϋν πάθοιμ’ άν, εί μή ’χοιμ’ δποι / ταϋτα
καταθείην, Plut. 849 χαρίεντά γ’ ήκεις δώρα τω θεω φέρων, aber hier ist die
Stellung von ξένος am Anfang286 dadurch gut motiviert, dass das Wort direkt
έξένισεν aus dem vorausgehenden Vers aufgreift.
Zu einer ähnlich positiven Reaktion auf die Erwähnung von Brot durch
einen Gesprächspartner vgl. Theopomp. fr. 9,1.
Die Vorstellung, von „König Brot“ selbst bewirtet zu werden, erinnert
an die in der Komödie so häufigen - und in Metagenes’ Thouriopersai mit
Unteritalien in Verbindung gebrachten - Schlaraffenlandmotive (Brot wird
in einem solchen Kontext bei Cratin. fr. 176, Telecl. fr. 1,4 und Nicoph. fr. 21,2
genannt; vgl. Pellegrino 2000, 51-2).
χαρίεις („angenehm“, „elegant“) passt gut zu einer Person (vgl. z.B. Ar. Lys.
1226 ή καί χαρίεντες ήσαν οί Λακεδαιμόνιοι); das Wort wird aber auch als
ganz allgemeiner lobender Ausdruck verwendet (vgl. neben den oben zitierten
Beispielen auch Ar. Plut. 144-5 καί νή Δί’ εί τί γ’ έστί λαμπρόν καί καλόν /
ή χαρίεν άνθρώποισι).
μέγας καί λαμπρός ήν Die beiden Adjektive (zusammen auch bei Ar. Eq.
430 έξειμι γάρ σοι λαμπρός ήδη καί μέγας καθιείς und Men. Kolax 16 λα]μ-
πρόν ή δόξη μέγαν)287 passen in erster Linie zu einem mächtigen und mit
Prunk regierenden König, der seine Gäste großzügig bewirtet (vgl. Anaxandr.
fr. 42,2 λαμπροΐς δειπνοΐς δεξόμεθ’ ύμάς und Antiph. fr. 226,6-7); doch ist
(trotz der Einwände von Bonanno 1969,19 mit Anm. 16) nicht auszuschließen,
dass hier zugleich an ein großes helles Brot gedacht ist:288 Jedenfalls wurden,
wie u. a. aus Telecl. fr. 1,4-6 hervorgeht, weiße Brote besonders geschätzt (vgl.
Pellegrino 2000, 51 und 79), und das Wort λαμπρός wird z.B. auch in Bezug
auf weiße Kleidungsstücke verwendet (LSJ s. v. 1.2).

286 Vgl. auch Xen. Symp. 4,54 νή τήν Ήραν ... ευτύχημά γε σου μέγα.
287 Vgl. daneben auch Ar. Eq. 760 προς ταΰθ’ όπως έξει πολύς καί λαμπρός εις τον
άνδρα (der Chor zum Wurstverkäufer, der Paphlagon wie ein mächtiger Sturm
attackieren soll) und Ar. Av. 488 (über den Hahn, der zuvor als Herrscher über die
Perser dargestellt wurde) οϋτω δ’ ϊσχυέ τε καί μέγας ήν τότε καί πολύς.
288 Vgl. schon Kaibel 1887a, 249.
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